In Kampfspiel leer ausgegangen

Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die ständig in Bewegung waren und eine gute Spielanlage zeigten. Was fehlte, waren torgefährliche Abschlüsse. David Stahl setzte den Ball nach gekonntem Haken am langen Eck vorbei (9.), bei einem gut getimten Diagonalpass von Tim Lüdeke war Christoph Woelk den entscheidenden Schritt schneller als Lasse Baerwinkel (11.). Und auch Johannes Ernst scheiterte am SpVg-Keeper (17.). Die bis dahin größte Chance hatte Marc-Thore Schulz, der sich, statt selbst abzuschließen, für einen Querpass entschied und hängenblieb (24.). So richtig brenzlig wurde es, als Woelk im Fünfmeterraum wegrutschte und den Ball erst im letzten Moment noch zur Seite klären konnte (38.). Große Aufregung dann auf der SG 03-Bank. Eine Abseitsposition blieb ungeahndet (38.). So richtig hoch schlugen die Wogen, als Patrick Wrobel aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfte und der Schiedsrichterassistent erneut nicht reagierte (44.). SG 03-Trainer Jano Klemkow monierte das nach dem Halbzeitpfiff noch auf dem Platz beim Schiedsrichter, der ihn nach nochmaligem Nachhaken der Bank verwies.

Der Unparteiische stand zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich wieder im Mittelpunkt. Christoph Woelk hatte einen Freistoß heruntergepflückt, ließ den Ball aber in Folge eines „Luftkampfes“ fallen. Aus dem Hintergrund traf Lasse Baerwinkel zum 1:1 (49.). Woelk war fassungslos und stand mit seiner Einschätzung nicht alleine da: „Er hat mir doch die Hand weggezogen.“ Es dauerte allerdings nicht lange, bis die Fans der Spielvereinigung wieder Grund zum Jubeln hatten. Eine Ecke wurde per Kopf ungenügend abgewehrt. Patrick Breß nahm den Ball direkt und setzte ihn zum 2:1 in die Maschen (57.). In der Folge verdiente sich die Heimelf diese Führung. Christian Möller zog bis zur Grundlinie. Sein Rückpass wurde abgefangen (62.). Wenig später klärte ein SG 03-Verteidiger eine scharfe Eingabe ziemlich spektakulär zur Ecke (65.). Mitten in diese Drangphase hinein erwies Daniel Janiska seiner Mannschaft einen Bärendienst. Für ein Foul gelb-verwarnt (68.), musste er nur eine Minute später wegen Meckerns mit Gelb/Rot vom Platz. Die Gäste erarbeiteten sich in Überzahl optische Vorteile. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Leezener. Tim Lüdeke konnte von Glück sagen, dass er bei seinem taktischen Foul gegen Christian Möller wohl nicht letzter Mann war und so mit Gelb davonkam (81.). Nur eine Minute später musste Patrick Wrobel nach mustergültiger Vorarbeit von Rick Packheiser das 3:1 markieren, brachte den Ball aber aus kurzer Distanz nicht an Lars-Ole Patz vorbei (82.). Möller hatte den Gäste-Torwart bei einem weiteren Konter sogar schon ausgespielt, verfehlte dann jedoch das kurze Eck (87.). Dazwischen lag die größte Ausgleichschance für die SG 03. Johannes Ernst scheiterte am gut den Winkel verkürzenden Woelk (85.). Diese beiden Protagonisten spielten auch die Hauptrolle in der letzten nennenswerten Szene. Ein Freistoß wurde hoch in den Strafraum geschlagen. Für übertriebenen Körpereinsatz gegen Woelk, dem kurzzeitig die Luft wegblieb, sah Ernst Gelb (89.). Dass der Schiedsrichter ihm im gleichen Atemzug Gelb/Rot zeigte, begründete er mit „anschließendem verbalen Angehen eines Gegenspielers“. Die vierminütige Nachspielzeit blieb ereignislos.

SG 03 Ludwigslust/Grabow: Patz – Schütt, Lüdeke, Thießen, Wilk, Lemke (43. Radeck), Kaatz, Schulz, L. Baerwinkel, Stahl (73. Tiede), Ernst