2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Keita hämmert 04/19 zum späten Sieg

Der Oberligist dreht einen Rückstand gegen den Wuppertaler SV in der Schlussphase noch zum 2:1.

Kurz nachdem Daniel Keita-Ruel den Ball ins kurze Eck gehämmert hatte, rannte er wie ein Irrwisch zur Eckfahne. Er feierte dort kurz alleine, bevor er von seinen Teamkollegen fast begraben wurde. Soeben hatte der Stürmer das 2:1 für Ratingen 04/19 beim Oberliga-Spitzenteam Wuppertaler SV erzielt - es war vor fast 2000 Zuschauern das Tor zum überraschenden Sieg.

"Das tat richtig gut", sagte der Torschütze nach dem Spiel - er hatte eine Menge Wut über viele vergebene Torchancen in diesen Schuss gelegt. Mit Erfolg. Bis zur 77. Minute jedoch deutete relativ wenig auf einen Ratinger Erfolg hin. Das Spiel wurde zwar leidenschaftlich geführt, war jedoch - auch dank des matschigen Platzes - von keinem guten Niveau. Keinen Schuss, der auf das Tor ging, hatten die Spieler von Trainer Peter Radojewski verbucht. Und doch musste WSV-Keeper Lukas Fonczyk plötzlich hinter sich greifen. Daniel Keita steckte den Ball zu Ali Can Ilbay durch, der wurschtelte sich durch die Abwehr und schob die Kugel zum Ausgleich flach und unhaltbar ins linke Eck.

Keine vier Minuten später war die Überraschung perfekt. Ilbay lupfte den Ball zu Keita, der nahm ihn in der Drehung perfekt mit - der Rest ist bekannt. "Das hat er richtig gut gemacht, sagte Ilbay. Trainer Radojewski war froh, dass sich sein Stürmer endlich mal wieder belohnte. "Daniel hat im Moment ein bisschen Pech, mal schießt er zu spät oder nimmt den Ball nicht richtig an. Dass er trifft, und dann auch noch so technisch stark, war sehr wichtig."

Für den Trainer war der Erfolg nicht nur die richtige Antwort auf die schwache Leistung beim 1:2 gegen Homberg in der Vorwoche. Für ihn war der Erfolg vor allem die Folge harter Arbeit seiner Mannschaft, die auch nach einem Rückstand nicht aufgesteckt hat. Denn nach einer guten halben Stunde lag sein Team zurück. Lukas Fedler brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, dann kam der Ball über mehrere Stationen zu Marvin Ellmann, der ihn flach an Dennis Raschka im Ratinger Tor vorbeischob. "Da waren wir zu ungeordnet", befand Radojewski.

Torschütze und Vorbereiter Ilbay war insgesamt sehr zufrieden. "Der Rasen war matschig, es wurde auch immer schlimmer. Manchmal hast du mehr mit dem Boden gekämpft als mit deinem Gegenspieler", sagte er. "Aber wir haben nie aufgegeben, haben immer gekämpft. Daher haben wir uns den Sieg verdient." Der Meinung war auch Radojewski. "Nach der Pause hat Wuppertal nur noch lange Bälle geschlagen", sagte er. "Wir haben flach geantwortet."

Dennoch: Ein bisschen glücklich war der Sieg schon. Denn WSV-Trainer Thomas Richter merkte nicht ganz zu Unrecht an, dass die Tore aus den einzigen beiden richtigen Chancen der Gäste resultierten. Zwingend war 04/19 erst in der Schlussphase. "Wir haben halt zum richtigen Zeitpunkt unsere Klasse gezeigt", sagte Radojewski. Und da hat er Recht.

Durch den Sieg rückt der RSV auf den vierten Platz in der Oberliga. In der kommenden Woche ist spielfrei, doch dann geht es gegen Oberhausen. "Und das wird wieder sehr schwer", sagt Radojewski.

Aufrufe: 016.11.2014, 21:21 Uhr
RP / André SchahidiAutor