2024-05-02T16:12:49.858Z

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Keine klaren Favoriten auf den Meistertitel

Die Staffel 4 steht trotz der starken Landesliga vor einer spannenden Spielzeit. Rott mit echten „Hochkarätern“ auf der Trainerbank. Aufsteiger Roetgen hat ein Team mit hoher sportlicher Qualität. Raspo Brand will die Klasse halten.

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Vergangene Saison war’s einfacher. Da standen die beiden größten Meisterfavoriten der Fußball-Bezirksliga, Staffel 4, schon vor der ersten gespielten Partie fest. Das Gros der Trainer nannte den Kohlscheider BC und Eicherscheids Germanen als Maß der Dinge. Durch die Bank. Die Geschichte ist bekannt. Beide Klubs stiegen souverän in die Landesliga auf. Doch wer macht es in dieser Spielzeit? Die Frage scheint nicht so leicht beantwortbar zu sein. Das gilt nicht nur für das Titelrennen. Auch der Kampf um den Klassenerhalt scheint im Vergleich zur Saison 2015/16 „undurchsichtiger“ zu werden.

Eins steht schon im Vorfeld fest: Die Bezirksliga ist nicht schwächer geworden. Und schon gar nicht unattraktiver, wie man mit Blick auf eine bärenstarke Landesliga mit vielen Lokalkämpfen zunächst annehmen könnte. Der A-Liga-Meister Raspo Brand, der sich in einem unwiderstehlichen Lauf durch die Klasse siegte, und auch der FC Roetgen sind Teams, die von allen Seiten herzlich willkommen in der neuen Umgebung sind. Das gilt ganz besonders auch für den Unterbau des Ex-Regionalligisten FC Wegberg-Beeck. Dessen Zweite wird als dritter Aufsteiger ebenfalls als Bereicherung für die Klasse angesehen, spielen die Jungs aus dem Waldstadion doch einen ansehnlichen Fußball mit hoher technischer Komponente.

Unglücklicher Abstieg

Wenn man einer Mannschaft von vornherein gestiegene Titelchancen einräumt, dann dürfte es die des SV Rott sein. Die Voreifeler stiegen sehr unglücklich aus der Landesliga ab und haben allein schon auf der Trainerbank mit Mirko Braun und dem Ex-Bundesliga-Profi Stephan Straub zwei echte „Hochkaräter“ im Team. Allerdings verabschiedet sich im September Co-Trainer Sven Vorburg, der aus beruflichen Gründen nach Norddeutschland zurückkehrt. Frederic Casper, Kadir Dogan, Marvin Brauweiler, Avdo Iljazovic, Hasan Er oder Emil Milkovic sind neben vielen weiteren Akteuren in der Rotter Mannschaft gestandene Fußballer. Jagen die Jungs um Chef Mirko Braun durch die Saison und reparieren den Betriebsunfall aus dem Mai? Tipper können nicht reich werden, wenn ihr Favorit die Mannschaft ist, die nebenher auch noch das schönste Fußballstadion im Kreis Aachen hat.


Die erste Nagelprobe hat der nach vier Jahren in der Landesliga abgestiegene SV in „Straubis“ Heimat Oidtweiler zu bestehen. Dort wurde bekannterweise in den vergangenen Spielzeiten guter Fußball gespielt. Allerdings reichte die Luft für das Team von Trainer Frank Raspe immer nur für die Dauer von etwa 20 Spielen, bis man sich von den Spitzenplätzen verabschieden musste.


Tragende Rolle?

Sehr im Blickfeld wird auch der Kader des FC Roetgen stehen. Der Trainerstab um Daniel Formberg, Philipp Dunkel und Tom Moosmayer (sportlicher Leiter) darf ebenfalls auf ein Team mit hoher Qualität zurückgreifen. Es gibt einige Experten, die dem FC zutrauen, auch in der Bezirksliga eine tragende Rolle einnehmen zu können. In Roetgen freut man sich jedenfalls sehr auf das erste Heimspiel in der Klasse (gegen Kückhoven), die man in den 90er Jahren verlassen musste.


Der erste Anpfiff der Saison erfolgt schon zwei Stunden früher im benachbarten Walheim. Dort tritt die Mannschaft des jungen Trainers Dennis Buchholz gegen Arminia Eilendorf (13 Uhr) an. Jene Eilendorfer, die von Jürgen Lipka innerhalb einer Saison zu einer Top-Bezirksliga-Mannschaft geformt wurden und denen man zutraut, so etwas wie ein Geheimfavorit zu sein. Der neue Arminia-Coach Frank Küntzeler, der Roetgen zum Aufstieg führte und die Aachener Fußballszene „durch und durch“ kennt, wird sein Aufgebot technisch anspruchsvollen Fußball spielen lassen. Das ist sicher. Wird es dieses Mal zu mehr als zu einem dritten Platz reichen?



Derweil hat man beim SC Kellersberg versucht, die abgelaufene Spielzeit möglichst schnell zu vergessen. Der KSC und sein Chef Robert Kroll hangelten sich gerade noch zum Klassenerhalt. Der Verbleib in der Liga muss auch der Anspruch für diese Saison sein. Robert Kroll setzt auf das Grundgerüst der erfahrenen Spieler Andre Etzold, Sascha Gliege oder auch Karsten Winczierz. Sie kommen ebenso wie Zoltan Vati, Denis Hermanns oder weitere aus höheren Klassen.


Bescheidene Ziele in Brand

Eine gute Rolle, die sollte man ihnen zutrauen, werden die Aachener Stadtteilklubs aus Haaren und auch Raspo Brand, Meister der Kreisliga A, spielen. So lautet denn auch die Vorgabe des Haarener Coaches Redzo Sakanovic kurz und bündig, „oben mitspielen“, denn sein Aufgebot wurde gezielt für diese Aufgabe verstärkt. Dort sieht Sakanovic auch Arminia Eilendorf und den FC Roetgen.


Etwas bescheidener sind die Ziele in Brand gesteckt. „Drin bleiben“, das wäre schon ein großer Erfolg für Coach Matthias Conrad. Doch weiß man ja auch, was die Aufstiegseuphorie bewirken kann. In den letzten beiden Jahren sind die Brander zweimal Titelträger gewesen. Mit dem Heimspiel gegen Schafhausen beginnt die Mission Klassenerhalt in der Bezirksliga dann am Sonntag.


Aufrufe: 019.8.2016, 21:30 Uhr
mali | AZ/ANAutor