Das Spiel brauchte keine Warmlaufphase und ließ optisch gesehen Schönow mehr vom Spiel haben. Fortunas Vorhaben, die Präsenz im Mittelfeld etwas abzugeben und mit gut ausgeklügelter Kontertaktik über den schnellen Christian Tobien und seinen Kollegen Fabian Daniel aufzuziehen, ging besonders in den ersten 20 Minuten voll auf. Allein Fabian Daniel hätte seine Truppe nach acht Minuten mit drei Toren beschenken müssen, als er vollkommen ungehindert abziehen konnte und im Abschluss den Kasten recht kläglich verfehlte.
Schönow machte es den Hausherren aber auch leicht und agierte im Spielaufbau in großer Schlampigkeit. Die Begegnung war nicht hochklassig und lebte vornehmlich von der Spannung. Mit zunehmender Dauer gesellte sich Rustikalität in die Zweikämpfe und forderte Schiedsrichterin Isabel Röllecke auf den Plan. Diese hatte aber alles im Griff, dosierte die persönlichen Strafen angepasst und brachte somit die doch recht erhitzten Gemüter wieder auf Normaltemperatur.
Doch Britz fahrlässiger Umgang mit den Chancen rächte sich. Einen weiten Einwurf von der rechten Seite verlängerte Bartosz Tatarczuk per Kopf, so dass er unter der zuschauenden Fortuna-Abwehr im langen Eck des Kastens einschlug (36.). Glück hatte das Heimteam, als Fabian Daniel im Mittelfeld seinen Gegenspieler sehr heftig abräumte und dafür nur den gelben Karton sah (38.).
Britz kam motiviert aus der Kabine und übernahm das Heft des Handelns. Schönow sah sich das Ganze aus der eigenen Defensive an und hatte nun die Kontertaktik der Hausherren übernommen. Doch den verdienten Ausgleich mussten sie hinnehmen, denn der Zugriff fehlte, als Frank Ploen mit strafen Schuss den Ball im Tor unterbrachte (55.). Es entwickelte sich ein spannender zweiter Durchgang mit vielen Zweikämpfen und auch Torraumszenen. Doch Zählbares blieb auf der Strecke. Beim Kampf um den Ball wurde kein Zentimeter hergegeben und oft am Rande der Legalität agiert.
Als die Nachspielzeit anbrach, überschlugen sich die Ereignisse. Schönow ging wieder in Führung und hatte dabei viel Glück. Denn Torschütze Dariusz Szmulski brauchte zwei Versuche. Den ersten setzte er an den Pfosten und hatte Dusel, dass das Ball ihm wieder vor die Füße sprang. Den Nachschuss brachte er dann zum vielumjubelten „Siegtreffer“ im Netz unter (90.+2). Doch hatte die Schönower Mannschaft nur wenige Sekunden später die Rechnung ohne Britz und Schiedsrichterassistenten Marcus Marschke gemacht. Im Zweikampf an der Außenlinie am rechten Posten wurde Fortunas Sven Krumbach hart attackiert. Schönows Keeper Roland Jan Galinski hatte den Ball sicher an sich gebracht, fiel dann aber ins eigene Tor. Ob der Ball in vollem Umfang die Torlinie überschritten hatte, war nicht eindeutig auszumachen. Die Torlinientechnik in Form des Assistenten gab den Treffer, der unmittelbar nach Abpfiff noch für viel Diskussionsstoff sorgte.