2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Zwischen Erleichterung und Frust: Trainer Hermann-Josef Werres gelingt mit den Euskirchener B-Junioren der Klassenerhalt, dennoch übt er harsche Kritik an der Mannschaft.
Zwischen Erleichterung und Frust: Trainer Hermann-Josef Werres gelingt mit den Euskirchener B-Junioren der Klassenerhalt, dennoch übt er harsche Kritik an der Mannschaft.

Katastrophaler Auftritt reicht zum Klassenerhalt

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Die B-Junioren des TSC Euskirchen blamieren sich beim 0:8 in Bochum und können trotzdem in der Bundesliga bleiben — Trainer Werres übt harsche Kritik an den Spielern

Euskirchen. Triumphal war es nicht, aber am Ende hat es dennoch gereicht. Der Fußball-Nachwuchs des Euskirchener TSC hat am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der B-Junioren-Bundesliga geschafft. Dabei profitierte der ETSC aber vor allem von den Patzern der Konkurrenz. Denn die Euskirchener kassierten beim VfL Bochum nach einer absolut katastrophalen Leistung eine deutliche 0:8 (0:3)-Niederlage.

Bei ETSC-Trainer Hermann-Josef Werres machte zwar Erleichterung breit, ausgelassen freuen konnte er sich aber nicht: „Das war eine absolute Frechheit, was wir hier heute gespielt haben. Ich bin unglaublich enttäuscht. Mit so einer Leistung haben wir den Klassenerhalt eigentlich absolut nicht verdient.” Vor allem die Akteure, die den ETSC nach dieser Saison verlassen werden, zeigten sich von ihrer schlechtesten Seite.

Schon in den vergangenen Wochen hatte Werres bei den abwanderungswilligen Akteuren eine mangelnde Einstellung feststellen können. „Einigen ist das das Schicksal des Euskirchener TSC scheinbar ziemlich egal”, hatte er seinem Unmut Luft gemacht und in den letzten Tagen vermehrt Einzelgespräche geführt. Dies hat sich offensichtlich nicht ausgezahlt. In Bochum untermauerten einige Spieler ihr Einstellungsdefizit: Nach verlorenen Zweikämpfen wurde teilweise gelacht, immer wieder machten einige Euskirchener Akteure Witze.

Dabei gab es eigentlich nur wenig zu lachen: Schon nach 22 Minuten lagen die Euskirchener gegen den VfL, der mit 78 Treffern die beste Offensive der Liga stellt, mit 0:3 im Hintertreffen. „Einige Spieler wollten gar keine Zweikämpfe bestreiten. Aber ehrlich gesagt, haben sie sich damit so gezeigt, wie ich sie charakterlich schon seit meinem Amtsantritt präsentiert haben”, fand Werres deutliche Worte.

Auch nach dem Seitenwechsel wurde es kaum besser. Die Bochumer führten den ETSC reglerecht vor. Allein vor dem 5:0 spielte ein Bochumer die halbe Euskirchener Mannschaft aus, bevor er den Ball ins Tor schob. Am Ende stand es 8:0 für den VfL. Damit war klar, dass der abstiegsbedrohte ETSC auf fremde Hilfe angewiesen war.

Und diese bekam Euskirchen: Arminia Bielefeld erkämpfte sich gegen den Bonner SC ein 0:0. Damit steht der BSC neben Alemannia Aachen und dem B.V. Düsseldorf als dritter Absteiger in die Verbandsliga fest. Die Euskirchener dürfen sich dagegen nach ihrem Aufstieg im Vorjahr auf ein weiteres Jahr in der Bundesliga freuen.

Dann aber ohne Werres. „Mein Engagement war von Anfang an nur für die Rückrunde festgelegt. Aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass es rum ist. Ich kann gut verstehen, dass Andrej Rudy nach zwei Wochen aufgehört hat. In meiner langen Zeit als Trainer habe ich noch nie eine Mannschaft trainiert, die charakterlich so schwierig war”, sagte der ETSC-Nachwuchscoach.

Aufrufe: 016.6.2014, 10:55 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / MARC BÄDORFAutor