,,Jetzt ist der TSV Havelse dran"

Liga-Chef und Geschäftsführer Harald Uhr war beim Rückrundenstart in Niedersachsen nicht dabei. Er saniert gerade Mühlen im Sudan. Aber am Freitag reist er zurück und freut sich schon auf das Spitzenspiel gegen Havelse. ,,Wir werden gewinnen", sagt Uhr voller Zuversicht. Dabei spricht die Bilanz gegen sein Team. Gegen die Mannschaft aus dem Hannoveraner Umland, die den ETSV Weiche am Wochenende durch ein 3:0 gegen den VfB Oldenburg von Platz fünf verdrängte, haben die Flensburger die schlechteste Bilanz seit Regionalliga-Zugehörigkeit. In den vergangenen zweieinhalb Jahren gab es vier Niederlagen, lediglich in der Vorsaison zu Hause ein 0:0. Das Torverhältnis lautet 3:11. ,,Gegen die U23 des Hamburger SV haben wir im letzten Spiel vor der Winterpause auch erstmals gewonnen, jetzt ist Havelse dran - davon bin ich überzeugt", meint der Geschäftsführer.

Mut macht die starke erste Hälfte in Meppen, nach der die Flensburger mit 2:0 führten. ,,Da soll die Mannschaft ein Klasse-Spiel abgeliefert haben", weiß Harald Uhr nach Telefonaten mit der Heimat. ,,Schade, dass es am Ende nur zu einem Punkt gereicht hat. Trotzdem zeigt das Ergebnis, wozu die Spieler fähig sind." Erst recht, wenn man bedenkt, dass die Flensburger mit dem letzten Aufgebot antraten. Von den 20 Feldspielern im Kader waren sieben verletzt, die Bank wurde mit vier Kickern aus der Verbandsliga-Reserve gefüllt. Trotz der personellen Engpässe sieht der Liga-Chef keinen Grund zum Handeln. ,,Ich mache mir gar keine Sorgen, solange der Trainer nicht sagt, ich soll die Fußballstiefel mitnehmen", schmunzelt Harald Uhr bei 52 Grad im Schatten in Port Sudan am Roten Meer.

Statt Uhr wird am Sonntag wohl Kapitän Marc Böhnke nach einer Schambein-Entzündung wieder zum Kader stoßen. Dass der Routinier von Anfang an gegen Havelse aufläuft, scheint fraglich. Für Uhr ist das kein Problem: ,,Wir glauben an die Jungs, alle haben einen starken Charakter - da ist es egal, wer aufgestellt wird." Der Liga-Chef lobt den Zusammenhalt im Team. ,,Der ist sensationell." Und schließlich gelinge es Trainer Daniel Jurgeleit immer wieder, die Mannschaft neu zu motivieren und richtig auf die Gegner einzustellen. Nach dem schwachen Auftakt in den ersten zehn Spielen sind die Flensburger von einem Abstiegsplatz bis ins obere Tabellendrittel durchgestartet.

Die Bilanz spricht für sich: Seit acht Spielen ist Weiche in der Regionalliga ungeschlagen. In den letzten elf Spielen gab es nur eine Niederlage gegen Lüneburg. 26 Punkte sammelte das Jurgeleit-Team in dieser Zeit. Harald Uhr hat nachgerechnet: ,,Wenn die Saison nach dem zehnten Spieltag begonnen hätte, wären wir Tabellenführer."