2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marco Königs (rechts im Zweikampf mit Kiels Patrick Kohlmann) konnte offensiv keine Akzente setzen.  Foto: Eibner
Marco Königs (rechts im Zweikampf mit Kiels Patrick Kohlmann) konnte offensiv keine Akzente setzen. Foto: Eibner

Jahn bleibt auswärts Punktelieferant

Nach der 14. Pleite in der Fremde taumeln die Regensburger dem Abstieg entgegen +++ Nur ein Jahn-Akteur überzeugt in Kiel

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Auf fremden Plätzen nichts Neues: So lassen sich die Auswärtspartien des SSV Jahn Regensburg in der 3. Fußballliga beschreiben. Mit dem 0:1 (0:1) gegen Holstein Kiel setzte es für die Rotweißen vor 6154 Zuschauern die 14. Niederlage im 16.Spiel in der Fremde. Damit hat sich die Lage des Tabellenletzten weiter verschärft. Acht Runden vor Saisonende beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer, den ?magischen? 17. Tabellenplatz, den derzeit die SpVgg Unterhaching belegt, nunmehr neun Punkte. Der Ligaverbleib wird dadurch immer utopischer.

Dennoch sieht Trainer Christian Brand noch eine Chance. ,,Wir müssen die drei nächsten Spiele gewinnen, das ist der Deal. Kiel war ein Bonusspiel." Der Jahn-Trainer monierte vor allem die Leistung seiner Jungs in der ersten Hälfte. ,,Die haben wir ein bisschen verpennt und zeigten auch viel zu viel Respekt. Wir hätten mutiger auftreten müssen." Geärgert hat ihn vor allem der frühe Kieler Siegtreffer durch Mikkel Vendelbo. Der Däne profitierte in der 9. Minute von einer missglückten Kopfballabwehr der Regensburger. ,,Man lernt schon in der E-Jugend, dass man den Ball nicht ins Zentrum abwehrt", ärgerte sich Brand darüber, dass Marco Königs dem Torschützen den Ball förmlich aufgelegt hatte. Vendelbo bedankte sich und zirkelte den Ball - unhaltbar für Jahn-Keeper Richard Strebinger - in den Winkel.

Strebinger mit Galavorstellung

Der Jahn-Torwart wurde nach dem Spiel mit Lob überschüttet. Denn der Österreicher bot wahrlich eine Galavorstellung und hielt mit seinen Paraden die Niederlage in Grenzen und den Regensburgern die Möglichkeit, zumindest einen Punkt zu entführen, lange offen. Beim Führungstreffer der Kieler noch chancenlos, bissen sich die Gastgeber fortan an dem 22-Jährigen die Zähne aus. Ob gegen Kiels Rafael Kazior (39.), Marc Heider (42.), Manuel Schäffler (46./75.) oder Manuel Hartmann (88.): Im ,,Eins-gegen-Eins" zeigte der vom Bundesligisten Werder Bremen ausgeliehene Schlussmann, dass für ihn die Reise im Profifußball noch weiter nach oben gehen wird. ,,Ich bin dafür da, dass ich die Bälle halte", gab sich der 22-jährige bescheiden und zeigte sich trotz seiner famosen Leistung nicht gerade glücklich. ,,Wenn wir ohne Punkt dastehen, kann ich auch nicht zufrieden sein." Und so schlich auch Strebinger am Samstagnachmittag mit gesenktem Kopf vom Platz, weil es seine Teamkollegen einfach nicht schafften in den 90 Minuten zuvor offensiv Akzente zu setzten und letztendlich keine einzige wirklich gefährliche Torchance zu verbuchen hatten. Torschüsse von Oliver Hein (25./29.), Andreas Güntner (62.) oder Aias Aosman (86.) waren entweder eine sichere Beute für den Ex-Regensburger Kenneth Kronholm oder segelten am Kieler Gehäuse vorbei.

In der zweiten Halbzeit sah der Jahn-Coach sein Team zwar besser im Spiel, nicht zuletzt, ,,weil wir da etwas umgestellt haben". Andreas Güntner war auf die Sechs gewechselt und Oliver Hein nahm für ihn die rechte Außenverteidigerposition ein. Nach einer Stunde wurden Patrick Lienhard für Daniel Steininger und Kolja Pusch für Marvin Knoll eingewechselt. Doch auch die frischen Kräfte brachten nicht den erhofften Schwung im Regensburger Angriffsspiel.

Zehn Minuten vor Schluss brachte Brand den kopfballstarken Gino Windmüller für Marcel Hofrath. ,,Kiel hat da in der Abwehr geschwommen", bemerkte Brand, ,,und deshalb gleich drei Verteidiger eingewechselt." Zu einem Torerfolg oder gar einem Punkt reichte es für den Jahn dennoch nicht. ,,Wenn man in Kiel etwas mitnehmen will, müssen alle hundert Prozent bringen. Bei vier bis fünf von uns war das heute aber nicht der Fall, und deshalb hat es nicht gereicht", lautete das bittere Resümee des Jahn-Trainers.



Hein: ,,Noch acht Endspiele"

Von der Hoffnung, den Klassenerhalt vielleicht doch noch zu packen, die nach dem 1:0-Heimsieg gegen Erfurt wieder aufkeimte, ist jetzt wohl nur noch ein kleines Fünkchen übrig. ,,Wir haben noch acht Endspiele", gab sich aber derweil Oliver Hein kämpferisch, ,,und diese acht Spiele werden wir versuchen, zu gewinnen", so der Mittelfeldspieler.

Die nächsten beiden Endspiele bestreitet der SSV im Jahnstadion. Nach der Länderspielpause kommt der SV Wehen Wiesbaden (am 4. April), die Woche darauf der VfL Osnabrück. ,,Jetzt erwarten wir zwei Heimspiele, die wir gewinnen müssen. Die Tabelle kann sich dann durchaus wieder etwas drehen", hat auch Marvin Knoll den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben. Getreu dem Motto: ,,Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Aufrufe: 023.3.2015, 00:05 Uhr
Heinz Reichenwallner/Felix KronawitterAutor