Doch der Ausgleich löst die Handbremse. Beim Wiederanstoß überlistet Semih Dalyanci Torwart Tim Gondek beinahe mit einem Heber von der Mittellinie, den anschließenden Eckball köpft Turas Spielertrainer Alexander Maul per Aufsetzer übers Tor. In der zweiten Hälfte sollte fast alles wesentlich besser werden. In Durchgang eins spielt Öhringen befreit auf, Untermünkheim lässt jegliche Laufbereitschaft vermissen. "Das kommt davon, wenn man denkt, dass alles irgendwie von alleine geht", ärgert sich Maul nach Spielende.
Nach der Pause ist der Tura wie ausgewechselt, obwohl er nur einmal tauscht: Für Yasin Kalkan kommt Steffen Söllner. Nun werden die Zweikämpfe entschlossen gesucht, die Verteidigung steht höher, Öhringen hat keine Zeit für den Spielaufbau. Ab der 53. Minute hat Untermünkheim Chancen beinahe im Minutentakt: Dalyanci knapp vorbei, ein Maul-Kopfball wird von der Linie geschlagen, Steffen Söllner verzieht und Fatih Kalkan scheitert nach einer Schreiner-Vorlage.
In der 69. Minute erlöst Kalkan den Tura, als er zum zweiten Mal an diesem Samstag trifft. Nun ist klar: Egal, was Marbach in Ilshofen macht, der Tura hat den Klassenerhalt sicher. Kurz vor Schluss trifft Semih Dalyanci zum 3:1-Endstand.
"Eine schwere Geburt", nennt Maul das Spiel. Es offenbart Turas Probleme in der gesamten Saison: "Unser Manko ist die Abschlussschwäche", konstatiert Maul. "Eigentlich hat diese Mannschaft ein gutes Niveau, doch wir haben es zu selten in der Runde gezeigt."
90 Minuten mit. . . Patrick Zauner
Richtig gefordert wird der Tura-Verteidiger nur im ersten Durchgang. Im Gegensatz zu seinem linken Pendant Yasin Kalkan hat er seine Abwehrseite meist im Griff. Zwar versäumt es auch er, beim Ausgleich einzugreifen, ansonsten ist er aber hellwach. So köpft er in der 34. Minute eine Flanke vor dem Gegner weg, drei Minuten später läuft er Pablo Martinez den Ball ab. Der Öhringer lässt seinen Unmut darüber in einem Foul an Zauner aus. Nach dem Wechsel hat Zauner angesichts der nicht vorhandenen Öhringer Angriffe Gelegenheit, sich ins Angriffsspiel des Tura einzuschalten. Beim Spielaufbau wirkt er ruhig, seine Pässe sind zwar meist auf Sicherheit bedacht, kommen aber dementsprechend auch an. Bei Eckbällen ist er regelmäßig im gegnerischen Strafraum, kommt aber nicht zum Kopfball. Nach Spielschluss ist auch er erleichtert: Der Klassenerhalt ist geschafft.