Dass ihr Team ein 0:2 egalisierte und auch nach dem Eigentor von Rahel Kiwic (80.) durch Abwehrspielerin Virginia Kirchberger wieder eine Antwort zum Ausgleich parat hatte, machte Grings durchaus stolz. "Wir haben immer Moral gezeigt", freute sich die Duisburger Trainerin, "mich hat das für mein Team wahnsinnig gefreut, dass sie sich für den großen Aufwand auch entsprechend belohnt hat."
Obwohl Potsdams Starensemble mit den Nationalspielerinnen Julia Simic, Jennifer Cramer oder Asano Nagasato eigentlich für Spielfreude pur steht, gelang es Außenseiter Duisburg, auch fußballerisch Akzente zu setzen. Das zwischenzeitliche 2:2 durch die eingewechselte Geldona Morina resultierte aus einem feinen Spielzug über Dolores Jacome Silva und Neuerwerbung Emilie Fillion. "Das war hervorragend herausgespielt", reckte Inka Grings den Daumen nach oben, "genau so hatten wir es im Training einstudiert."
Dass sie mit Geldona Morinas Einwechslung goldrichtig lag, rundete einen gelungenen Spieltag ab. "Geldona hatte in den Tagen zuvor gut trainiert und sich deswegen einen Einsatz verdient. Das Gefühl, das ich bei ihr hatte, wurde bestätigt. Gegen Potsdam trifft man als junge Spielerin nicht alle Tage. Dieser Treffer wird bei ihr lange im Gedächtnis bleiben." Zu hochjubeln wollte Grings ihre Nachwuchsknipserin allerdings auch nicht: "Geldona braucht noch Zeit."
Gleiches gilt für die Entwicklung der Duisburger Mannschaft, die sich durch Punktgewinne in Leverkusen (0:0) und jetzt gegen Tubine in Eichhörnchen-Manier vom letzten Platz auf den vorletzten Rang geschoben hat. "Die Entwicklung wird noch dauern", so Grings.
Die Österreicherin Virginia Kirchberger geht fest davon aus, dass dieses Aha-Erlebnis aus dem Potsdam-Spiel Schubwirkung besitzt. "Ich bin sicher, dass uns dieser Punkt beflügelt. Wir haben gezeigt, dass auch die Kleinen gegen die Favoriten etwas erreichen können. Die Tatsache, nicht mehr Tabellenletzter zu sein, empfinde ich als Erleichterung. Der Druck ist etwas weg, das macht Mut für die kommenden Aufgaben."
MSV-Vizepräsident Udo Kirmse erlebte die Energieleistung der Bundesligamannschaft live im PCC-Stadion mit. "Wir können an die MSV-Frauen glauben. Für die Psyche ist es sehr schön, in der Tabelle nicht mehr ganz unten zu stehen", bilanziert Kirmse.