2024-05-10T08:19:16.237Z

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Durchgesetzt hat sich der FC Freiburg-St. Georgen (grün) im Hexental. | Foto: Achim Keller
Durchgesetzt hat sich der FC Freiburg-St. Georgen (grün) im Hexental. | Foto: Achim Keller

Kartenfestival zwischen Au-Wittnau und Freiburg-St. Georgen

Hexentäler kassieren erste Heimpleite +++ Luca Rheinberger erzielt das goldene Tor für Freiburg-St. Georgen

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So schön das Wetter auch war, das Spiel war es nicht. Gefühlt jede Minute musste Schiedsrichter Lukas Zielbauer das Spiel wegen eines Fouls unterbrechen. Das Derby war geprägt von Härte, Nickligkeiten und Meckern gegen den Schiedsrichter. Die Folge: Eine rote Karte wegen Beleidigung, eine Geld-Rote wegen eines Ellbogenschlags, eine wegen wiederholten Foulspiels und eine aufgrund einer Schwalbe. St. Georgen beendete das Spiel mit neun, Au-Wittnau mit sieben Feldspielern.
Die Hexentäler hätten vor heimischer Kulisse locker einen Punkt daheim behalten können. Statt weiter gegen zehn Freiburger auf den Ausgleich zu drängen, schwächten sie sich durch drei Platzverweise innerhalb von fünf Minuten aber selbst. Philipp Maier, Philip Armbruster und Marius Zimmermann flogen Mitte der zweiten Halbzeit vom Platz. In dieser Phase setzte Au-Wittnau seinen Gegner ordentlich unter Druck. Die Schüsse von Zimmermann und Maier hatte manch einer schon im Netz zappeln sehen.
Der Wittnauer Trainer Nejat Cosar stand auch zehn Minuten nach dem Spiel noch alleine an seinem Trainerhäuschen. Die Arme verschränkt wirkkte er in sich gekehrt, um das ordnen, was er da eben gesehen hatte. Dann sprach er von einer bitteren Niederlage. „Es war mehr drin.“ Und der Schiri habe wahllos Karten verteilt. Zielbauer kontert: „Ich habe null Toleranz für Unsportlichkeiten und Beleidigungen.“

Als Cosars Spieler während des Spiels nach und nach vom Platz flogen, wirkte er gefasst. Auch wenn er mal herumsprang und sich ein paar Mal aufregte, lehnte er oft am Häuschen und ließ sich nicht von der Hektik auf dem Platz anstecken. Er wusste, dass seine Mannschaft gegen den Verbandsliga-Absteiger aus Freiburg gut mithielt.

Ganz anders der St. Georgener Trainer Eugen Beck. Auch nachdem sein Innenverteidiger Luca Rheinberger in der 14. Minute nach einer Ecke von Tobias Rauber per Kopf die Führung und den einzigen Treffer des Spiels erzielt hatte, brodelte er meist wie ein Vulkan. Eine Auswahl seiner Kommentare: „Was ist denn los, Mensch?“, „Nicht in die Mitte köpfen“, „Alex, Du musst richtig stehen“, „Das ist doch alles Alibi“, „Adrian ist schon das dritte Mal im Abseits. Das nächste Mal zahlt er 1000 Euro.“ 1000 Euro? „Ja, auf jeden Fall irgendwas.“ Auch wenn mal ein zartes „Nicht schlecht“ Becks Lippen verließ, er war nicht zufrieden. Das sei er nie, sagte ein Zuschauer, der ihn seit dem Kindergarten kennt.

Nach dem Spiel warf er dem Reporter ein „Mensch, lass mich in Ruhe“ entgegen. Im Gegensatz zu den vorherigen Äußerungen war das ein Spaß. War der Sieg mehr Glück als Verstand? „Nein, wir haben verdient gewonnen. Auch wenn wir nervös waren und oft den Ball verloren haben, haben wir den Ausgleich nicht zugelassen.“ Seine Aussage stützt, dass St. Georgen nach den Platzverweisen gegen den Gegner wieder das bessere Team war und das 0:2 hätte machen müssen. Ob Trainer Beck das gefreut hätte?

SV Au-Wittnau – FC Freiburg-St. Georgen 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Rheinberger (14.). Schiedsrichter: Zielbauer (Steinmauern). Zuschauer: 220. Rote Karte: Zimmermann (77., Au-Wittnau). Gelb-Rote Karten: Hassoun (55., St. Georgen), Maier (73.), Armbruster (77., beide Au-Wittnau).
Aufrufe: 08.11.2015, 19:00 Uhr
Philipp Schulte (BZ)Autor