2024-05-08T14:46:11.570Z

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In der Halle bleib der Erfolg mit dem neuen Team noch aus, auch wenn der Neu-Alzeyer Max Zeringer (links) in dieser Szene den Herrnsheimer Lars Selbert auf dem falschen Fuß erwischt.
In der Halle bleib der Erfolg mit dem neuen Team noch aus, auch wenn der Neu-Alzeyer Max Zeringer (links) in dieser Szene den Herrnsheimer Lars Selbert auf dem falschen Fuß erwischt.

Kampfspieler für den Flügel

Nieder-Olmer Max Zeringer will in Alzey den Spaß am Fußball wiederfinden

Alzey. Den Traum vom Fußball-Profi hat er aufgegeben. Das sagt Max Zeringer, Winter-Neuzugang beim Landesligisten RWO Alzey, ohne Wehmut. Als 16-Jähriger war der Nieder-Olmer bei Mainz 05, schnupperte in der B-Jugend Bundesligaluft, doch dann bekam seine Karriere den ersten Knick. Sein fast schon feststehender Wechsel ins Fußball-Internat von Hansa Rostock scheiterte im letzten Augenblick, aus der Not heraus heuerte er für ein Jahr bei seinem Heimatverein FSV Nieder-Olm an, spielte als 17-Jähriger in der Männer-Bezirksliga. Einen weitereren Versuch, in einen Nachwuchs-Leistungszentrum Fuß zu fassen, unternahm er in seinem zweiten A-Jugend-Jahr in dem er in der Oberliga-Mannschaft von Waldhof Mannheim. Doch bei Waldhof war auch wieder nach einer Saison Schluss, er wäre im Männeralter nur für die Landesliga-Mannschaft vorgesehen gewesen.

Doch das war dem ehrgeizigen Mittelfeldspieler da noch zu wenig, weswegen er sein Glück beim Oberligisten SV Gonsenheim suchte – aber nicht fand. „Mit Babak Keyhanfar kommt man entweder gut aus, oder eben gar nicht“, sagt der inzwischen fast 20-Jährige, der schnell merkte, dass er am Wildpark nicht glücklich werden würde. Als er dann auch noch wegen „einer Sache, die eigentlich gar nichts mit Fußball zutun hatte“, aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader verbannt wurde, war der Abschied gekommen. „Es gibt zwei Arten von Fußballern. Die eine macht den Mund nicht auf. Zu der gehöre ich nicht“, sagt der 19-Jährige selbstbewusst. Dass er damit auch einmal aneckt, nimmt er in kauf.

Nun also der nächste Neuanfang, diesmal in Alzey unter Trainer Tino Häuser. Die Ziele hat er dabei bewusst erst einmal niedrig gehalten. „Ich will erst einmal wieder den Spaß am Fußball haben“, sagt der angehende Anlagenmechaniker. Und dafür hat er sich bewusst ein funktionierendes Team ausgesucht. Auch auf die Gefahr hin, dass er es erst einmal schwer haben würde, einen Stammplatz zu erobern. Die Chancen darauf stehen allerdings gar nicht schlecht. „Tino gibt mir das Gefühl, dass er an mich glaubt“, sagt Zeringer und auch Co-Trainer und Teamkamerad Manuel Helmlinger ist vom Noch-Teenager überzeugt. „Er ist ein gut ausgebildeter Fußballer, das hat er im Training gezeigt.“

Nur über die Position herrscht zwischen Trainerstab und Spieler noch ein kleiner Dissens. Während sich der Nieder-Olmer eher im zentralen Mittelfeld sieht, haben die RWO-Coaches den robusten Mittelfeldmann eher für die Außenpositionen eingeplant. „Da haben wir verletzungsbedingt in der Vorrunde die meisten Probleme gehabt“, sagt Helmlinger. Auch Häuser sieht den Ex-Gonsenheimer nicht unbedingt in der Zentrale. „An Sechsern haben wir ein Überangebot. Ich glaube, Max wird uns weiter vorn mehr helfen.“ Dort soll das Talent dann seine gute Ballbehandlung und seine Qualitäten im Abschluss gewinnbringend nutzen.

Seine ersten Einsätze im rot-weißen Dress waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Beim Hallenturnier der Schiedsrichtervereinigung gab es drei Niederlagen, das Team schied als letzter seiner Gruppe aus. „Das war nicht gut, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Schließlich hatten wir auch drei Spieler aus der Zweiten Mannschaft dabei“, will Zeringer seinen ersten Auftritt für RWO nicht überbewertet wissen.



Aufrufe: 014.1.2017, 08:00 Uhr
Carsten DietelAutor