Individuelle Fehler entscheiden

Trotz der Niederlage war es ein Achtungserfolg für die Laupheimer, denn es wurde nicht die von vielen beschworene Klatsche. Balingen machte zwei Tore im ersten Durchgang unter gütiger Mithilfe von Laupheims Keeper Fabian Heiland. Nach elf Minuten spielte er eine Rückgabe direkt in die Beine von Kaan Akkaya, der sich zwar zweimal bitten ließ, aber dann doch das 0:1 markierte. Ein Geschenk für die Gäste. Nur zehn Minuten später segelte ein Freistoß von Adrian Müller eine gefühlte Ewigkeit bis zum langen Pfosten des Laupheimer Gehäuses, dorthin, wo Innenverteidiger Matthias Schmitz den Ball nur noch einnicken brauchte. Auch hier sah Heiland nicht gut aus. "Wir hatte vorher abgesprochen, dass Heiland in der ersten Halbzeit zwischen den Pfosten steht, weil ich ihn auch mal sehen wollte", begründete Laupheims Coach Hubertus Fundel den Einsatz der eigentlichen Nummer zwei im Tor.

Spielerisch überlegen

Bis dahin hatte die TSG das Tempo hochgehalten und spielte seine spielerische Überlegenheit gekonnt aus. Angetrieben von Jörg Schreyeck und Nils Schuon zirkulierte der Ball in den Reihen der Rot-Schwarzen. Die Laupheimer konnten meist nur zuschauen. Das änderte sich nach dem zweiten Treffer, weil die Gäste einen Gang zurückschalteten. "Das hat mir nicht so gut gefallen, aber wir hätten dennoch noch das dritte Tor machen können", fasste Balingens Trainer Peter Volkwein zusammen, ohne nicht auch noch die widrigen Platzbedingungen im Olympia-Stadion anzusprechen. "Das wussten wir, aber der Ball verspringt dann halt doch noch ein paar Mal."

Die dicksten Möglichkeiten für die Balinger, schon vor der Pause alles klar zu machen, vergaben Kapitän Manuel Pflumm mit einem Kopfball (40.) und vier Minuten später Lukas Foelsch, der mit einem Direktschuss nur den Pfosten traf. Balingen beherrschte weiter die Szenerie, doch die Olympia schaffte es nun auch in den gegnerischen Strafraum. Marc Nilius mit einem geblockten Schuss nach 25 Minuten und Christian Glaser, der einen Schritt gegenüber Keeper Marcel Binanzer zu spät kam (39.).

Kurz nach dem Wechsel reagierte der nun im Tor stehende Julius Lense glänzend gegen Torjäger Hannes Scherer und hielt die Olympia weiter im Spiel. Auf der anderen Seite konnte der eingewechselte Giovanni Baumann einen Fehler von Binanzer nicht nutzen, weil sein Schuss noch an einem Abwehrbein hängen bleibt. Mit zunehmender Spieldauer kann Laupheim die Partie immer offener gestalten, weil Balingen nur noch das Ergebnis verwaltete.

So konnte Arne Kittel nach 77 Minuten frei auf das Tor köpfen und sieben Minuten später mussten die Balinger nach einem weiteren Kopfball von Philipp Fischer den Ball von der Linie kratzen. "Wenn wir den Anschlusstreffer gemacht hätten, wäre es vielleicht noch mal eng geworden", sagte Fundel, der aber insgesamt zufrieden war mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Das sahen auch seine Spieler so. "Wir haben uns heute weiteres Selbstvertrauen geholt", meinte Marcel Schwarzmann, der im Mittelfeld ebenso wie Marc Nilius eine kämpferisch starke Partie abgeliefert hatte, "Wir müssen jetzt aber gegen Essingen am Samstag in der Liga unbedingt punkten." Und noch eine gute Nachricht: Mathias Wesolowski ist wieder fit und brennt auf seinen Einsatz, den nach 88 Minuten der Schiedsrichterassistent mit dem Hinweis auf schon vier getätigte Auswechslungen verhinderte. Seit dieser Saison sind auch im Pokal offensichtlich nur noch vier Wechsel erlaubt.

FV Olympia Laupheim – TSG Balingen 0:2 (0:2). FVO: Heiland (46. Lense) - Kästle (72. Ludwig), Schupp, Fischer, Jäger - Kittel, Pachonik (58. Baumann), Schwarzmann, Steinle, Nilius (83. Biesinger) - Glaser. SR: Bergmann (Erbach). Tore: 0:1 Akkaya (11.), 0:2 Schmitz (22.). Z.: 250.