2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Mutzen
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Irgat-Verletzung überschattet Kaarster Sieg

Fair-Play der Norfer Reserve

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Die zweite Mannschaft der SG Kaarst bleibt in der Kreisliga B weiter in der Erfolgsspur. Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit schlug der Spitzenreiter die Reserve des TSV Norf II 4:0 (0:0). Überschattet wurde die Partie von der schweren Verletzung von Salman Irgat.

Fünf Minuten waren noch zu spielen an diesem schönen November-Sonntag. Die Zuschauer am Kaarster See hatten eine Partie gesehen, in der die Gäste aus Norf in der ersten Halbzeit drei klare Chancen vergaben und in der die Hausherren nach dem Seitenwechsel aufdrehten und bis zur 85. Spielminute durch einen Viererpack von Sebastian Seget deutlich vorne lagen.

Die Schlussphase plätscherte vor sich hin, als eine schwerwiegende Verletzung von Irgat Spieler und Trainer schockte. Der Abwehrspieler rutschte in einem Zweikampf auf dem matschigen Kaarster Rasen aus und fiel unglücklich auf seinen Arm. Dass der Innenverteidiger sich in dieser Situation schwer verletzt haben muss, war auf Anhieb klar. Die Verantwortlichen riefen sofort einen Krankenwagen. Erster Verdacht: Armbruch.

Eine halbe Stunde lang war die Partie unterbrochen, ehe der Schiedsrichter wieder anpfiff. Zwar hatten sich beide Mannschaften darauf geeinigt, die letzten fünf Minuten gar nicht mehr spielen zu lassen, doch der Unparteiische ließ die Kontrahenten regelkonform noch einmal antreten. So schoben sich Kaarst und die fairen Gäste aus Norf nur noch den Ball zu, immer in Gedanken an Irgat.

Da wussten die Beteiligten noch nicht, dass sich der Verdacht auf Armbruch im Krankenhaus nicht bestätigte. Bei Irgat hatte sich die Elle vom Unterarm gelöst, weshalb er sofort operiert werden musste. “Der Arm ist nicht gebrochen. Die Ärzte haben gesagt, Sali hat Riesenglück gehabt”, sagte ein geschockter SG-Trainer Oliver Ossenbühl wenige Stunden nach dem Spiel. “Unsere Gedanken sind natürlich bei ihm”, so Ossenbühl weiter.

Irgats lange Krankenakte

Es ist nicht die erste schwere Verletzung von Pechvogel Irgat. In den vergangenen Jahren musste er zweimal wegen eines Kreuzbandrisses lange pausieren und hat seit mehr als einem Jahr immer noch Schmerzen im Knie. Und jetzt die Arm-Verletzung. “Sali kann einem schon leid tun”, so Ossenbühl.

“Es ist zum Glück nur halb so wild. Ich bin halt ein Glücksschwein”, sagte Irgat: “Es sind zwar einige Bänder gerissen und der Ellenbogen war wohl komplett draußen, aber es geht schon. Ich muss jetzt zwei Woche Gips tragen und dann werden wir weitersehen. Drei Knie-OPs haben es nicht geschafft, mich vom Fußball fernzuhalten, da wird mich mein Arm erst recht nicht davon fernhalten”, sag sich Irgat kämpferisch. Der Defensiv-Spezialist war sogar wenige Stunden nach seiner OP wieder zu Scherzen aufgelegt. “Mein erster Gedanke war: zum Glück nicht das Knie. Und das Traurigste daran ist, dass ich gerade wieder guten Bizeps bekommen hatte.”

Auf der Facebook-Seite der zweiten Mannschaft spendeten viele Fans Trost, und auch der Gegner aus Norf wünscht Irgat bei der Genesung alles Gute. “Hallo Sportfreunde, wir (TSV Norf II) wünschen Salman gute Besserung! Und hoffen, dass er so schnell wie möglich zu euch stoßen kann”, schrieb Ali Gümüs im Auftrag der Neusser. Ossenbühl bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei den Norfern für “das faire Verhalten auf und neben dem Platz”.

Durch den “Arbeitssieg” (Ossenbühl), bei dem die SG wie in den vergangenen Wochen erst nach der Pause gut spielte, verteidigten die Blau-Weißen die Tabellenführung. Der überragende Seget erzielte gegen Norf seine Saisontore 15 bis 18.

Aufrufe: 010.11.2014, 09:57 Uhr
Stephan SeegerAutor