Der Fokus in den Übungseinheiten lag verstärkt auf dem Umschaltspiel, denn wenn die offensiv sehr beschlagenen Kicker des Jahn in der bisherigen Saison schwächelten, dann weil sie es mit der Defensivarbeit nicht zu genau nahmen. Neben den einstudierten Passkombinationen und druckvollem Pressing ohne Ball wollte der Trainer des Tabellenzweiten in den Vergleichen mit zwei anderen Landesligisten also vor allem Rückzugsverhalten und Rückeroberungen sehen — ohne gleichzeitig empfindliche Lücken zwischen den eigenen Reihen zu offenbaren.
"Da sind wir auf einem neuen Niveau angekommen", konstatiert Michael Hutzler erfreut: "Im ganzen System haben es die Jungs sehr gut gemacht." Beim 4:1-Sieg über den TSV Neudrossenfeld kontrollierten seine Schützlinge das Geschehen, negativ fiel einzig eine kurze Schwächephase nach der Halbzeitpause auf, in der der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer fiel.
Am Sonntag trafen sich die Forchheimer auf engem Kunstrasenplatz beim ASV Fürth nochmals mit einem hochklassig besetzten Gegner, dem Baiersdorfer SV. Umso zufriedener stellt Hutzler nach dem 3:0 fest, dass man gegen einen motivierten Nachbarn und spielerisch besser einzuschätzenden Kontrahenten wie Neudrossenfeld "bis auf ein paar Aktionen" in der Defensive wenig zugelassen habe. Dabei erwies sich die in den vergangenen Wochen praktizierte personelle Rotation nicht als Nachteil, sondern als echte Stärke. "Der ausgeprägte Positionskampf belebt unser Spiel", erklärt Hutzler.
Unter anderem warben auf dem Flügel der nach langer Verletzung wiedererstarkte David Mai und der gelernte Stoßstürmer Felix Burkel für weitere Beschäftigung. In der Innenverteidigung bildete Patrick Mai als Vertreter des derzeit nicht einsatzfähigen Dennis Weiler (Schambeinprobleme) ein zuverlässiges Duo mit Sandro Gumbrecht, während der aus der Kreisliga gekommene Winterneuzugang Richard Steiner seine Qualitäten als Mittelfeldmotor eindrucksvoll untermauerte. Festgespielt dürfte sich in vorderster Front der von Hutzler bevorzugten 4-2-3-1-Formation das auch gegen Baiersdorf mit je einem Treffer zuständige Duo aus dem einsatzfreudigen Mittelstürmer Senad Bajric und Adem Selmani, der seine Kreativität und Torgefahr auch nachdem Jahreswechsel abruft.
Die größte Überraschung der Vorbereitung resultierte aus einer personell notwendigen Umstellung. Als "überragend" bezeichnet der Jahn-Coach Leistung und taktische Auffassungsgabe von Tempo-Mann Dominik Zametzer, der als Rechtsverteidiger neu aufblüht. Auf eine vorläufige Stammelf will sich Hutzler bei dem Angebot, das Steffen Müller nach überstandenem Infekt und neun Minuten Wettkampfpraxis gegen Baiersdorf erweitert, ausdrücklich nicht festlegen.
Der Intensivität der zurückliegenden Wochen geschuldet, gönnte Hutzler den Seinen im Montagstraining etwas Erholung, um die Einheit am Dienstag für den Feinschliff an taktischen Varianten und Torschüssen zu nutzen. Die Generalprobe vor dem Neustart in die Mission Aufstieg findet am Donnerstag (19.30 Uhr) beim Kreisligisten ASV Weisendorf statt.