2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Jubel beim VfR - Tränen bei BöHu

Jugendfußball-Verbandsligen: Rasensport/Saxonia holt mit zwei Teams den Titel / Bromm-Elf muss absteigen / Nortorf mit Teamleistung zufrieden

Zwei Mal großer Jubel, einmal pure Enttäuschung, einmal entspannte Gelassenheit. Für immerhin drei der vier Jugendfußball-Verbandsligisten aus dem KFV Neumünster, die bei den A- und B-Junioren noch im Einsatz waren, ging es am letzten Spieltag 2014/15 um alles. Für die SG VfR/Saxonia wurde es ein überaus erfolgreiches Finish. Erst legten die B-Junioren vor. Sie machten durch einen 6:1-Sieg gegen den VfB Lübeck II den Titel perfekt. Diesen sicherten sich keine 24 Stunden später auch die A-Junioren. Die Schlotfeldt-Elf nahm auswärts den TSV Travemünde auseinander, schenkte dem Schlusslicht beim 12:0 gleich ein Dutzend Tore ein.

,,Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft", honorierte Riko Bromm vom Ligakonkurrenten SG BöHu/Wa/PSV/SVT die sportliche Leistung von VfR/Saxonia. Bromm selbst hatte weniger Grund zur Freude. Seine Elf unterlag der JSG Ratekau/Strand mit 2:7 und muss als Vorletzter den Gang in die Kreisliga antreten. Lediglich für die B-Junioren des TuS Nortorf ging es im abschließenden Spiel um nicht mehr sonderlich viel. Die 0:3-Niederlage gegen den SSC Hagen Ahrensburg tat somit nicht mehr wirklich weh.

A-Junioren
TSV Travemünde - SG VfR/Saxonia 0:12 (0:7).
Die Ausgangslage vor dem Saisonfinale war klar. Die Gäste benötigten einen Sieg beim Letzten, um die Saison aus eigener Kraft als Meister abzuschließen. Zweifel, sollte es welche gegeben haben, waren schon nach wenigen Minuten verflogen. Die Gäste überrannten die hoffnungslos überforderte Heimelf und führten bereits nach 19 Minuten mit 5:0. ,,Wir hätten auch noch wesentlich mehr Tore erzielen können", sagte Meistercoach Kai Schlotfeldt, der sich an so einem Tag nicht darüber ärgerte, dass seiner Mannschaft gleich drei Treffer aberkannt worden waren. Malte Wellbrock etwa nagelte den Ball aus rund 18 Metern in den Winkel, das Tor zählte zur Überraschung aller jedoch nicht.


Auf verlorenem Posten stand der TSV Travemünde, auch wenn sich Johann Gehrts (li.) hier wagemutig Tom Steinmetz von der SG VfR/Saxonia in den Weg schmeißt.Objectivo/Jahnke

Somit blieb Wellbrock zwar ein eigener Treffer verwehrt, dafür durfte die ,,Tormaschine" Wilko Schmidt gleich vier Mal jubeln. Schmidt schnappte sich auch Platz 1 in der Verbandsliga-Torschützenliste mit starken 39 Treffern. In Travemünde war aber nicht nur Schmidt in Torlaune. Hannes Kracht gelang als Außenverteidiger ein Dreierpack, Canny Winterstein netzte doppelt ein. Tom Steinmetz, Philipp Lorenzen und Julien Huber trafen jeweils einmal, wobei Huber die schönste ,,Bude" des Tages gelang. Er war es, der in letzter Instanz nach einem Hochgeschwindigkeitsangriff den Ball aus rund 14 Metern in den Winkel jagte.

,,Wir sind alle sehr froh, dass wir Meister geworden sind", meinte Schlotfeldt nach dem Triumph. Schlotfeldt, der sein Traineramt nun an seinen bisherigen ,,Co" Uwe Kehl abgeben, aber als Jugendleiter an der Geerdtsstraße weitermachen wird, bilanzierte: ,,Es ist schon eine tolle Saison gewesen, da ja auch unsere B-Jugend aufgestiegen ist. Ich denke, das ist für den Jugendfußball in Neumünster Gold wert." Kehl wird das Team in der kommenden Spielzeit also in der SH-Liga coachen. Die Auflösung der SG mit Rot-Weiß Saxonia ging laut Schlotfeldt reibungslos über die Bühne.

SG VfR/Saxonia: Sparfeld - Kracht, Lorenzen, Kalyoncu, Petersen, Stölting, Winterstein, Huber, Steinmetz, Falk, Schmidt; eingewechselt: Kumbier, Kelch, Wellbrock, Woschek.



JSG Ratekau/Pansdorf - SG Böhu/Wa/PSV/SVT 7:2 (5:0).
Auch ein Sieg hätte BöHu letztlich nicht gereicht, da der Konkurrent SG Trittau/Südstormarn gegen Büchen-Siebeneichen mit 5:1 gewann. ,,Wir werden versuchen, in die Verbandsliga wiederzukommen", gab sich Gästetrainer Bromm kämpferisch. Er wollte seiner Equipe zwar keinen Vorwurf machen, gab aber auch zu, dass die Qualität für den Klassenerhalt nicht vorhanden war: ,,Meine Mannschaft hat in der gesamten Saison gut gearbeitet, doch fehlte letztlich eben doch fast immer etwas, um die Liga zu halten." Auch bei den Ostholsteinern war die Bromm-Elf auf verlorenem Posten. Bereits nach 45 Minuten (5:0) war das Spiel entschieden, da die Gäste keinen Zugriff auf die Partie bekamen. Zu bissig, zu fokussiert agierte die Heimelf, zu fehlerhaft im Aufbau die SG BöHu. In Durchgang zwei taten sich beide Teams nicht mehr wirklich weh. Die JSG legte zwei Treffer nach, doch auch die Gäste durften noch zwei Tore bejubeln. Jannik Edsen und Yannik Grothkopp freuten sich immerhin noch über ein persönliches Erfolgserlebnis.

