2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Der zweite Streich: Benji Kindsvater zerstreut mit seinem 2:0 in der Nachspielzeit die letzten Zweifel. F: Buchholz
Der zweite Streich: Benji Kindsvater zerstreut mit seinem 2:0 in der Nachspielzeit die letzten Zweifel. F: Buchholz

2:0 - Wacker entscheidet Derby-Krimi für sich

20. Spieltag - Freitag: Schalding verballert Elfmeter-Ausgleichschance und fängt sich den K.o.

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Der SV Wacker Burghausen hat die Derbychance genutzt und im ostbayerischen Duell gegen den SV Schalding-Heining alle drei Punkte eingesackt. Per Strafstoß vergaben die Niederbayern in der Vorschlussminute die Topausgleichschance und fingen sich in der Nachspielzeit noch ein Kontertor zum 2:0-Endstand ein.


SV Wacker Burghausen - SV Schalding-Heining 2:0 (0:0)
Ja, wenn man die Topchance vom Elfmeterpunkt in der Vorschlussminute nicht zum Ausgleich nutzt, dann wird's eben nix mit dem Derbyzähler. Aber alles der Reihe nach: Torlos tauschten die Kontrahenten vor einer stolzen Kulisse von 1.850 Zuschauern die Seiten. Schalding konzentrierte sich einmal mehr auf die Defensivarbeit, überließ den Wackerianern das Spielgerät und verlegte sich aufs gefährliche Konterspiel, das am heutigen Freitagabend aber zunächst viel zu oft von Abspielfehlern verhindert wurde. Eine richtige SVS-Topchance gab's in der 14. Minute dann aber doch. Der sprintstarke Youngster Patrick Rott überlief - per Steilpass eingesetzt - die komplette Wacker-Defensivreihe, zielte bei seinem satten Schuss von halbrechts aber haarscharf am langen Pfosten vorbei. Auch die Wackerianer, die gegen die defensiv orientierten Schaldinger insgesamt spielbestimmend waren, kamen in Halbzeit eins zu einer richtig guten Gelegenheit, als der agile Lucas Altenstraßer über rechts den heute im Spielzentrum aufgebotenen Christoph Burkhard einsetzte. Dessen Direktschuss strich - ebenfalls um Haaresbreite - am linken Pfosten vorbei (25.). So richtig Fahrt nahm die Partie erst im zweiten Durchgang auf, genauer gesagt nach dem Wacker-Führungstreffer in Minute 61. Nach einem Freistoß auf Höhe der rechten Eckfahne landete der Ball bei Tobias Schröck am linken Strafraumeck, dessen Abnahme konnte Werner Resch im Schaldinger Kasten nur unzureichend genau ins Spielzentrum abwehren, wo Daniel Jais bereitstand und den Abpraller verwertete. Davon angestachelt musste nun der SV Schalding mehr ins Offensivspiel investieren. Markus Gallmaier und Alex Kurz kamen neu ins Spiel und waren gleich gefordert. Per Freistoß brachte Kurz den Ball in die Gefahrenzone, wo Gallmaier per gefährlicher Fußabnahme zur Stelle war, aber nicht genügend Druck hinter den Ball brachte (72.). Schalding probierte nun was, fing sich auf der Gegenseite aber zwei, drei Wacker-Topkonter ein.


