2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Tätowiert und auf Tore trainiert: Rico Röder (hier in der Vorsaison gegen Heimstetten) hat sich im Auswärtsspiel gegen Hof als Joker in letzter Minute entpuppt.Foto: Zink
Tätowiert und auf Tore trainiert: Rico Röder (hier in der Vorsaison gegen Heimstetten) hat sich im Auswärtsspiel gegen Hof als Joker in letzter Minute entpuppt.Foto: Zink

Joker Röder ballert Klosterer zum Last-Minute-Sieg

9. Spieltag: SV Seligenporten gewinnt turbulentes Spiel in Hof mit 4:3 +++ Gündogans gutes Bauchgefühl

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Was ein Spiel! Was ein Ende! Dank eines späten Treffers von Rico Röder siegt der SV Seligenporten bei der SpVgg Bayern Hof mit 4:3 (2:2). Vorausgegangen waren 90 nicht immer hochklassige, aber turbulente und rassige Minuten.

SpVgg Bayern Hof - SV Seligenporten 3:4 (2:2)

Wie im Vorfeld bereits angekündigt konnte Seligenportens Trainerduo Florian Schlicker und Serdal Gündogan wieder auf den beim 0:1 in Haibach noch schmerzlich vermissten Abwehrspieler Florian Bauer zurückgreifen. Für ihn rückte Kai Neuerer auf die Bank. Darüber hinaus ersetzten Tobias Kramer und Patrick Schwesinger die in Haibach blass gebliebenen Srdan Gajic und Rico Röder. Zudem schaffte Neuzugang Felix Hintersteiner nach quälenden Wochen (Knöchelprobleme) erstmals in dieser Saison den Sprung in den Kader. Nach einer harten und intensiven Trainingswoche hatte Gündogan Zuversicht und Optimismus versprüht, dass der SVS nach drei Ligaspielen ohne Sieg in Hof endlich zurück in die Erfolgsspur finden würde. Offensichtlich hat der 37-Jährige, der unlängst zum an der Seite Schlickers gleichberechtigten Cheftrainer im Kloster befördert wurde, ein ziemlich gutes Bauchgefühl.

Denn im Stadion Grüne Au, der Heimspielstätte der SpVgg Bayern Hof, waren noch keine 180 Sekunden gespielt, als Kramer in seinem erst zweiten Ligaspiel für die erste Mannschaft des SVS, nach einem Freistoß von Fabian Klose am höchsten stieg und zum 1:0 für das Kloster einköpfte (3.). Was ein Blitzstart also für die Oberpfälzer! Zum Leidwesen von Schlicker und Gündogan war es in der 28. Spielminute ausgerechnet Kramer, der den Hofern, die bis dato keine wirkliche gefährliche Aktion zu verzeichnen hatten, mit einem Foulspiel 25 Meter vor dem eigenen Tor eine prima Freistoßchance ermöglichte. Martin Holek ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und netzte den Ball fulminant und unhaltbar für Kloster-Keeper Daniel Müller zum 1:1 ein (29.). Der Ausgleich schien den Gastgebern regelrecht Flügel zu verleihen, denn anders als die 30 Minuten zuvor machte die SpVgg nun mächtig Druck nach vorne. Und das mit Erfolg. Denn keine vier Minuten nach dem 1:1 ließ der beim Ausgleich noch chancenlose Müller einen 25-Meter-Knaller von Eduard Root nur nach vorne abprallen, so dass der goldrichtige stehende Florian Thierauf keine Mühe mehr hatte, den Ball aus kürzester Distanz zum 2:1-Führungstreffer für Hof einzuschieben (33.). In der 40. Spielminute machte Müller den unglücklichen Eindruck, den er beim 1:2 aus Kloster-Sicht hinterlassen hatte, wieder wett, als er gegen den frei vor ihm auftauchenden Thierauf glänzend parierte. Vier Minuten später dasselbe Bild - nur diesmal auf der Gegenseite: Patrick Hobsch hatte nur noch Hofs Torwart David Guyon vor sich, zog im Eins-gegen-Eins aber den kürzeren (44.). Keine 60 Sekunden später machte es der 20-Jährige besser, indem er sich über links durchsetzte und sein noch leicht abgefälschter Schuss unhaltbar hinter Guyon einschlug (45.). Das nun schon fünfte Saisontor rettete dem SVS somit das zur Pause nicht unverdiente 2:2-Unentschieden.

Röder gelingt der Lucky Punch

Zu Beginn des zweiten Durchgangs nahmen beide Trainerbänke jeweils eine personelle Änderung vor: Während auf Seiten der Heimelf Eduard Root für Kaan Gezer Platz machte, beorderten die Gäste Rico Röder für Julian Schäf neu ins Team. Ein Wechsel, der - so viel sei vorweggenommen - sich auszahlen sollte. Doch zunächst kassierte der SVS wieder einmal viel zu leicht das nächste Gegentor. Obwohl Serdal Gündogan im Vorfeld der Partie wiederholt davor gewarnt hatte, nicht mehr so einfach Tore abzuschenken, taten die Klosterer genau das: Der eingewechselte Gezer setzte sich über links viel zu leicht durch und bediente den in der Mitte mitgelaufenen Christian Schraps, der Müller mit einem Flachschuss keine Chance ließ (56.). Doch der SVS ließ sich von dem abermaligen Rückstand nicht unterkriegen und schlug in Person von Rico Röder eiskalt zurück: Der 24-Jährige verwandelte auch seinen dritten Elfmeter der Saison - vorausgegangen war ein Handspiel von Hofs Frantisek Kura - blitzsauber und brachte das Kloster so zurück ins Spiel (59.).

Nicht zurück, aber neu ins Spiel hieß es für Kai Neuerer, der anstelle Flo Bauers für neuen Schwung sorgen sollte. Diese Rolle übernahm aber erst einmal Klose, der mit seinem Freistoß in der 76. Minute Guyon zu einer starken Parade zwang. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war dann auch Schluss für SVS-Regisseur Marco Christ, der für Srdan Gajic Platz machte. Doch nicht Gajic, sondern einem anderen Joker sollte der Lucky Punch zum 4:3 für den SVS gelingen. Nach einem schulbuchmäßigen Angriff über die linke Seite bediente Hobsch den eingelaufenen Röder, der die perfekt getimte Hereingabe formvollendet einnetzte (88.). Am Ende stand so ein glücklicher, aber nicht unverdienter Auswärtssieg für den SVS, der somit in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist. So wie es Serdal Gündogan vorhergesagt hatte. Fabian Istel

Schiedsrichter: Björn Söllner (Aidhausen) - Zuschauer: 764
Tore: 0:1 Tobias Kramer (3.), 1:1 Martin Holek (29.), 2:1 Florian Thierauf (33.), 2:2 Patrick Hobsch (45.), 3:2 Christian Schraps (56.), 3:3 Rico Röder (59. Foulelfmeter), 3:4 Rico Röder (88.)
Aufrufe: 028.8.2015, 21:21 Uhr
Fabian Istel (NN Neumarkt)Autor