Dennoch sieht Trainer Christian Brand noch eine Chance. ,,Wir müssen die drei nächsten Spiele gewinnen, das ist der Deal. Kiel war ein Bonusspiel." Der Jahn-Trainer monierte vor allem die Leistung seiner Jungs in der ersten Hälfte. ,,Die haben wir ein bisschen verpennt und zeigten auch viel zu viel Respekt. Wir hätten mutiger auftreten müssen." Geärgert hat ihn vor allem der frühe Kieler Siegtreffer durch Mikkel Vendelbo. Der Däne profitierte in der 9. Minute von einer missglückten Kopfballabwehr der Regensburger. ,,Man lernt schon in der E-Jugend, dass man den Ball nicht ins Zentrum abwehrt", ärgerte sich Brand darüber, dass Marco Königs dem Torschützen den Ball förmlich aufgelegt hatte. Vendelbo bedankte sich und zirkelte den Ball - unhaltbar für Jahn-Keeper Richard Strebinger - in den Winkel.
In der zweiten Halbzeit sah der Jahn-Coach sein Team zwar besser im Spiel, nicht zuletzt, ,,weil wir da etwas umgestellt haben". Andreas Güntner war auf die Sechs gewechselt und Oliver Hein nahm für ihn die rechte Außenverteidigerposition ein. Nach einer Stunde wurden Patrick Lienhard für Daniel Steininger und Kolja Pusch für Marvin Knoll eingewechselt. Doch auch die frischen Kräfte brachten nicht den erhofften Schwung im Regensburger Angriffsspiel.
Zehn Minuten vor Schluss brachte Brand den kopfballstarken Gino Windmüller für Marcel Hofrath. ,,Kiel hat da in der Abwehr geschwommen", bemerkte Brand, ,,und deshalb gleich drei Verteidiger eingewechselt." Zu einem Torerfolg oder gar einem Punkt reichte es für den Jahn dennoch nicht. ,,Wenn man in Kiel etwas mitnehmen will, müssen alle hundert Prozent bringen. Bei vier bis fünf von uns war das heute aber nicht der Fall, und deshalb hat es nicht gereicht", lautete das bittere Resümee des Jahn-Trainers.
Von der Hoffnung, den Klassenerhalt vielleicht doch noch zu packen, die nach dem 1:0-Heimsieg gegen Erfurt wieder aufkeimte, ist jetzt wohl nur noch ein kleines Fünkchen übrig. ,,Wir haben noch acht Endspiele", gab sich aber derweil Oliver Hein kämpferisch, ,,und diese acht Spiele werden wir versuchen, zu gewinnen", so der Mittelfeldspieler.
Die nächsten beiden Endspiele bestreitet der SSV im Jahnstadion. Nach der Länderspielpause kommt der SV Wehen Wiesbaden (am 4. April), die Woche darauf der VfL Osnabrück. ,,Jetzt erwarten wir zwei Heimspiele, die wir gewinnen müssen. Die Tabelle kann sich dann durchaus wieder etwas drehen", hat auch Marvin Knoll den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben. Getreu dem Motto: ,,Die Hoffnung stirbt zuletzt."