Karmann: Saison wird kein Selbstläufer

Unter anderem diese ,,perfekte Organisation" in Vilzing, hatte es Karmann (,,Ich hab schon ein bissl überlegt, mir ungefähr eine Woche lang Gedanken gemacht"), nicht schwer gemacht, die Anfrage der DJK positiv zu beantworten. Die Perspektive, die der Verein bietet - wohl einzigartig in der Region - das besonnene und gute Umfeld gaben den Ausschlag, in die wahrlich nicht kleinen Fußstapfen von Sepp Beller zu treten. Wahrlich nicht klein ist auch das Ziel des neuen Trainers für die kommende Bayernliga-Spielzeit. ,,Ich will immer mehr Punkte holen als in der Vorsaison", sagt er. ,,Ich glaube, es waren 53. Das ist eine ganz schöne Hausnummer", erschrickt Karmann fast ein wenig. Gut - er wäre mit 50 Punkten zufrieden, zumal in dieser Saison 18 Mannschaften, nicht wie zuletzt 19, am Start sind.

An diesem Donnerstag bittet der neue DJK-Coach zum Trainingsauftakt. Ja, er kenne die Mannschaft ganz gut, einige Spieler noch aus seiner Bad Kötztinger Zeit, die Neuen Ertl und Oisch (derzeit Kreuzbandriss) aus der Regionalauswahl. Dies war aber ein Blick von außen.

Als Insider beurteilt er dagegen die ,,Gesetzmäßigkeit" der Bayernliga Süd. ,,Das war bisher schon so oft so, zwischen Platz fünf und den Abstiegsrängen ist es hauchdünn. Da kannst bis zum Schluss dabei sein", will Karmann nicht bis zum Saisonendspurt mit seiner Mannschaft hoffen und bangen müssen. Karmann weiß den sensationellen Platz fünf im Vilzinger Aufstiegsjahr zu relativieren. Es sei eine trügerische Saison gewesen, in der es knapp war, bis ungefähr drei Spieltage vor Schluss - und dann kamen Spiele gegen Mannschaften, die schon gesichert waren, hebt der neue Trainer mahnend den Zeigefinger. Er werde der Mannschaft sagen, dass die neue Runde kein Selbstläufer ist, trotz dieses fünften Platzes. ,,Es ist die zweite Saison, wir müssen da richtig aufpassen", sagt Karmann. Zumal er vorhat, das Spiel der DJK ein bisschen zu verändern. ,,Sepp Beller ist dafür bekannt, dass er recht defensiv spielen lässt. Ich bin einer, der lieber offensiv agiert. Mal sehen, ob und wie es mit der Mannschaft möglich ist", sagt er.

Auf der anderen Seite weiß der 49-Jährige, dass sein Kader keinen Anlass für vorzeitige Sorgenfalten geben muss. ,,Wir sind breit aufgestellt. Wir haben 20 Feldspieler und eine gute Qualität", sagt Karmann. Er findet es gut, dass er ,,mal wechseln kann, dass etliche Positionen ausgeglichen mehrfach besetzt" seien. Der neue Vilzinger Trainer wünscht sich, dass es seine Spieler es auch gut finden.

Am Samstag steht der erste Test gegen die SpVgg Lam auf dem Programm, am Sonntag ist das Spiel gegen das Team Bananenflanke. Eher etwas zum Spaß? - ,,Nur Spaß ist schwierig. Für uns ist das eine Einheit. Da möchte ich spielerisch schon was sehen." Das wiederum wäre für Uli Karmann dann ein echter Spaß.