Benjamin Kindsvater und Ulrich Taffertshofer scheiterten mit ihren Tempogegenstößen an Resch, Tobias Schröck zwang den SVS-Schlussmann bei einer Brachtel-Ecke per Kopf zu einer Glanzparade (83.). Doch Schalding gab sich noch nicht auf, Michael Wirth wirbelte noch einmal durch den Wacker-Strafraum, wurde im zweiten Versuch regelwidrig gestoppt und bekam in Minute 89 einen Strafstoß zugesprochen. Diesen allerdings setzte Außenverteidiger Maxi Huber per ungefährlichem Flachschuss genau in die Arme von Alexander Eiban. Und so war sie dahin, die Top-Ausgleichschance. Die Antwort der Wackerianer folgte auf den Fuß, einen letzter Gegenangriff gegen gänzlich aufgerückte Gäste nutzte Kindsvater sogar noch zum 2:0. Und damit war sie beendet die Drei-Niederlagen-Serie der Wackerianer, und die der Schaldinger verlängerte sich auf vier Nullrunden am Stück. Gefährlich nahe rückt der SVS nun plötzlich an die Gefahrenzone heran. Und die Wackerianer können einmal tief durchatmen. "Riesenkompliment an die Mannschaft. Die Stimmung war trotz der Schieflage immer positiv. Es wurde das umgesetzt, was ich gefordert habe: Einsatz und hundertprozentige Laufbereitschaft. Am Ende gab's Elfmeter für Schalding, vorher hätte es auch Elfmeter für uns geben können. Das Glück hat nur der Tüchtige und der Glaube kann Berge versetzen. Die Mannschaft und der ganze Verein hat sich den Sieg verdient. Jetzt gilt es weiter hart zu arbeiten", so Uwe Wolfs Comeback-Statement nach seiner Rückkehr auf den Wacker-Trainerstuhl. Gästecoach Mario Tanzer, der sich vorab über eine äußerst unsportliche Aktion, ein Flaschenwurf eines Wacker-Betreuers in Richtung des Schaldinger Trainers, beschwerte, fügte an: "Wenn man zwei Topchancen - eine durch Gallmaier, die andere per Elfmeter - nicht zum Ausgleich nutzen kann, geht man als verdienter Verlierer vom Platz."
Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg) - Zuschauer: 1.850
Tore: 1:0 Daniel Jais (61.), 2:0 Benjamin Kindsvater (90.+4)
Besondere Vorkommnisse: Maximilian Huber (SV Schalding-Heining) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Alexander Eiban (89.)



SV Wacker Burghausen: Alexander Eiban, Danilo Duvnjak, Ulrich Taffertshofer, Christoph Burkhard, Patrick Walleth (78. Thomas Leberfinger), Philipp Knochner, Florian Brachtel, Tobias Schröck, Benjamin Kindsvater, Lucas Altenstrasser (94. Walter Kirschner), Daniel Jais (64. Marcel-Pascal Ebeling) - Trainer: Uwe Wolf
SV Schalding-Heining: Werner Resch, Benedikt Buchinger, Sebastian Escherich, Dardan Gashi, Philipp Zacher, Maximilian Huber, Michael Aringer (70. Alexander Kurz), Albert Krenn, Christian Brückl (60. Markus Gallmaier), Michael Wirth, Patrick Rott (84. Fabian Wiesmaier) - Trainer: Mario Tanzer




Vorschau - der ostbayerische Freitags-Derbykracher:


Der Derbyfight geht mit 2:0 an Patrick Walleths Wackerianer. F: Weiderer / Leifer


Turbulente Tage herrschen beim SV Wacker Burghausen. Und ausgerechnet jetzt - zwei Tage nach dem Trainerwechsel von Mario Demmelbauer zu Uwe Wolf - reist der Lokalrivale aus dem Passauer Westen zum Regionalliga-Derby an die Salzach. Ein Konkurrent, der bei seinem ersten Gastspiel in der Wacker-Arena nach drei Niederlagen in Serie ebenfalls nichts zu verschenken hat. FuPa berichtet wie immer live und ausführlich von den Partien der Regionalliga Bayern.


Zwei Spiele, zwei Siege. Einen im Pokalachtelfinale im April, einen im Ligahinspiel. Die Schaldinger Pflichtspiel-Direktbilanz gegen den SV Wacker kann sich sehen lassen. Aber nicht nur deshalb, auch wegen der acht Tabellenränge Vorsprung und der derzeit wesentlich entspannteren sportlichen Lage, reist der SVS als Favorit nach Burghausen. "Klar, für uns steht ein ganz besonderes Spiel an, unser erstes in der Wacker-Arena. Wir wollen unbedingt punkten. Und wenn wir unsere Leistung aus dem Würzburg-Spiel bestätigen, können wir auch in Burghausen bestehen", so Schaldings Abteilungsleiter Markus Clemens. Trotz der drei jüngsten Liga-Niederlagen gegen Bayern II, Nürnberg II und Würzburg geht der SVS optimistisch ins Derby gegen den einst so übermächtigen Gegner. "Wir freuen uns riesig aufs Freitagsspiel. Unser Tabellenstand ist zwar immer noch mehr als ordentlich, aber der Schein trügt. Die Punktabstände sind gering. Wir müssen alles daran setzen, in Burghausen in die Erfolgsspur zurückzufinden", gibt SVS-Trainer Mario Tanzer die unmissverständliche Zielsetzung aus, während sich die Personallage bei den Niederbayern etwas zu entspannen beginnt. Zwar fällt diesmal René Huber nach seiner fünften gelben Karte aus, doch ansonsten fehlen nur noch die langzeitverletzten Josef Eibl, Stefan Köck und Manuel Mader. Der Ex-Burghauser Michael Pillmeier wird aller Voraussicht nach wieder im Aufgebot sein und auch Ex-Wackerianer Lukas Lechner steht zur Verfügung. "Lukas trainiert mittlerweile beschwerdefrei und muss jetzt Farbe bekennen. Ich erwarte von ihm, dass er sich für Einsätze aufdrängt", sagt Tanzer.

Allen Widrigkeiten zum Trotz: »Wir müssen punkten.«

Wesentlich holpriger verläuft das zweite Saisondrittel bisher beim Absteiger aus der 3. Liga. Seit mittlerweile sechs Spielen wartet der SV Wacker auf einen Heimsieg, sieben der letzten acht Ligaauftritte gingen in die Hose. Die magere Zwischenbilanz von nur 18 Punkten aus 19 Partien haben Trainer Mario Demmelbauer im Wochenverlauf dazu bewogen, die Reißleine zu ziehen und sein Traineramt zur Verfügung zu stellen. Öffentlich äußern möchte sich Demmelbauer dazu aktuell nicht, sein Amt als Sportlicher Leiter bei den Wackerianern wird Demmelbauer aber - Stand jetzt - weiter ausüben. Mit Uwe Wolf hat der SVW indes den Ex-Trainer aus Liga drei wieder aus dem Hut gezaubert. Klar ist, Derby hin oder her, es müssen schnell wieder die nötigen Punkte aufs Wacker-Konto, sonst droht der Regionalligaabstiegskampf. "Wir spielen mit Schalding-Heining nicht gegen ein kleines Dorf, sondern gegen eine ganze Region. Aber egal, wer zu uns nach Burghausen kommt. Wir haben ein Heimspiel und wir müssen punkten in unserer aktuellen Situation", verdeutlicht Co-Trainer Stanley König die derzeit prekäre Lage bei den Wackerianern. Mit dem neuen Chefcoach muss der Sprung raus aus der Gefahrenzone schnellstmöglich gelingen. Die individuellen Fehler müssen abgestellt und es muss wieder mehr Durchschlagskraft in der Offensive entwickelt werden. "Die Einstellung hat auch in den letzten Wochen gepasst. Wir haben viele interne Gespräche geführt. Aber wir haben das, was wir besprochen haben, einfach nicht auf den Platz bekommen. Das war das große Problem", so König. Personell hat der SVW beim Flutlicht-Derby vier Akteure zu ersetzen. Aber auch das darf und soll fürs wichtige Match gegen den SV Schalding-Heining keine Ausrede sein.

  • Sperren: René Huber (SVS - 5. Gelbe) - SR: Luka Beretic (Friedberg)
  • Ausfälle: Beim SVW fehlen Dominic Bauer (Sprunggelenksverletzung), Harun Sulimani (eitrige Mandeln), sowie die beiden langzeitverletzten Heiko Schwarz und Thomas Prinz. Der Gast aus Niederbayern muss auf den gelb-gesperrten René Huber, sowie auf Kapitän Josef Eibl, Stefan Köck und Manuel Mader verzichten. Hinter dem Einsatz von Michael Pillmeier steht noch ein kleines Fragezeichen.
  • Vier gelbe Karten: Sebastian Escherich, Dardan Gashi (beide SVS)






Aufrufe: 014.11.2014, 20:24 Uhr
Sebastian ZiegertAutor