2024-05-02T16:12:49.858Z

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Uli Karmann hat beim 1. FC Bad Kötzting das Handtuch geworfen
Uli Karmann hat beim 1. FC Bad Kötzting das Handtuch geworfen – Foto: Karl-Heinz Hönl

»Einfach deprimierend« - Karmann wirft hin

Bad Kötztings Übungsleiter hat seinen Trainerposten mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt

Der 1. FC Bad Kötzting steht ohne Trainer da. Bereits vor dem 0:0-Heimremis gegen den FC Amberg hat Uli Karmann den Verantwortlichen der Rot-Blauen mitgeteilt, dass er sein Amt nicht länger ausüben wird. Gerne hätte sich der 55-jährige Deggendorfer mit einem Sieg vom Roten Steg verabschiedet. Doch trotz klarer Dominanz und vielen Chancen sprang nur das bereits achte(!) Unentschieden in dieser für Müller, Drexler & Co. bislang enttäuschend verlaufenden Saison heraus.

Karmann, der beim FCK schon in der Bayernliga-Spielzeit 2009/2010 ein paar Monate auf der Kommandobrücke stand, war in den letzten Wochen hin und her gerissen, mehrfach prangerte er die dünne Spielerdecke des derzeitigen Tabellenzwölften der Landesliga Mitte an. “Mir hat aufgrund der personellen Situation, die schon seit Beginn der Vorbereitung angespannt ist, immer mehr die Motivation und Perspektive gefehlt. Wenn ich viermal pro Woche von Deggendorf nach Bad Kötzting fahre und dann zum Teil nur acht Mann im Training habe, dann ist das einfach deprimierend”, klagt Karmann, der schon länger mit der Vereinsspitze im Austausch stand und gegenüber der Führung auch seine Meinung deutlich gemacht hat: “Ich hätte mir erwartet, dass im August noch mehr als die zwei Spieler Grajciar und Hosek verpflichtet werden, denn wir haben mit Jenne ja auch noch einen Spieler abgegeben. Der Kader ist qualitativ gut, aber es fehlt einfach die Breite. Mir tut es für die Mannschaft unheimlich leid, weil die Truppe einen tollen Charakter hat. Aber wir hatten einfach zu viele Baustellen und irgendwann muss man dann auch als Trainer konsequent sein”, sagt Karmann.


Beim 1. FC Bad Kötzting zeigte man sich über den Karmann-Entschluss nicht begeistert. "Uli hat seine Gründe, über die man sicher diskutieren kann, die wir aber akzeptieren müssen. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht, weil er ein hervorragender Trainer ist. Wir trennen uns im Guten, auch wenn der Zeitpunkt seiner Entscheidung alles andere als optimal für uns ist", lässt Kötztings Sportlicher Leiter Uwe Wölke wissen. Wer künftig das Sagen am Roten Steg haben wird, ist noch offen. "Wir sind bemüht, vorerst eine interne Lösung zu finden. Aktuell ist aber noch nichts spruchreif. Die Einheit am Montag wird der bisherige Co-Trainer Stefan Wagner leiten", informiert Wölke. Für den FCK gab es gestern noch zwei weitere Nackenschläge: Routinier Sebastian Niebauer hat es am Sprunggelenk erwischt, Angreifer Tim Welter zog sich eine Muskelverletzung zu. Kreativmann Miro Spirek fällt ohnehin mit einer Bänderblessur im Knie bis zur Winterpause aus. "Uns bleibt derzeit nichts erspart", seufzt Uwe Wölke.
Aufrufe: 026.9.2021, 09:03 Uhr
Thomas SeidlAutor