Kein Sieger im Derby

Mülheim/Mosel. Das Derby in Mülheim stand ganz im Zeichen von kämpferischen Elementen und hohem läuferischen Aufwand. Dabei besaßen die Hausherren die erste dicke Chance, als der wieselflinke Peter Coen mit einer Art Bogenlampe die Lattenunterkante rasierte. In der Folge übernahm der Tabellenzweite aus Platten die Initiative und kam zu einigen Halbchancen. Platten agierte relativ tief im Raum und besaß in Artur Zielinski die ordnende Hand im Mittelfeld. Insgesamt sahen die rund 120 Zuschauer zu viele Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung. Da beide Defensivreihen gut organisiert standen und nach vorn die Präzision fehlte, blieb es bei nur wenigen Torraumszenen. Einen Aufsetzer-Freistoß von Tim Görgen, den SGM-Keeper Dirk Kaspari nur nach von abklatschen konnte, hätte beinahe die Gästeführung bedeutet, doch Kaspari machte im Nachfassen gegen den abstaubenden Joshua Jakobi seinen Fehler wieder gut.

Der zweite Abschnitt begann mit mehr Zug zum Tor. Coen traf bei seinem Schuss den Ball nicht richtig - im Gegenzug hatte Zielinski die Führungschance der Gäste auf dem Fuß, doch er verzog am langen Pfosten. Als Coen aber in einer Eins-gegen-Eins-Situation im 16er gefoult wurde, zeigte Referee Peter Kranz auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und traf - 1:0 (60.).

Jetzt hatte der TuS es eilig, spielte über Zielinski, Tim Görgen und Kai Licht zielstrebig nach vorn. In der 65. Minute sahen die Zuschauer, warum Zielinski kurzerhand fit gemacht wurde. Er zirkelte von der Strafraumgrenze einen Freistoß zentimetergenau ins lange Eck - 1:1 (65.).

Jetzt wollte der Favorit mehr und drängte auf den Siegtreffer. Die Bernkasteler Defensive bekam jede Menge zu tun. So stand das umkämpfte, spielerisch aber nur auf mäßigem Niveau stehende Derby 20 Minuten vor Schluss auf der Kippe. Der TuS zeigte Dominanz im Mittelfeld und besaß die bessere Spielanlage. Die Truppe von Alfred Weyland stopfte jedoch immer wieder geschickt die Löcher und entfaltete Konter nach vorn.

Einmal zeigte sich Idris Ekinci zu eigensinnig, als er im Sechzehner hätte abspielen müssen, anstatt selbst den Abschluss zu suchen. Jonas Hegner scheiterte anschließend an Torwart Valentin Zeidler. SG-Spieler Viliam Hisem sah kurz vor Schluss nach einem taktischen Foul Gelb-Rot, doch die kurze Zeit in Überzahl nutzte Platten nicht mehr. Christian Heckenthaler verzog mit der letzten Möglichkeit des Spiels.

"Wir können mit dem Punkt gut leben nach den kurzfristigen Umstellungen vor dem Spiel. Wir haben vor den Freistößen von Zielinski gewarnt. Es war ein vermeidbares Gegentor, das Ergebnis aber ist gerecht", konstatierte Mittelmosel-Trainer Alfred Weyland. Sein Kollege Jens Ihlenfeldt war angesichts des Ausfalls von neun Stammspielern mit dem Resultat zufrieden. "Angesichts dieser Ausfallquote muss man mit der Leistung heute sehr zufrieden sein." (L.S.).