Zwei Jahre lang habe der Jahn daran gearbeitet, erzählte Keller. Am 23. Mai sei dem Klub dann endgültig vom DFB per Fax bestätigt worden, dass er das Nachwuchsleistungszentrum-Siegel erhält. Da direkt danach die beiden Relegationsspiele der ersten Mannschaft um den Aufstieg in die 3. Liga anstanden, wartete der Klub mit der Bekanntgabe dieser Nachricht allerdings noch etwas ab. Keller zeigte sich nun, bei der Pressekonferenz im Gebäude der Sparkasse Regensburg, dem Hauptsponsor der Jahnschmiede, erfreut, „dass der ganz, ganz große Kriterienkatalog“ des DFB erfüllt werden konnte. Hier sei unter anderem vorgeschrieben, welche Ausbildung die Trainer im Nachwuchsleistungszentrum haben müssen. Der Leiter der Jahnschmiede, Christian Martin, betonte, dass die Coaches auch die „Schlüsselpositionen, um die Spieler besser zu machen“ seien
Elf Nachwuchsmannschaften betreibt der Jahn. Als Nachwuchsleistungszentrum „eröffnen sich für uns ganz neue Möglichkeiten, um uns gezielt zur ersten Anlaufstelle für ostbayerische Fußballtalente weiterzuentwickeln“, sagt Keller. Der Sportchef des Jahn lässt auch keinen Zweifel daran, dass hier vorwiegend Spieler aus der Oberpfalz oder Niederbayern ausgebildet werden soll. Prinzipiell stünde die Jahnschmiede zwar allen Talenten, egal woher sie kommen, offen, es sei aber meist nicht förderlich, Kinder oder Jugendliche zu früh aus ihrem gewohnten Umfeld herauszureißen. Ein wichtiger Nebeneffekt des neuen Siegels ist Keller zufolge, dass der Jahn nun auch eine Ausbildungsentschädigung erhält, falls ein Talent aus den eigenen Reihen etwa zu einem Bundesliga-Klub wechselt.
Viel lieber wäre es dem Sportchef aber sicher, wenn die Talente gleich beim Jahn eine tolle Profi-Karriere hinlegen. Er hoffe, dass der Nachwuchsabteilung nun immer wieder Spieler wie Oli Hein entspringen, sagte er am Freitag. Hein, der im Profikader eine Führungsrolle hat, sei der Prototyp eines Top-Spielers, der der eigenen Jugend entstamme. Der neue Status des Jahn als Nachwuchsleistungszentrum wird vom DFB in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand gestellt werden. Ein neues Funktionsgebäude auf dem schon etwas in die Jahre gekommenen Trainingsgelände am Regensburger Kaulbachweg wird der Jahn dabei zumindest in naher Zukunft nicht präsentieren. Es gebe zwar Pläne, bestätigt Keller, das sei aber sehr kostspielig und nicht sofort zu realisieren: „Auf kurze Sicht wird nichts Neues gebaut.“