2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Sven Thoß. F: Schwandt
Sven Thoß. F: Schwandt

"In der Halle sind die Unterschiede nicht so groß"

Sven Thoß, Urheber und Organisator des 21. Potsdamer Hallenmasters und Trainer beim Goslarer SC, im FuPa Brandenburg-Interview

Am Samstag werden bei der 21. Auflage des Potsdamer Hallenmasters wieder fast ausschließlich Teams aus der Region an den Start gehen. Turnier-Urheber und Organisator Sven Thoß freut sich dabei schon auf die vielen Duelle zwischen den höherklassigen Mannschaften wie dem Regionalligsten SV Babelsberg 03 und den Underdogs wie unter anderem dem Kreisoberligisten Juventas Crew Alpha. FuPa Brandenburg sprach mit ihm über das Turnier.

Herr Thoß, hat die heiße Phase vor dem Turnierstart schon begonnen?

Na klar, es sind nur noch vier Tage bis zum Event am Samstag. Wir sind schon im Endspielmodus. Alle Beteiligten müssen nochmal angerufen und E-Mails beantwortet werden. Die Bälle dürfen wir nicht vergessen, die Pokale müssen noch geholt werden. Dazu verlosen wir auch auf unserer Facebook-Seite noch jeden Tag Tickets. Es ist wichtig, dass wir in der letzten Woche nochmal richtig Vollgas geben. Zurücklehnen können wir uns dann Samstagabend so ab 21 Uhr, wenn wir wissen, ob alles gut gelaufen ist und der Druck langsam abfällt.

Dann darf auch auf der anschließenden Party gefeiert werden.

Ja, wir machen immer eine kleine Players-Night nebenan in der Kanuscheune. Viele der Spieler und Verantwortlichen sehen sich durch die unterschiedlichen Spielklassen nur ein Mal im Jahr bei unserem Turnier. Das hat schon viel regionalen Touch und ist für alle etwas besonderes.

Viel regionalen Touch hat auch das Turnier wieder.

Ja, wird sind letztes Jahr zum Jubiläum wieder quasi Back to the Roots gegangen und haben nur noch mit Teams aus der Region gespielt. Das wollen wir auch so beibehalten. Dieses Jahr ist nur Stendal nicht aus der Region. Die sind aber ein gutes Hallenteam und ich bin durch einen befreundeten Trainerkollegen auf sie gekommen. Mit Mannschaften aus dem weiteren Umfeld ist es immer problematisch, da diese in der Regel auch weniger Fans mitbringen. Wir haben es in den vergangenen Jahren schon zum Beispiel mit unseren aktuellen Regionalligisten Optik Rathenow oder FSV Luckenwalde versucht, aber das waren von den Zuschauerzahlen her nicht die erhofften Zugpferde. Dafür müssten wir wahrscheinlich richtig Geld in die Hand nehmen, um vielleicht ein bekanntes Profiteam zu verpflichten. Aber das wollen wir nicht. Wir haben auch absichtlich die Prämien gleich gelassen. Es soll ein faires und sauberes Turnier werden, ohne den unbedingten Biss wie in den Punktspielen. Alle sollen ihren Spaß dabei haben.

Müssen Sie nach 20 durchgeführten Hallenmasters noch Teams suchen oder melden die sich bei Ihnen?

Wir laden in der Regel ein. Wir bekommen aber immer wieder auch Anfragen von Teams, ob sie mitspielen können. Dieses Jahr hatten wir aber leider auch zwei Absagen vom BSC Süd 05 und Grün-Weiß Brieselang, die sich voll auf den Oberliga-Aufstieg konzentrieren wollen. Ich könnte problemlos ein Turnier mit 16 Mannschaften machen, aber das würde einfach den zeitlichen Rahmen für ein Ein-Tages-Turnier sprengen. Mit 10 Teams hat es sich bewährt. Wir haben dazu auch versucht, auf Schnickschnack drumherum zu verzichten. Damit wollen wir die Veranstaltung straff halten und Fußball pur bieten.

Mit Welcome United 03 ist dieses Jahr erstmals auch die deutschlandweit viel beachtete Babelsberger Flüchtlingsmannschaft dabei.

Wir wollen damit ein Signal setzen. Wir wollen den Jungs, die im Krieg und auf ihrer Odyseey durch Europa furchtbares erlebt haben, zeigen, dass es auch schöne Momente im Leben gibt. Für sie wird es sicher etwas besonderes, vor so einer großen Kulisse spielen zu dürfen.

Wie groß wird die Kulisse werden?

Wir sind mit dem Vorverkauf zufrieden. Einige Blöcke, die wir für die teilnehmenden Teams reserviert haben, sind schon voll. Die beiden Kreisoberligisten Juventas Crew Alpha und Grün-Weiß Golm haben den kompletten Block gebucht, die werden sicher für jede Menge Stimmung sorgen. 2015 hatten wir mit 1500 Zuschauern einen tollen Besuch. Aber es gibt natürlich in Potsdam auch eine ganze Reihe andere Events. Dazu haben die Leute nicht mehr soviel Geld im Portemonee. Deswegen sind wir mit den Preisen kulant geblieben, damit es sich möglichst viele noch leisten können.

Worin besteht für Sie der besondere Reiz im Hallenfussball?

Es ist das ewig junggebliebene Duell höher- gegen unterklassig. In der Halle ist der Unterschied zwischen den Teams nicht so groß. Jede unterklassige Mannschaft hat auch einige Kicker, die gut in der Halle sind und damit auch einen höherklassigen Gegner ärgern können.

In Brandenburg werden im Nachwuchsbereich schon viele Futsal-Turnier gespielt. Gab es bei Ihnen auch Überlegungen, den Spielmodus zu ändern?

Nein, ich bin kein Freund von Futsal. Das ist eine neue Sportart, die den Vereinen von oben herab aufgedrückt werden soll. Es wird aber kaum angenommen. Deswegen gab es für mich keinerlei Überlegungen, den Spielmodus zu ändern. Ich mag keine von oben herab bestimmten Dinge. Und als unabhängiger Veranstalter kann mir niemand etwas vorschreiben. Wir werden auch künftig beim bekannten und bewährten Hallenfussball bleiben.

Mit Sven Thoß, Urheber und Organisator des Potsdamer Hallenmasters, sprach Sven Bock.

Mehr Infos:

Einlass zum 21. Potsdamer Hallenmasters in der MBS-Arena am Luftschiffhafen ist am Samstag, den 16. Januar 2016, ab 15:30 Uhr. Turnierstart ist um 17 Uhr. Tickets zum vergünstigen Vorverkaufspreis gibt es noch bis Samstag um 14 Uhr im Internet.

Wer es nicht selbst in die Halle schafft, kann das Turnier auch auf FuPa Brandenburg im Liveticker und per FuPa.TV verfolgen:

Aufrufe: 012.1.2016, 15:00 Uhr
Sven BockAutor