2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Will den Auftaktsieg gegen Neudrossenfeld nicht überbewerten: Ammerthals Sportlicher Leiter Tobias Rösl. Foto: Landgraf
Will den Auftaktsieg gegen Neudrossenfeld nicht überbewerten: Ammerthals Sportlicher Leiter Tobias Rösl. Foto: Landgraf

Kein Befreiungsschlag, nur ein kleiner Schritt

DJK Ammerthal glückt mit einem 3:1 gegen Neudrossenfeld der Auftakt +++ Sportlicher Leiter Tobias Rösl hält den Ball flach +++ Nun soll gegen Ansbach nachgelegt werden

Ein Befreiungsschlag? Nein, so weit will Tobias Rösl, Sportlicher Leiter des Fußball-Bayernligisten DJK Ammerthal, nach dem 3:1 (0:1)-Sieg am Sonntag zuhause im Abstiegsduell gegen den TSV Neudrossenfeld nicht gehen. „Es ist nicht viel passiert. Es war ein erster kleiner Schritt, weitere müssen folgen“, hält er den Ball flach. Wohl wissend, dass der Dreier zum Auftakt in die Restrückrunde nur dann ein Erfolg ist, wenn am Samstag um 15 Uhr bei der ebenfalls gefährdeten SpVgg Ansbach erneut gepunktet wird.

Es war das erste von zwölf Endspielen, das die über die Winterpause neu formierte DJK zu bestreiten hatte. Dass das 3:1 dennoch enorm wichtig war, zeigt der Blick auf die aktuelle Tabelle. Dort rangiert die Elf von Trainer Markus Mühling nun mit 20 Punkten auf dem 16. Platz und hat vier Zähler Vorsprung auf den TSV Neudrossenfeld. Was aber viel entscheidender ist, dass der Rückstand auf den ersten Rang, der den direkten Klassenerhalt bedeuten würde, auf sechs Zähler zusammengeschrumpft ist. Den hat derzeit der VfL Frohnlach (26) inne.

„Der Blick auf die Tabelle interessiert uns derzeit jedoch überhaupt nicht“, sagt Rösl. Man denke von Spiel zu Spiel. Was zähle, sei die eigene Leistung, dann werde am Schluss abgerechnet. Und der eigene Auftritt gegen Neudrossenfeld begann so, wie die Vorbereitung der DJK, in der lediglich eine Partie gewonnen wurde, aufgehört hatte. Der Sportliche Leiter sah vor 450 Zuschauern einen nervösen Beginn beider Mannschaften. „Jeder konzentrierte sich auf die Defensive und wollte nichts zulassen“, blickt Rösl zurück, der das 1:0 der Gäste durch einen Freistoß von Ertac Tonka in der sechsten Minute als „glücklich“ bezeichnete.

Denn die Gastgeber hatten ihrerseits ebenfalls Möglichkeiten: So Neuzugang Lukas Papadopoulos in der 22. Minute, dessen Versuch nur knapp am langen Pfosten vorbeisegelte, und Stürmer Michal Pospisil, dessen Kopfball vom Neudrossenfelder Schlussmann Tobias Grüner entschärft wurde, so dass es beim 0:1 zum Seitenwechsel blieb. „Wir standen in der Halbzeit mit dem Rücken zur Wand“, weiß Rösl, der seiner Elf dann aber einen „verdienten Sieg“ bescheinigt.

„Irgendwie hat es in der Kabine geschnackelt. Den Jungs ist offenbar bewusst geworden, was Abstiegskampf bedeutet“, freut sich der Sportliche Leiter über die Leistungssteigerung der DJK. Vor allem im Spiel nach vorne sei der zweite Durchgang gegenüber dem ersten ein „hundertprozentiger Unterschied“ gewesen. „Das Team hat die Partie mit Aufwand und ganz viel Willen umgebogen“, analysiert Rösl im Nachhinein.

Was sicherlich auch der Tatsache geschuldet war, dass mit der Einwechslung neuer Offensivkräfte noch mehr Zug zum gegnerischen Tor ins Ammerhaler Spiel kam. So bereitete Manuel Hiemer in Co-Produktion mit Michael Jonczy dann auch das 2:1 in der 61. Minute vor. Torschütze war Nico Becker, der seine DJK bereits in der 53. Minute auf 1:1 herangebracht hatte. Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Jonczy mit dem 3:1 in der 82. Minute, wobei wieder Hiemer der Ausgangspunkt war.

„Es waren drei überlebensnotwendige Punkte“, so Rösl, der, wie Trainer Mühling, nach den letzten Wochen nicht wirklich gewusst hatte, wo sein Team steht. Aber nachdem nun bis auf dem sich im Aufbau befindlichen lange verletzten Tobias Laurer alle Mann im Training an Bord sind, stehen die Vorzeichen für die DJK Ammerthal im Kampf um den Klassenerhalt sicherlich nicht schlecht. „Der Teamspirit und der unbändige Wille, in der Bayernliga bleiben zu wollen, müssen noch besser werden“, weiß der Sportliche Leiter um weitere Steigerungsmöglichkeiten. Faktoren, die am besten schon am Samstag um 15 Uhr bei der SpVgg Ansbach, die am Wochenende bei der SpVgg SV Weiden mit 2:3 verloren hatte, zum Tragen kommen sollen. Denn: „Dort müssen wir punkten, egal wie. Wir müssen etwas Zählbares aus Mittelfranken mitnehmen und dürfen auf keinen Fall verlieren“, gibt Rösl die Marschrichtung vor.

Aufrufe: 010.3.2015, 18:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor