Ingelheim sendet Lebenszeichen

60 Zuschauer sahen in der ersten Hälfte eine dominierende TSG. Die Gastgeber setzten sich aber auf dem Kunstrasenplatz am Blumengarten von Beginn an energisch zur Wehr. Zu sehen waren in den Ingelheimer Reihen Debütanten, die maßgeblich zum Erfolg beitrugen. Dazu zählte Torwart André Maurer, der sich im Sommer in der ersten Trainingseinheit am Blumengarten das Kreuzband gerissen hatte und nun bei sei seinem ersten Einsatz für die Rotweinstädter mit zwei Glanzparaden (17. Minute gegen Antonio Quint Vilas Schuss, 26. gegen Nils Krämer) seine Mannschaft in der ersten Hälfte vor dem zu diesem Zeitpunkt in der Luft liegenden Rückstand bewahrte. Der nach langer Verletzungspause zum ersten Mal wieder in der Startelf stehende Kapitän Julius Haas verhalf der Abwehr zu mehr Ordnung und Stabilität, und der eingewechselte Thomas Hofmann bereitete das 3:0 mustergültig vor. Sie alle stehen stellvertretend für eine aufopferungsvoll kämpfende Ingelheimer Mannschaft mit dem an diesem Tag überragenden Kamikawa Kazuki, der sich auf beiden Außenbahnen viele Bälle eroberte und seine Leistung mit den Toren zum 2:0 und 3:0 krönte.

„Wir waren einfach mal dran, nach den Leistungen in den letzten Spielen jetzt auch mal den Sieg einzufahren“, sagte Trainer Bert Balte. Mit flexibler Spielweise habe man es geschafft, den Gegner weitgehend zu neutralisieren und in den richtigen Momenten die Tore gemacht. Das galt vor allem für den Führungstreffer von Tim Schweikardt in der 37. Minute, einen Flachschuss ins lange Ecke nach gewonnenem Laufduell gegen Michael Pfalzgraf, der ersten echten Torchance überhaupt für die Ingelheimer. „Diese eine Situation aus dem Spiel heraus hat gereicht, uns aus dem Rhythmus zu bringen“, meinte Timo Schmidt. „Davor waren wir die klar bessere Mannschaft mit der besseren Spielanlage und einem Chancenplus. Nach dem 2:0 kurz nach der Pause ist das Selbstbewusstsein der Ingelheimer dann immer mehr gewachsen. Unterm Strich sind wir selbst schuld, dass wir es nicht frühzeitig für uns geregelt haben“, räumte der TSG-Trainer ein, dass der Sieg des Tabellenletzten nicht unverdient war. Im zweiten Spielabschnitt traten die Gastgeber in der Tat viel robuster auf. „Das haben sie clever gemacht, ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Schiedsrichter da etwas energischer eingreift“, meinte Schmidt.

Kamikawa Kazuki verwertete nach Vorbereitung von Norman Strebel einen abgewehrten Ball und traf aus 14 Metern. Bei Tim Wagners Abwehr mit dem Fuß hatte der Ball die Linie überschritten, daran gab es keinen Zweifel (49.). Vor dem 3:0 hatte sich Thomas Hofmann an der Grundlinie energisch behauptet und flach nach innen gepasst (89.). Der Japaner vollendet kaltblütig. Die Partie war durch.

Und das Fazit der Ingelheimer Debütanten? „Ich bin froh, dass ich für die Mannschaft nach der langen Verletzungspause ein Rückhalt sein konnte“, freute sich André Maurer über seine gelungene Premiere im grün-weißen Trikot. Dafür sei ein Torhüter schließlich auch da. „Es war einfach schön, wieder mal zu spielen, ich musste lange genug zuschauen“, zeigte sich Thomas Hofmann zutiefst erleichtert. „Ein paar Minuten gespielt und gleich eine Vorlage gegeben, was will man mehr?“, freute sich der Ex-Trechtingshäuser. Sich an das höhere Tempo in der Landesliga zu gewöhnen habe er im Training schon Gelegenheit genug gehabt.

Spvgg- Ingelheim: Maurer – Kaden, Haber, Haas, Scharnow – Strebel (66. Woog), Kuba (74. Janke), Maaß, Kazuki – Schweikardt, (77. Hofmann), Simon.
TSG Bretzenheim: Wagner – Szep, Pfalzgraf, Ohlef, Piesch – Krämer (78. Rentschler), Lang (58. Kazuhira), Weber, Pierrets – Quint Villa (66. Peters) – Köberich.
Tore: 1:0 Schweikardt (37.), 2:0 Kazuki (49.), 3:0 Kazuki (89.).
Zuschauer: 60.
Schiedsrichter: Nico Dönges (Mainz).