2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kesse Töne vom Null-Punkte-Schlusslicht Weseler SV

Den WSV trennen in der Kreisliga B bereits 13 Zähler vom rettenden Ufer. Trotzdem gibt er sich noch nicht auf.

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Die Bilanz ist ernüchternd. Mit null Punkten und einem Torverhältnis von 13:82 überwintert der Weseler SV in der Kreisliga-B-Gruppe 2 auf dem letzten Tabellenplatz. Doch der Baum brennt deshalb nicht beim Spielverein. Ganz im Gegenteil: Beim Traditionsclub blickt man sogar optimistisch in die Zukunft.

"Jeder, der den Spielverein mal wieder abgeschrieben hat, wird sich auf lange Sicht noch umgucken", sagt Ulrich Hückelkempken. Kesse Töne vom Null-Punkte-Schlusslicht. Der neue Vorsitzende des WSV setzt nach eigener Aussage auf eine "langfristige Strategie" anstelle der üblichen Mechanismen eines abgeschlagenen Schlusslichtes. "Die Trainer Nuri Talay und Karl Brill haben unser Vertrauen. Mit ihnen wollen wir versuchen, die Kreisliga B zu halten", sagte Hückelkempken. Sollte das nicht gelingen, will der Club in der C-Liga einen Neuanfang starten. "Das wäre auch kein Weltuntergang."

Der Abstand zum rettenden Ufer in der Kreisliga B beträgt angesichts der bislang katastrophalen Bilanz schon 13 Punkte. 48 Zähler sind in der Rückrunde noch zu vergeben. "Wir wissen, wie schwer das wird", sagt der neue WSV-Vorsitzende, der in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen ist. "Wir suchen aber keine Akteure, die die Hand aufhalten, sondern Patrioten und Teamplayer, die den Verein wieder nach vorne bringen wollen."

Er sei nie ein Vorzeigefußballer gewesen, sagt Hückelkempken. "Aber ich kann gut motivieren. Und unser Konzept mit zahlreichen Veränderungen im Hintergrund wird sich herumsprechen und die Leute neugierig machen. Wir wollen das Vereinsleben entwickeln und der Jugend langfristig eine Perspektive bieten." Das hört sich gut an, war in der Vergangenheit vom WSV aber immer wieder zu vernehmen. Nur: Der Erfolg blieb aus.

Nuri Talay hatte das Team nach fünf Spielen, in denen es schon zwei zweistellige Niederlagen gesetzt hatte, übernommen. Er wollte den "Kampfgeist aktivieren" und an der Fitness arbeiten. Zweistellig wurde unter seiner Regie zwar nicht mehr verloren. Aber zu einem Punktgewinn hat es auch nicht gereicht. "Trotzdem habe ich noch nicht ans Aufhören gedacht", sagt der 39-Jährige in seiner gewohnt ruhigen Art.

Talay macht keinen Hehl daraus, dass es in der Mannschaft an Qualität fehlt. "Aber deshalb höre ich doch nicht auf, sondern probiere meinen Teil dazu beizutragen, dass es besser wird", sagt der ehemalige Bezirksliga-Kicker des PSV Wesel. "Uns haben nach den ersten Niederlagen vier, fünf Spieler verlassen. Das finde ich charakterlos. Ein kaputtes Auto lasse ich doch auch nicht am Straßenrand stehen und laufe weg, sondern versuche es wieder zu reparieren."

Zahlreiche Leistungsträger hatten den Spielverein im Sommer nach dem so gerade eben geschafften Klassenerhalt verlassen. Diesen Qualitätsverlust konnte natürlich auch die Auflösung der zweiten Mannschaft nicht auffangen. "An der Quantität mangelt es nicht, die Trainingsbeteiligung ist in Ordnung", sagt Talay.

Aufrufe: 023.12.2016, 20:30 Uhr
RP / an/joschAutor