2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Verlässt den VfL Wildeshausen: Mittelfeldspieler  Jan Lehmkuhl heuert in der kommenden Saison beim Landesligisten SC Melle an. Michael Hiller
Verlässt den VfL Wildeshausen: Mittelfeldspieler Jan Lehmkuhl heuert in der kommenden Saison beim Landesligisten SC Melle an. Michael Hiller

Jan Lehmkuhl ziehts nach Melle

"Leicht ist mir diese Entscheidung bestimmt nicht gefallen Wildeshausen ist mir ans Herz gewachsen", sagt Jan Lehmkuhl.
Der 24-Jährige spielt seit viereinhalb Jahren für den VfL Wildeshausen, stieg mit der Mannschaft vor zwei Jahren als Bezirksliga-Meister in die Landesliga auf und zählt schon lange zu den absoluten Leistungsträgern im Team von Trainer Marcel Bragula. Nach dieser Saison wird Lehmkuhl die Rot-Weißen jedoch verlassen und sich dem (Noch)-Liga-Rivalen SC Melle anschließen.

Es war wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, wann der kräftezehrende Spagat zwischen dem Dienst bei der Bereitschaftspolizei in Osnabrück sowie dem Landesliga-Fußball in Wildeshausen zu groß werden würde. Seit Oktober wohnt der Mittelfeldspieler bereits in Osnabrück und versucht seitdem weiterhin, bei so vielen Spielen wie möglich dabei zu sein. Training ist beim VfL zwangsläufig kaum bis gar nicht mehr möglich höchstens bei der Abschlusseinheit am Freitag kann Lehmkuhl in der Regel dabei sein. "Für mich gilt: Ganz oder gar nicht. Wenn ich der Verantwortung als Führungsspieler gerecht werden möchte, muss ich auch annähernd jedes Training mitmachen. Das ist so leider nicht möglich", erklärt der 24-Jährige.

Beim SC Melle hatte er bereits im Herbst angefragt, ob er dort mittrainieren und sich fithalten könnte. Diese Vorhaben setzte der gebürtige Klein Henstedter, dessen Zwillingsbruder Ole zu seinen Mannschaftskollegen in Wildeshausen gehört, schließlich bei der U 21 des VfL Osnabrück um. "Das hat mir auch Spaß gemacht", bilanziert der Mittelfeldmann, der zukünftig wohl auch mit seinem neuen Club in der Landesliga kickt. Denn einen möglichen Oberliga-Aufstieg dürfte der SC Melle durch die 2:4-Pleite im Nachholspiel beim VfL Oythe am Mittwochabend verspielt haben. "Die Liga hat bei meiner Entscheidung keine Rolle gespielt", erklärt Jan Lehmkuhl, der von seiner neuen Mannschaft um SC-Trainer Roland Twyrdy bereits "sympathisch aufgenommen" worden sei.

Pikanterweise will es der Terminplan so, dass Wildeshausen und Melle an diesem Sonntag (15 Uhr) im Krandel-Stadion am vorletzten Spieltag gegeneinander antreten. "Ironie des Schicksals", sagt Lehmkuhl dazu. Für seinen VfL geht es in dieser Partie lediglich noch darum, sich vernünftig aus der Landesliga zu verabschieden der Abstieg der Wildeshauser ist bereits besiegelt. "Das ist schon traurig, ich hätte liebend gerne die Klasse gehalten und wäre dann gegangen", erklärt der VfL-Spieler. Seiner Meinung nach wären mehrere Komponenten ausschlaggebend für den unglücklichen Saisonverlauf gewesen. "Wir haben uns am Anfang vielleicht selbst zu wenig Selbstvertrauen zugesprochen. Außerdem hat uns die Breite im Kader gefehlt. Das war letzte Saison zwar auch schon so, aber da haben wir ja gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt", analysiert Lehmkuhl. Was die Mannschaft drauf hat, habe sie in den Spielen gegen die Topteams Lohne, Atlas und Emden bewiesen. Eine schwache Chancenverwertung und das fehlende Quäntchen Glück in den Partien danach "vor allem beim TSV Oldenburg" hätten dann einen moralischen Knack gegeben.

Dennoch: Beim VfL Wildeshausen hat Jan Lehmkuhl eine tolle Zeit hinter sich. "Sportlich und menschlich hat mich das enorm weitergebracht", betont der 24-Jährige, der den Landesliga-Aufstieg sowie den folgenden Klassenerhalt als größte Erfolge bezeichnet. "Ich werde mich auch in Zukunft im Krandel sehen lassen, wenn es passt", verspricht er.

Aufrufe: 020.5.2017, 15:03 Uhr
Michael HillerAutor