2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Unterhachings Trainer Heiko Herrlich gratuliert Ömer Kanca nach dem 3:2 Sieg im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg. In Pipinsried will der 25-Jährige sich nun selbst als Trainer beweisen.  Foto: Frank Leonhardt dpa/lby
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Unterhachings Trainer Heiko Herrlich gratuliert Ömer Kanca nach dem 3:2 Sieg im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg. In Pipinsried will der 25-Jährige sich nun selbst als Trainer beweisen. Foto: Frank Leonhardt dpa/lby

Kanca folgt seinen Vorbildern

Der FC Pipinsried startet in die Vorbereitung +++ Der neue Trainer trifft dabei zum ersten Mal auf die Mannschaft +++ Präsident Höß will allerdings eventuell noch aussortieren

Der überraschende Rücktritt von Spielertrainer Tobias Strobl liegt nun bereits ein paar Wochen zurück. Konrad Höß, Präsident des FC Pipinsried, beschäftigt der Abgang aber anscheinend immer noch. Der 27-Jährige verkündete seine Entscheidung nach der Relegationspleite gegen Garching, Höß hatte er zuvor nicht informiert. „Ich habe ihn nicht nur als Trainer gesehen, sondern als Freund der Familie Höß“, sagt der 74-Jährige. Der FCP-Präsident spekuliert darüber, ob Strobl eine „Kurzschlussreaktion“ gehabt habe. Dann schiebt er aber nach: „Das ist jetzt für mich abgehakt.“

Wie berichtet, hat Höß bereits einen Nachfolger für Strobl gefunden. Der 25-jährige Ömer Kanca übernimmt die Leitung der Mannschaft, die in der kommenden Saison wieder in der Bayernliga antritt. Erneut setzt Höß auf einen Spielertrainer. Beim Trainingsauftakt am Donnerstag wird Kanca das Team kennenlernen (19 Uhr). „Ömer ist Feuer und Flamme“, sagt Höß. Daniel Stapfer, der zuvor eine Frauenmannschaft in Indersdorf trainierte, und Robert Steurer, FCP-Trikotsponsor und früherer Hilgertshausener Bezirksligaspieler, werden den 25-Jährigen als Assistenten unterstützen.

Pipinsried ist für Kanca zwar die erste Trainerstation, aber auf dem Feld hat er bereits viel Erfahrung. Bis 2012 war der Mittelfeldspieler für die SpVgg Unterhaching im Herrenbereich im Einsatz. Trainer Ralph Hasenhüttl holte ihn 2009 in die erste Mannschaft. 46 Mal trat er in der 3. Liga an. Im DFB-Pokal spielte er unter Trainer Heiko Herrlich 2011 gegen Freiburg und Bochum. Ein Jahr später wurde dann aber sein Vertrag nicht verlängert. „Unterhaching hat sich damals mehr auf die jüngeren Spieler fokussiert“, sagt Kanca heute. Zwei Jahre war er vereinslos, ehe er im April 2014 bei Türkgücü-Ataspor in München einstieg. In der Landesliga wollte er sich wieder „mehr Spielpraxis“ holen, wie Kanca sagt. Für Pipinsried wollte ihn Höß zunächst als Spieler verpflichten. Nach dem Rücktritt von Strobl bot der 74-Jährige Kanca das Traineramt an. „Er hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue.“ Kanca zögerte nicht, wie er sagt. Er habe bei Türkgücü-Ataspor bereits Einheiten geleitet und besitze die Trainer-C-Lizenz. In Pipinsried will der 25-Jährige als Coach in Zukunft „mehr Wert auf Kondition und Athletik legen“. Als Vorbilder bezeichnet er ehemalige Trainer in Unterhaching wie Hasenhüttl, Herrlich und Klaus Augenthaler. Als Ziel in der kommenden Saison hat Präsident Höß den Klassenerhalt ausgegeben. Kanca sagt: „Ich bin ehrgeizig und verliere nur ungern.“ Genauso wie sein Präsident betont er aber die Qualität der Bayernliga Süd. „Das wird eine harte Nuss.“ Dass Höß durch seine direkte Art durchaus polarisiert, bereitet Kanca keine Sorgen. „Wenn jeder seine Arbeit richtig und gut macht, dann wird es keine Probleme geben.“ Höß gebe ihm „das ganze Vertrauen“.

Allerdings muss der 25-Jährige eine zu großen Teilen neu aufgestellte Mannschaft zusammenschweißen. Zahlreiche Leistungsträger haben den FC Pipinsried verlassen. Höß macht dafür auch Ex-Trainer Strobl verantwortlich. „Er sieht inzwischen selbst, dass er ein Rumpfteam hinterlassen hat.“ Höß war aber in den vergangen Wochen äußerst aktiv. Am Donnerstagabend werden ein paar Spieler testweise auf dem Platz stehen. „Es könnte sein, dass der ein oder andere dazukommt oder auch gehen muss“, sagt Höß. Offiziell will er die Mannschaft am kommenden Dienstagabend, 30. Juni, bei einer Pressekonferenz vorstellen. Mit Kanca sind elf Neuzugänge schon fest eingeplant: Tobias Heinzinger (Schwabmünchen), Marco Krammel (TSV Rain/Lech), Kevin Maschke (TSV Nördlingen) und Zelimir Tosic (TSV Eching) stehen schon länger fest. Dazu kommen Martini Lombaya (TSV Gersthofen) und Markus Achatz (SB DJK Rosenheim), Nickoy Ricter (FC Fürstenfeldbruck), Ibrahim Cakir (zuletzt BCF Wolfratshausen), Robert Hügel (FC Deisenhofen) und Fahrettin Izci (Türkgücü-Ataspor).

Aufrufe: 025.6.2015, 14:14 Uhr
Aichacher Nachrichten / Philipp SchrödersAutor