Jahn zieht gegen Erfurt den Kürzeren

Jahn-Trainer Heiko Herrlich hatte die Rotationsmaschine wieder einmal kräftig angeworfen. Marc Lais und Kolja Pusch, die zuletzt auf der Ersatzbank Platz nehmen mussten, schienen den Coach im Training überzeugt zu haben. Sie standen gegen Erfurt wieder von Beginn an auf dem Platz. Dazu bekam nach langer Zeit Flügelstürmer Uwe Hesse eine Chance. Er verdrängte Jann George aus der Startelf.

Viel Einsatz, wenig Chancen

Sichtlich motiviert gingen die Regensburger dann ans Werk. Von Beginn an versuchten sie, die Erfurter schon in deren Hälfte zu stören. Bereits bei den ersten Pässen aus der eigenen Abwehr wurden die Gäste angelaufen. Nach den Balleroberungen gab es auch bald erste gute Angriffe des Jahn. Eine gute Chance zum Führungstreffer hatte Marco Grüttner nach einer Viertelstunde. Der Regensburger Mittelstürmer zielte mit seinem Volleyschuss aber übers Tor.

Die Erfurter, die in der Saison bislang weit hinter den Erwartungen hinterhinken, wurden von ihren vielen mitgereisten Fans zwar lautstark angefeuert, zündende Ideen, um die Jahn-Abwehr zu knacken, hatten die Angreifer von Rot-Weiß zunächst aber nicht. Als sich nach 24 Minuten Regensburgs Innenverteidiger Marvin Knoll völlig verschätzte, konnte Carsten Kammlott jedoch urplötzlich allein aufs Jahn-Tor zulaufen. Mit beeindruckender Ruhe blieb Keeper Philipp Pentke in dem Mann-Gegen-Mann-Duell aber Sieger und bewahrte den Jahn vor einem Rückstand.

Erfurt kommt nach der Pause

Ansonsten passierte in der ersten Halbzeit nicht mehr viel. Erik Thommy zeigte fünf Minuten vor der Pause zwar noch eine artistische Einlage, als er den Ball per Fallrückzieher ins Tor befördern wollte. Der Schuss des Regensburgers ging letztlich aber weit am Erfurter Kasten vorbei.

In die zweite Hälfte kamen die Gäste besser hinein. Immer wieder spielten sie nun lange Bälle auf ihren großen Mittelstürmer Christopher Bieber. Die Regensburger hatten Mühe, die Erfurter aus dem eigenen Strafraum herauszuhalten. In der 62. Minute klappte das aber nicht mehr. Nach einer Flanke verarbeite Erfurts Kammlott den Ball traumhaft: Aus der Drehung heraus zimmerte er den Ball zum 1:0 für die Gäste in den Torwinkel.

Der Jahn musste nun mehr tun. Beinahe wäre Grüttner auch sofort der Ausgleich gelungen. Frei kam er vorm Erfurter Tor zum Schuss, scheiterte aber an Keeper Philipp Klewin (64.). Herrlich brachte kurz danach Jann George für den glücklos spielenden Hesse. Nun wurde es ein Spiel mit offenem Visier. Die Regensburger versuchten jetzt, ihre Flügelspieler besser in Szene zu setzen. Insbesondere George machte gleich Dampf.

Zwanzig Minuten vor dem Ende ging Herrlich dann volles Risiko und brachte mit Haris Hyseni und Markus Ziereis zwei frische Stürmer. Die nächste dicke Chance hatten aber die Gäste. Wieder bekamen die Jahn-Verteidiger den überragenden Kammlott nicht in den Griff. Dieses Mal klatschte sein Schuss gegen den Pfosten.

Die Zeit tickte herunter. Für den Jahn wurde es immer enger - und dann bekam er doch noch seine Chance. In einer undurchsichtigen Szene gab es ein Foul im Erfurter Strafraum und Elfmeter für die Regensburger. Andy Geipl führte diesen aus und knallte den Ball gegen den Pfosten. Somit blieb es beim Sieg der Gäste. Die hatten in der Nachspielzeit zwar noch riesige Konterchancen, brachten aber kein weiteres Tor mehr zustande.