SG BöHu/Wa/PSV/SVT: Tiesmeyer - Beckmann, Ehlers, Naeve, Kagelmacher, Löffler, Kock, Pöllmitz, Schmahl, Grothkopp, Stegelmann; eingewechselt: Shahid, Todt, Kattan, Edsen.



B-Junioren

SG VfR/Saxonia - VfB Lübeck II 6:1 (3:0).

Der Druck und das damit einhergehende Kribbeln waren merklich spürbar. VfR/Saxonia benötigte einen Sieg, da sich zeitgleich der Titelkonkurrent Hagen Ahrensburg gegen Nortorf schadlos hielt. SG-Coach Günther Stoellger hatte aber die passenden Worte schon vor dem Spiel parat. Er nahm den Druck von der Mannschaft, dankte seinen Jungs schon vor der Begegnung für ,,eine grandiose Saison" (O-Ton), die in den Augen Stoellgers auch ein Misserfolg nicht ruiniert hätte. Dass dieser ausblieb, lag zuvorderst an den Gastgebern, die die Anspannung früh abschüttelten und gegen den technisch guten Kontrahenten über eine enorme Zweikampfstärke zum Erfolg kamen.

Dem von Werder Bremen umworbenen Kjell Steinkamp gelang das erlösende 1:0 (23.), dem Sefa Cakir nur fünf Minuten später das 2:0 folgen ließ. Die SG war nun eindeutig Herr der Szenerie. Abermals Cakir, ,,Doppelpacker" Levin Manns und Felix Naujoks ließen noch vier weitere Tore zum souveränen 6:1-Sieg folgen. Der eigentliche ,,Knipser" Mattis Kringel blieb gegen die Marzipanstädter zwar torlos, glänzte aber bei gleich fünf Treffern als Vorlagengeber. Stoellger war stolz auf das Erreichte: ,,Wir hatten den Plan, innerhalb von fünf Jahren den Aufstieg in die SH-Liga zu realisieren. Toll, dass uns das schon nach drei Jahren gelungen ist. Ich widme den Titel den Familien von Günter Mess und Kuno Feldmann", sagte Stoellger nach der Überreichung der Meistertafel durch Horst Dobro vom SHFV-Jugendausschuss. Für den Coach war der Gewinn der Meisterschaft nach 50 Jahren Trainertätigkeit ,,etwas ganz Besonderes". Am kommenden Sonnabend ab 16 Uhr soll beim Jugendfußballfest auf der VfR-Anlage mit dem gesamten Umfeld gebührend gefeiert werden.Am heutigen Dienstag (18 Uhr) findet ein Probetraining für die künftige B-Jugend des VfR statt (Spieler der Jahrgänge 1999 und 2000). Daran nehmen auch die verbliebenen B-Junioren teil. Eine Voranmeldung durch interessierte Spieler beziehungsweise deren Eltern ist nicht erforderlich.

SG VfR/Saxonia: Köper - Schacht, Vollstedt, Usbek, Reggentin, Tietgen, Steinkamp, Bozkurt, Manns, Cakir, Kringel; eingewechselt: Möller, Lebro, Naujoks.


TuS Nortorf - SSC Hagen Ahrensburg 0:3 (0:0).
,,Es war mehr drin für uns." Dieses kurze, aber prägnante Fazit von TuS-Coach Mathias Heintz bezog sich sowohl auf die Partie gegen Ahrensburg als auch die abgelaufene Saison. Gegen den Titelkonkurrenten von VfR/Saxonia war es nämlich zunächst die Heimelf, die mehr vom Spiel und auch die besseren Möglichkeiten besaß. Daniel Klösel und Valerij Eckberger hätten - jeweils aus Nahdistanz - das 1:0 für den TuS erzielen können, fast müssen. Nach dem 0:1 jedoch, das Hagens Sebastian Pott gelang, erlahmte die Gegenwehr der Nortorfer, die noch zwei weitere Gegentore zum 0:3 schlucken mussten. ,,Wir sind insgesamt aber zufrieden mit der Art und Weise, wie wir als Team die Saison miteinander verbracht haben", sagte Heintz, der das Traineramt an Jörg Ahrens weitergibt, der aus der eigenen C-Jugend aufrücken wird. ,,Allerdings haben wir den einen oder anderen Punkt unnötig liegen gelassen, denn der anvisierte dritte Platz war im Bereich des Möglichen", präzisierte Heintz sein eingangs erwähntes Kurzfazit, ehe er sich in eine schöpferische Trainerpause verabschiedete.

TuS Nortorf: Jakubzik - Wepel, Heuer, Buhse, Völter, Jacobs, Petersen, Gehrmann, Böttcher, Klösel, Horst; eingewechselt: Eckberger, Holstein, Semmler.
Aufrufe: 017.6.2015, 07:00 Uhr
SHZ / Claudio HluscikAutor