2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Shakehands zwischen Amateuren und Profis: Der TSV Kottern und 1860 München lieferten sich eine engagierte, aber faire Partie.  Fotos: Ralf Lienert
Shakehands zwischen Amateuren und Profis: Der TSV Kottern und 1860 München lieferten sich eine engagierte, aber faire Partie. Fotos: Ralf Lienert

In aller Freundschaft

Bei der 0:2-Testspielniederlage gegen Zweitligist 1860 München hält der TSV Kottern gut mit +++ Lob gab es dafür von Löwen-Trainer Torsten Fröhling und Weltmeister Karl-Heinz Riedle

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„Einmal Löwe, immer Löwe“. In der Schlussphase des Testspiels zwischen Bayernligist TSV Kottern und Zweitligist TSV 1860 München (0:2) waren in der Abt-Arena verhaltene Fangesänge von Löwen-Fans zu hören. Die ruhige Stimmung unter den 1200 Zuschauern passte zum fairen Spiel. Der Profiklub brannte gegen den Bayernliga-Aufsteiger kein spielerisches Feuerwerk ab. Die Kotterner wehrten sich aber auch nach Kräften.

Deswegen bekamen sie nach dem Spiel auch ein Extra-Lob von 1860-Trainer Torsten Fröhling. „Kottern hat sehr engagiert gespielt und vor allem fair, was für mich wichtig war. Wir mussten richtig zur Sache gehen“, sagte der 48-Jährige. Fröhling lobte auch „die tolle Anlage und die super Atmosphäre“ in Kottern. Der Löwen-Coach setzte auf eine gemischte Truppe aus Zweitliga-Profis und Regionalliga-Kickern. Von der Startelf aus dem Relegationsspiel gegen Holstein Kiel Anfang Juni standen Kapitän Christopher Schindler, Stephan Hain, Daniel Adlung, Jannik Bandowski, Kai Bülow und Vitus Eicher gegen Kottern auf dem Platz.

Der Löwen-Motor kam aber auch nicht richtig zum Laufen, weil Kottern besonders in der ersten Halbzeit clever dagegenhielt. Das sah auch Karl-Heinz Riedle so. Der Weltmeister von 1990 ließ sich den Auftritt der Löwen im Allgäu nicht entgehen. „Kottern hat sauber mitgespielt. Die Sechziger hatten ja ihr erstes Spiel. Ich kenn’ das aus meiner Vergangenheit. Der Gegner ist hoch motiviert – für die ist es das Spiel des Jahres“, sagte der 49-Jährige.

Neben Riedle verfolgte ein weiterer ehemaliger Fußball-Profi das Geschehen rund um das Testspiel. Miroslav Stevic spielte von 1994 bis 1999 bei den Löwen und war ab Januar 2009 für zweieinhalb Jahre sportlicher Leiter beim Traditionsverein. Ob er seinem Ex-Klub aus privatem oder beruflichem Interesse in Kempten zusah, bleibt unklar. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff verließ der 45-Jährige das Gelände.

Vollauf zufrieden mit dem Ablauf des hochkarätigen Vorbereitungsspiels war Kotterns Abteilungsleiter Andreas Breuer, der von einer „rundum gelungenen Veranstaltung“ sprach. „Es war ein schöner Rahmen. Wir hatten wie erhofft viele Zuschauer, das Wetter hat auch gepasst“, sagte Breuer. Auch er schloss sich den Lobeshymnen auf seine Mannschaft an. „Solange die Kraft gereicht hat, haben die Jungs ordentlich Fußball gespielt. Besonders mit der ersten Hälfte und dem Beginn der zweiten sind sehr zufrieden“, sagte Breuer. Jedenfalls zeigte sich die Heimmannschaft gegenüber der Vergangenheit stark verbessert. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren kam es zur letzten Begegnung zwischen Kottern und 1860. Endstand damals: 0:7.

Aufrufe: 026.6.2015, 09:59 Uhr
Allgäuer Zeitung / Tobias GiegerichAutor