2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Der Drittliga-Aufsteiger SSV Jahn kann mit einiger Zuversicht in die Saison starten. Er ringt den Bochumern ein Unentschieden ab. Foto: Nickl
Der Drittliga-Aufsteiger SSV Jahn kann mit einiger Zuversicht in die Saison starten. Er ringt den Bochumern ein Unentschieden ab. Foto: Nickl

Jahn trotzt VfL Bochum ein 2:2 ab

Der Drittliga-Aufsteiger aus Regensburg schließt seine Testspielserie mit einem Remis gegen den Zweitligisten ab.

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Die Generalprobe ist geglückt. Der Drittliga-Aufsteiger SSV Jahn kann mit einiger Zuversicht in die Saison starten. In einer zumindest phasenweise recht unterhaltsamen Partie trotzten die Regensburger zum Abschluss ihrer Testspielserie am Samstagnachmittag dem Fußball-Zweitligisten VfL Bochum ein 2:2 (1:2)-Unentschieden ab. SSV-Coach Heiko Herrlich nimmt als positive Erkenntnis aus dem zum Gradmesser ausgerufenen Freundschaftsspiel mit, dass der Einsatzwille jederzeit da war und seine Mannschaft vornehmlich vor dem Wechsel spielerische Akzente zu setzen vermochte. In der Abwehr und im Spiel in die Spitze waren indes einige Defizite unübersehbar.

Vor 7155 Zuschauern in der Continental-Arena trafen die Jahn-Neuzugänge, Erik Thommy (11. Minute) sowie der eingewechselte Marco Grüttner (47.). Thomas Eisfeld (12.) und Peniel Mlapa (19.) zeichneten sich in der Mannschaft von VfL-Trainer Gertjan Verbeek als Torschützen aus. „Man hat gesehen, dass wir auf diesem Niveau Paroli bieten können“, resümierte Herrlich und fügte hinzu: „Ich bin mit allen Spielern zufrieden. Wir hatten einen super Start und waren zumindest in der Anfangsphase sehr dominant.“.

Palionis angeschlagen

Heiko Herrlich hatte eine Woche vor dem Drittliga-Punktspielstart gegen Hansa Rostock Vorsicht walten lassen. Der Jahn-Coach verzichtete auf seinen Kapitän Markus Palionis, der im Abschlusstraining im Freitag über leichte Sprunggelenksprobleme geklagt hatte. Einziger Neuzugang in der Startformation der Regensburger war Thommy. In der Innenverteidigung war nach der schweren Blessur von Ali Odabas (Kreuzbandriss) Improvisation angesagt. An die Seite der defensiven Aushilfskraft Marvin Knoll rückte überraschend der in der vergangenen Saison langzeitverletzte Routinier Sebastian Nachreiner.

Beide Mannschaften spielten nach dem Anschlag in München mit Trauerflor. Gegen die mit nominellen Hochkarätern wie Mlapa, Felix Bastians oder Tim Hoogland angetretenen Bochumer setzte Thommy ein frühes Ausrufezeichen. War’s eine verunglückte Flanke des Ex-Augsburgers oder doch ein raffinierter Abschluss von der rechten Außenbahn? Egal: Der lange Ball senkte sich über den verdutzten VfL-Keeper Manuel Riemann hinweg auf die Latte (4. Minute). Sieben Minuten später war die Distanz zum Tor für Thommy deutlich geringer. Er staubte aus etwas fünf Metern mühelos zur Führung ab, nachdem Kolja Pusch mit einer feinen Einzelleistung im Strafraum gleich drei Bochumer düpiert und Riemann den Ball nur noch leicht abgelenkt hatte.

Mlapa ständiger Unruheherd

Doch vom Anstoß weg entwickelte sich die Szene zum Ausgleich. Eisfelds Bogenlampe war wohl eindeutig als Flanke gedacht, doch rutschte ihm der Ball über den Spann und schlug hinter dem überraschten Jahn-Torhüter Philipp Pentke ein. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass der bullige Ex-Löwe, Ex-Gladbacher, Ex-Hoffenheimer und Ex-Nürnberger Peniel Mlapa die neuformierte Jahn-Defensive an diesem Nachmittag vor einige Probleme stellen würde. Der 25-Jährige tankte sich immer wieder im Alleingang durch, und in der 19. Minute hatte er wenig Mühe, Pentke mit einem Schrägschuss zur 2:1-Führung der Gäste zu überwinden.

Schwung ist vorübergehend dahin

Der Rückstand nahm viel Schwung aus dem Jahn-Spiel. Der ambitionierte Zweitliga-Fünfte der vergangenen Spielzeit ließ nun abgeklärt den Ball zirkulieren, störte den Jahn schon im Spielaufbau und suchte konsequent Mlapa in der Spitze. Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Benjamin Cortus verbuchten die Gastgeber dennoch zwei gute Einschussmöglichkeiten. Marvin Knolls Direktabnahme nach einem abgeblockten Freistoß von Thommy lenkte Riemann noch über die Latte. Und der quirlige Jann George verzog aus aussichtsreicher Position. In der 42. Minute sah sich Herrlich zu einer ersten personellen Umstellung gezwungen. Der aus Leverkusen gekommene Patrik Dzalto kam für den leicht angeschlagenen Kolja Pusch (Schlag aufs Knie).

Der von der „Zweiten“ des VfB Stuttgart zum Jahn gestoßene Marco Grüttner ersetzte nach dem Wechsel im Sturm Haris Hyseni und machte als Schütze des 2:2-Ausgleichs umgehend auf sich aufmerksam. Verbeek wechselte fleißig durch. Nils Quaschner kam für Mlapa, Kevin Stöger für Johannes Wurtz, Dominik Wydra für Hoogland und Görkem Saglan für Marco Stiepermann. Herrlich wiederum brachte Uwe Hesse für George (63.) und in der 76. Minute Marcel Hofrath und Daniel Schöpf anstelle von Alexander Nandzik und Marc Lais. Der Spielfluss blieb im Laufe des zweiten Abschnitts beiderseits ein wenig auf der Strecke, Torchancen waren nun Mangelware. Die größte vergab Felix Bastians, der den Ball knapp neben Philipp Pentkes Kasten setzte (84.).

Aufrufe: 023.7.2016, 19:58 Uhr
von Heinz Gläser, MZAutor