2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Erkan Öztürk (links) und Chrisovalantis Tsaprantzis (rechts) werden künftig als Spielertrainer den FC Leverkusen coachen. Fotos: Uli Herhaus
Erkan Öztürk (links) und Chrisovalantis Tsaprantzis (rechts) werden künftig als Spielertrainer den FC Leverkusen coachen. Fotos: Uli Herhaus

Interne Doppellösung

Von der kommenden Saison an werden Tsaprantzis und Öztürk den FC Leverkusen als Spielertrainer führen

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Leverkusen. Die einen dürften es als mutiges Experiment bezeichnen, die anderen als logische Konsequenz. Beim Fußball-Bezirksligisten FC Leverkusen werden in der anstehenden Saison Erkan Öztürk und Chrisovalantis Tsaprantzis das sportliche Kommando übernehmen. „Wir waren um eine interne Lösung bemüht und haben uns schließlich für ein Konzept mit zwei Spielertrainern entschieden – ob sie tatsächlich auf dem Feld stehen werden, ist ihnen selbst überlassen“, sagt Klubchef und Interimstrainer Michael Kunz.

Spielmacher Öztürk und Sechser Tsaprantzis seien „Führungsspieler, die großes Ansehen in der Mannschaft genießen und die Abläufe im Verein aus dem Effeff kennen“. Dass beide Akteure noch nie als Trainer gearbeitet haben, sieht Kunz gelassen: „Sie sind erfahren genug und genießen unser volles Vertrauen.“

Laut Tsaprantzis kam der Vorschlag für diese Lösung von ihm und seinem Mitstreiter Öztürk. „Michael Kunz fand die Idee dann direkt gut“, sagt Tsaprantzis. Einen Schnellstart wollte aber niemand und so sprang Kunz nach dem Abschied von Udo Dornhaus selbst als Interimscoach ein. „Wir hielten einen geordneten Start für besser und das geht eben am besten mit dem Beginn der Saisonvorbereitung“, sagt Tsaprantzis, der jedoch mit seinem künftigen Gespannsmann bereits in die Kaderplanung eingebunden ist. Es gilt, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, um einen Zustand zu beenden, den Tsaprantzis als „verlorene Zeit“ bezeichnet – nämlich das Dasein in der Bezirksliga. „Ganz klar, wir spielen schon zu lange in dieser Klasse. Wir wollen so schnell wie möglich in die Landesliga“, erklärt er. Ein Autoritätsproblem sieht er nicht auf sich und Öztürk zukommen. „Wir haben mit allen Mitspielern das Gespräch gesucht und ausschließlich positives Feedback bekommen“, sagt er.

Die Trainerkarriere kann also kommen. Wenn auch mit gleitendem Übergang. Ein, zwei Jahre wollen er und Öztürk noch spielen, dann wollen sie nur noch als Coach tätig sein. „Wir sind schließlich nicht mehr die Jüngsten, daher kann es gut sein, dass wir uns auch mal selbst auf die Bank setzen“, meint der 30-jährige Tsaprantzis, dessen Spielertrainerkollege zwei Jahre älter ist.

Am Sonntag (15 Uhr) im Spiel bei der SpVg Porz sind die zwei aber ausschließlich auf dem Platz gefragt. Drei Punkte sollen her – zumal auch Lesley Petekrey und Ioannis Masmanidis ihre Blessuren auskuriert haben. Mit einem Sieg würde der FCL zumindest die Minimalchance auf den Aufstieg wahren; der Rückstand auf den Zweiten Fortuna Köln II beträgt acht Punkte. Unabhängig vom Saisonausgang haben zwei Drittel des Teams bereits ihren Verbleib zugesagt – darunter Leistungsträger wie Kevin Luginger, Tim Kuhn oder Aristote Mambasa Masudi.

Ligarivale SV Schlebusch kann im Prinzip schon für die Landesliga planen. Der Spitzenreiter hat neun Punkte Vorsprung auf Fortuna Köln II und sogar 14 auf den drittplatzierten 1. FC Spich, dessen Trainer Axel Linden nach der jüngsten Niederlage gegen Wipperfürth (1:3) zurücktrat. Angesichts des guten Punktequotienten würde der SVS auch als Vizemeister den Sprung nach oben schaffen.

Im Sparmodus befindet sich in Schlebusch dennoch niemand. Toptorjäger Denis Labusga ließ sich vor dem jüngsten Duell in Frielingsdorf (7:0) aufgrund einer Zerrung intensiv behandeln und wurde rechtzeitig fit; Marcel Schulz verlegte sogar seinen Dienst, um dabei zu sein. „Die Jungs sind einfach heiß auf weitere Siege und wollen sich jede Woche aufs Neue beweisen – das ist der Grund, warum wir ganz oben stehen“, sagt SVS-Trainer Stefan Müller. Seine Mannschaft peilt im Duell mit dem Heiligenhauser SV (So., 15.15 Uhr) den 13. Sieg in Folge an.


Aufrufe: 021.4.2016, 20:30 Uhr
KSTA/Wolfram Kämpf, Tim MiebachAutor