2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marc Lais (Mitte) bejubelt seinen Treffer zusammen mit Marco Grüttner und Erik Thommy. Foto: Eibner
Marc Lais (Mitte) bejubelt seinen Treffer zusammen mit Marco Grüttner und Erik Thommy. Foto: Eibner

Jahn kehrt in Erfolgsspur zurück

Regensburger Drittligist feiert beim kriselnden Ex-Bundesligisten SC Paderborn einen verdienten Auswärtssieg.

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Der SSV Jahn Regensburg hat sich zum Abschluss der englischen Woche in der Erfolgsspur zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich münzte am Samstagnachmittag einen couragierten Auftritt beim SC Paderborn in einen 2:0 (0:0)-Sieg um. Vor 5089 Zuschauern trafen Marc Lais und der eingewechselte Kolja Pusch für die Gäste aus der Oberpfalz, die nach der 1:2-Pleite gegen Zwickau sofort die richtige Reaktion zeigten und in der 3. Liga wieder auf den Aufstiegs-Relegationsplatz springen.

Der Regensburger Trainer hatte seine Startelf nach dem 1:2 am Mittwoch gegen die Sachsen, der ersten Niederlage nach neun ungeschlagenen Spielen in Folge, ordentlich ungekrempelt. Ali Odabas durfte zum ersten Mal nach langer Verletzungspause von Beginn an in der Innenverteidigung ran. Linksverteidiger Marcel Hofrath, der zuletzt auf ungewohnter Seite agierte, erhielt eine Pause. Dafür rückte der nach muskulären Problemen wiedergenesene Benedikt Saller in die Viererkette. Statt im Abwehrzentrum spielte Marvin Knoll für den gelbgesperrten Andy Geipl neben Marc Lais auf der „Sechs“. Andre Luge und Kolja Pusch nahmen vorerst auf der Bank Platz. Dafür setzte Herrlich wieder auf Jann George und Haris Hyseni. Pascal Itter, Drittliga-Profi aus Schierling, konnte seinen Paderborner Teamkollegen, die nach fünf Niederlagen in Folge ordentlich unter Druck standen, nur die Daumen drücken. Der 21-Jährige hatte sich Anfang März einen Kreuzbandriss zugezogen.

Beide Teams agierten von Beginn an mit offenem Visier. Der Ex-Regensburger Christian Bickel, der in der Saison 2011/2012 aber nicht über drei Kurzeinsätze in der 3. Liga für die Oberpfälzer hinausgekommen war, startete auf der rechten Außenbahn durch, Alexander Nandzik konnte den Paderborner aber stoppen (4.). George setzte auf Seiten der Regensburger einen ersten Warnschuss ab. Doch SCP-Keeper Lukas Kruse war auf dem Posten (9.). Rund zehn Minuten später war Nandzik erneut gefordert gegen Mark Vucinovic. Die Gastgeber drängten jetzt auf den Führungstreffer. Während Sebastian Nachreiner Zlatko Dedic, vor dem Herrlich noch vor der Partie gewarnt hatte, noch stoppen konnte, ließ Thomas Bertels kurz darauf Odabas aussteigen und tauchte alleine vor Jahn-Keeper Philipp Pentke auf, doch der Regensburger Kapitän parierte stark und bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand (24.).

Dann kamen die Gäste aber besser ins Spiel. Zehn Minuten vor der Halbzeitpause hatten die rund 100 mitgereisten Jahn-Anhänger schon zum Jubeln angesetzt. Nach einer Flanke von Saller köpfte Hyseni aufs Tor und George drückte den Ball über die Linie. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied jedoch auf Abseits. Paderborn ließ sich aber nicht in die eigene Hälfte drängen und versuchte weiter in der Offensive Akzente zu setzen. Dedic, mit sieben Treffern bester Paderborner Angreifer, fasste sich aus 20 Metern ein Herz, sein Schuss striff aber haarscharf am Kasten des SSV vorbei (39.). Aber auch die Regensburger hatten noch eine dicke Chance im ersten Durchgang. Erik Thommy ließ seinen Gegenspieler stehen, zog in den Strafraum ein, schlenzte den Ball aber knapp am Pfosten vorbei (41.)

Im zweiten Durchgang legten die Oberpfälzer gleich munter los. Nach einer Flanke von Saller klärte Paderborns Kapitän Tim Sebastian mit einem Querschläger, der knapp über das eigene Tor segelte (46.). Thommy fand in SCP-Schlussmann Kruse seinen Meister (53.). Der Jahn nahm jetzt immer mehr Fahrt auf. Die Zuschauer quittieren das Paderborner Fehlpass-Festival mit Pfiffen. Doch wieder störte Sebastian entscheidend: Thommy setzte Hyseni mit einer schönen Flanke in Szene, doch in Bedrängnis nickte der Regensburger Angreifer den Ball aus fünf Metern knapp neben das Tor (62.). In der 70. Minute belohnte sich die Herrlich-Elf für ihren couragierten Auftritt. Einen Schuss von Saller entschärfte Kruse noch, dann aber war Marc Lais zur Stelle und schob aus elf Metern souverän ein. Mit Kolja Pusch für Hyseni brachte Herrlich nochmal einen frischen Offensivmann in der Schlussviertelstunde. Und der hatte noch einen auf Lager: Nach Vorarbeit von George hämmerte Pusch den Ball zum 2:0 ins Paderborner Tor (85.). Die „gefühlte Niederlage“ bei Fortuna Köln in der Vorwoche, wo sich der Jahn in der Nachspielzeit noch zwei Gegentreffer einschenken ließ, hatten die Regensburger aber noch im Hinterkopf. Doch die Oberpfälzer blieben hellwach und brachten den verdienten Sieg souverän über die Zeit. Luge hätte in der Nachspielzeit sogar noch auf 3:0 erhöhen können, doch der Regensburger traf nur den Pfosten.

Aufrufe: 018.3.2017, 15:59 Uhr
Felix KronawitterAutor