Jörg Müller im Interview

Jörg, zunächst Glückwunsch zum ersten inoffiziellen Titel des „Herbstmeisters“, den man gerne mal mitnimmt, für den man sich aber bekanntlich nichts kaufen kann.
Bis du zu Beginn der Saison davon ausgegangen das du mit deinem Team nach 16 Spieltagen so souverän die Tabelle anführst?

A: "Nein, aufgrund der Namhaften Gegner in der KOL war nicht davon auszugehen."

Vergangene Saison stand der CSC 03 fast ebenso klar zur Halbserie vorne, führte das Feld mit sieben Punkten Vorsprung und einem Torverhältnis von 56:9 an und blieb dabei, wir ihr, ungeschlagen. Am Ende belegte der CSC mit zwei Punkten Vorsprung Platz eins vor dem TSV Heilgenrode? Wie groß ist bei deinem Team die Gefahr den doch klaren Vorsprung noch aus der Hand zu geben?

A: "Das Beispiel CSC03 ist ein gutes Beispiel, was aus einem Komfortablen Vorsprung werden kann, wenn man meint in der Halbserie hat man schon was erreicht. Es ist meine Aufgabe als Trainer die Spannung hochzuhalten."

Apropos Heiligenrode. Die Niestaler schwächelten zuletzt und unterlagen dem BC Sport und der TSG Wilhelmshöhe, schickten dabei bereits vorzeitige Meisterschaftsgrüße ins Lossetal. Wie habt ihr in Kaufungen die Ergebnisse und Grüße aufgenommen, habt ihr den Sekt schon kalt gestellt?

A: "Wir denken die Grüße aus Heiligenrode wurden aus der ersten Enttäuschung verschickt.
Ich habe im Fußball schon zu viel erlebt, um den Sekt jetzt schon kalt zustellen."

Aufgefallen ist das sich dein Team im Vergleich zur letzten Saison insbesondere im Abwehrverhalten verbessert zeigt. Lediglich sechs Gegentore stehen da zu Buche. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt 22 Gegentreffer bei 49 selbst erzielten Toren. Auch hier zeigt ihr euch mit aktuell 62 erzielten Toren verbessert. Worin liegt in diesem Jahr der Unterschied?

A: "Wir legen sehr hohen Wert auf das Umschaltspiel Defensiv sowie Offensiv und haben so eine gewisse Kompaktheit in beide Spielrichtungen, die sehr wichtig ist für das Tore erzielen
und die Tore verhindern."

Dein Vorgänger Alfons Noja hat dir ein gut vorbereitetes Team übergeben und der SV 07 betreibt seit Jahren intensive, gute Jugendarbeit. Du hast mit Rashid Haidari, der vom KSV Hessen II kam und Serhat Bingül vom KSV Baunatal II dein Team vor der Saison punktuell gut ergänzt, ja sogar verstärkt. Nicht zu vergessen dass mit deinem Sohn David ein weiterer Top Spieler dazukam, der nur gelegentlich zur Verfügung steht da er in Süddeutschland studiert. Mit Reasat Khaton habt ihr vor kurzem erneut einen wohl leistungsstarken Spieler dazubekommen der euch in der Rückrunde
helfen wird. Dein Kader ist neutral betrachtet, gut bis sehr gut aufgestellt. Sind in der Winterpause beim SVK trotzdem personelle Veränderungen zu erwarten?

A: "Nein, es ist nichts geplant, wir haben einen sehr guten Kader zu Verfügung."



Kristian Noja trifft wieder. Mit 17 Treffern aus 16 Spielen hat er eine richtig gute Quote, Miquel Schneppe neigt ebenfalls wieder zur alten Treffsicherheit. Robert Omazic, Alex Bartuli und auch Niklas Toth, nur um einige zu nennen, zeigen Woche für Woche ganz starke Leistungen. Damit wecken sie natürlich Begehrlichkeiten anderer Vereine. Siehst du da Bedenken Spieler abgeben zu müssen?

A: "Es sind nicht nur die genannten Spieler, wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt. Die Spieler wissen dass sie in Kaufungen sehr gute Trainingsbedingungen haben und der Verein alles dafür tut, dass sich die Spieler wohlfühlen. Wir haben ein sehr junges und entwicklungsfähiges Team wo die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und da ist Kaufungen der richtige Verein um sich weiterzuentwickeln."

Mit Pascal Gunkel, Valdrin Osmani und Kevin Eroglu musst du schon seit Wochen Leistungsträger ersetzen. Junge Nachwuchsspieler wie Youngster Rene Pritsch, Marcel Przybylla und Sebastian Schmidt sprangen dabei eindrucksvoll in die Bresche. Gibt es demnächst mehr aus der Kaufunger Talentschmiede im Kader der 1. Mannschaft zu beobachten?

A: "In unserer U19 sind ein paar interessante Spieler die bei uns die Wintervorbereitung mitmachen. Die U 19 Spieler sollen die Mannschaft kennenzulernen und sich an den Seniorenfußball gewöhnen."

Jörg, nach den Punktverlusten der Konkurrenz liegt dein Team mehr denn je auf Meisterschaftskurs. Auch wenn noch 14 Spieltage vor euch liegen, glauben nur noch Pessimisten daran dass euch jemand stoppen kann, bzw. ihr euch die Butter vom Brot nehmen lasst, wie es so schön heißt. Wie sieht du die aktuelle Situation, wie motivierst du deine Jungs und wer kann euch noch ärgern?

A: "Wir haben uns durch unsere Konstanz eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet, trotz der Verletzungsprobleme die wir hatten und wollen uns das auch nicht mehr nehmen lassen.
Die Mannschaft trainiert sehr fokussiert und alle im Verein wissen, dass nur der letzte Spieltag zählt. Aktuell ist das eine Momentaufnahme. Wir im Trainerteam beobachten die Mannschaft ganz genau und werden bei Überheblichkeit einschreiten."

Jörg, FuPa dankt für das aufschlussreiche Interview und wünscht dir und deinem Team viel Glück und Erfolg für die Rückrunde.