Die Begründung schiebt er in einer Art Brandrede gleich nach. „In der Winterpause waren aufgrund von Schichtdienst, Universität oder Ausfahrten für Pizzadienste kaum Spieler beim Training. Wir hatten sogar eine Halle gemietet, um spielen zu können, aber selbst dafür waren zu wenig Leute anwesend. Unsereins hat Familie und Kinder und ist trotzdem so gut wie immer da, aber die Jungs haben ständig irgendetwas anderes“, schimpft der Übungsleiter. „Es kann doch nicht sein, dass wir die Spieler quasi zwingen müssen, ihrem Hobby nachzugehen. Wir sind doch schließlich Trainer und keine Animateure.“
So überraschte es Jüsgen nicht, dass die Vorwochenbegegnung in Hangelar gleich verloren ging. „Wenn du den Spielern bei der Mannschaftsbesprechung ins Gewissen redest, schauen sich alle an, nicken betroffen mit dem Kopf und schweigen betreten“, hat Jüsgen erkannt. „Das Problem ist nur, dass eine Woche später alles wieder vergessen ist und die Misere wieder von vorn losgeht.“
SV Rot-Weiß Kriegsdorf - SSV Kaldauen (So 15:00)
Auf den siebten Tabellenplatz sind die ambitionierten Rot-Weißen mittlerweile zurückgefallen, und ausgerechnet in dieser Phase kommt mit dem SSV Kaldauen nicht nur ein wiedererstarkter Kontrahent nach Kriegsdorf, sondern auch die Mannschaft, gegen die es am dritten Hinrundenspieltag im September des vergangenen Jahres einen Abbruch gab – bis heute ist die von der Kreisspruchkammer (KSK) neu angesetzte Begegnung aufgrund der Tatsache, dass der SVK Berufung gegen das KSK-Urteil einlegte und diese erst in dieser Woche zurückzog, nicht nachgeholt. Nicht allein wegen der damaligen Vorkommnisse aber erwartet Detlef Jüsgen am Sonntag von seinen Schützlingen eine Trotzreaktion.