2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Das 1:0 für die Tutonen ist unterwegs. Raffael Szymanski (re.) steht nach einer Mülller-Flanke goldrichtig. 	Foto: Pressefoto Baumann
Das 1:0 für die Tutonen ist unterwegs. Raffael Szymanski (re.) steht nach einer Mülller-Flanke goldrichtig. Foto: Pressefoto Baumann

In kleinen Schritten nach vorne

RL SÜDWEST: +++ Teutonen zum dritten Mal in Folge ungeschlagen +++ Szymanski trifft zur Führung beim Drittligaabsteiger +++

STUTTGART/GIESSEN . Der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hat seine kleine Serie auf drei ungeschlagene Partien ausgebaut – ein weiterer kleiner Schritt für die Mannen von Francisco Copado auf dem Weg, sich auf dem neuen Terrain zu etablieren und den Klassenverbleib zu schaffen. Der Aufsteiger in die Regionalliga Südwest holte beim Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers ein 1:1 (1:0)-Unentschieden und war dabei drauf und dran, alle drei Zähler mit in die Heimat nach Pohlheim zu nehmen, muss jedoch weiterhin auf den ersten Auswärtsdreier der Saison warten. Gleichzeitig verpassten die Schwaben ihrerseits den ersehnten zweiten Heimerfolg.

In der 27. Minute platzte der Knoten bei Watzenborns Stürmer Rafael Szymanski, der in der Vorwoche beim torlosen Remis gegen Trier noch drei Hochkaräter ausgelassen hatte. Das 1:0-Führungstor des 29-Jährigen hielt bis zur 56. Minute, dann erzielte Kapitän Daniel Schulz im Anschluss an eine Standardsituation das 1:1.

„Wir haben bis zur 70. Minute sehr gut gespielt, aber den Gegner am Leben gehalten, indem wir wieder nicht konsequent genug auf das zweite Tor gegangen sind“, bilanzierte Teutonen-Coach Francisco Copado, der sich allerdings letztlich mit dem Punkt nicht unzufrieden zeigte, denn in der letzten Phase des Matches war sein Team mit dem Aluminium im Bunde. Mit diesem Remis im Gepäck kletterten die Grün-Weißen im Klassement auf Rang elf und weisen wie gleich vier andere Clubs im engen Mittelfeld der Tabelle 16 Zähler auf.

Im Vergleich zur Vorwoche baute Copado seine Elf gezwungermaßen auf einer Position um. Abdenour Amachaibou, der Anfang August mit einem Innen- und Außenbandriss wochenlang ausgefallen war, ehe er ein vielversprechendes Comeback gefeiert hatte, fiel verletzungsbedingt (Schlag auf den ohnehin lädierten Fuß) aus. Die Frage nach der Umstellung in der Offensive beantwortete Copado mit einem Systemwechsel zu zwei Angreifern hin. Markus Müller, zuletzt nur Teilzeitarbeiter, rückte neben Szymanski in die Spitze.

Unter Daniel Steuernagel noch Kapitän, erhielt Müller die Binde gleichwohl nicht zurück. Stattdessen führte Jonatan Kotzke die Mannschaft als Spielführer aufs Feld. Kotzke war zentraler Teil des Mittelfelds, das diesmal in der Raute mit Barbaros Koyuncu auf der Zehn agierte.

Stuttgarter Kickers

Die Gäste wussten von Beginn an in der Vorwärtsbewegung zu überzeugen, ließen in der Defensive so gut wie nichts zu und erzielten schließlich durch Szymanski das 1:0. Zweifelsohne Balsam für das Selbstvertrauen des Hessenliga-Torschützenkönigs, der von der Vorarbeit Müllers profitierte. Der 28-Jährige hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und scharf geflankt. Verteidiger Lukas Scepanik kam zu spät, Szymanski drückte die Kugel über die Linie. Fortan lag das 2:0 sowohl beim Schuss von Alessandro Ficara, dessen Schuss Keeper Königshofer an die Latte lenkte (40.) und als auch bei Szymanskis Kopfball in der Luft (41.), doch es blieb bis zum Seitenwechsel bei der knappen Gästeführung.

Langsam aber sicher sollte sich die in der Pause getroffenen Entscheidung von Kickers Coach Alfred Kaminski („In der ersten Hälfte hatten wir zu wenig Zugriff auf die zweiten Bälle, haben zu wenig Laufarbeit geleistet und haben zu statisch gespielt“), der vom System mit drei Spitzen abwich, auszahlen. Der Ausgleich zeichnete sich in der 56. Minute dennoch nicht ab, zumal die Teutonen ihn begünstigten.

„Da hatten war eine klare Einteilung, aber das passiert, wir müssen daraus lernen“, meinte Copado zu der Szene, als sich Schulz nach dem langen Einwurf von Malone in die Höhe schraubte und seinen Farben das 1:1 bescherte. Kurz darauf hatte Koyuncu gleich zweimal die erneute Führung für die Grün-Weißen auf dem Fuß, die sich dann aber immer stärker werdenden Stuttgartern erwehren mussten.

(Copado: „Die Kickers kamen mit sehr viel Gewalt, sehr guten Ideen und Spielzügen“). In der 84. Minute war schließlich auch Torhüter Yannik Dauth geschlagen. Pfeiffers Abschluss landete am Innenpfosten, den Nachschuss donnerte Kaffenberger an die Unterkante der Latte.

„Wir haben das 1:1 über die Zeit gerettet. Es macht mich sehr stolz, dass meine Mannschaft als Aufsteiger nicht zusammengebrochen ist. Vor ein paar Wochen hätten wir ein solches Spiel noch verloren. Wir fahren erhobenen Hauptes und mit breiter Brust nach Hause“, sprach Coach Copado in der Nachschau von einer positive Entwicklung seiner Schützlinge, die nun vor zwei Mammutaufgaben stehen. Der SC empfängt am kommenden Samstag den Rangdritten Waldhof Mannheim, danach gastiert man beim Klassenprimus SV Elversberg.

Stuttgarter Kickers: Königshofer - Abruscia, Kaffenberger, Schulz, Scepanik - Thermann (64.Küley), Mannström, Völkl – Malone (80.Koch), Tunjic, Pfeiffer.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Dauth - Spang, Koutny, Bartel, Adomah - Kotzke, Ficara (89. Bayraktar), Koyuncu (72.Weinecker), Goncalves - Szymanski, Müller (65. Azaouaghi). - Tore: 0:1 Szymanski (27.), 1:1 Schulz (56.). - Schiedsrichter: Kessel (Hüffelsheim). - Gelbe Karten: Kotzke, Adamoh, Koyuncu. - Zuschauer: 2410.



Aufrufe: 016.10.2016, 08:00 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor