2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Nach gut einer Stunde wurde Miguel Malheiro (Nr. 25) gegen Mario Laubmeier ausgewechselt.
Nach gut einer Stunde wurde Miguel Malheiro (Nr. 25) gegen Mario Laubmeier ausgewechselt.
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Im Video: Debütant und Edeljoker

Malheiro: Mit 17 in der Spatzen-Startelf ? Özkaya erntet Braigs Früchte

Der SSV Ulm 1846 Fußball setzt weiter auf die Karte Jugend. Mit 17 Jahren feierte Miguel Malheiro sein Startelf-Debüt. Den Ausgleich zum 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers II erzielte Edeljoker Serdar Özkaya. Mit Video des Spiels.

Auto fahren darf Miguel Malheiro Araujo, wie er mit vollem Namen heißt, noch nicht alleine - dafür ist er mit seinen 17 Jahren zu jung. Die rechte Außenbahn des SSV Ulm 1846 Fußball ohne Begleitperson auf- und abzuflitzen - das freilich traute Trainer Stephan Baierl dem Portugiesen im Oberliga-Punktspiel gegen die Stuttgarter Kickers II ohne weiteres zu. So stand der am 25. März 1997 geborene Malheiro, der noch eineinhalb Jahre bei den A-Junioren spielen kann, nach zwei Kurz-Einwechslungen am Samstag vor 850 Zuschauern im Donaustadion erstmals in der Startformation.

"Wir setzen auf die eigene Jugend. Diesen Weg gehen wir ganz konsequent", sagte Baierl über den jüngsten Donaustadion-Debütanten seit langem. Doch nicht nur aus diesen prinzipiellen Erwägungen kam Malheiro zu seiner Startelf-Premiere. "Er hat gut trainiert und sich diesen Einsatz verdient."

In den 61 Minuten, die er spielte, merkte er freilich auch, dass trotz allen Engagements der Sprung vom Jugend- zum Aktivenfußball enorm ist. In der Aufregung unterliefen Malheiro, der im Sommer von den B-Junioren von 1899 Hoffenheim an seinen Geburtsort zurückgekehrt war, Fehler. Doch damit war er beileibe nicht der einzige im SSV-Trikot. Nach einer guten Stunde wurde Malheiro vom vier Jahre älteren Mario Laubmeier abgelöst. Überhaupt nicht zum Zuge kam hingegen Florian Peruzzi, der zu Beginn der Saison auf der rechten Außenbahn noch gesetzt war und der im Gegensatz zu vielen nach dem intensiven Mittwoch-Spiel gegen Freiberg geschlauchten Kollegen eigentlich bei Kräften war. Was dem 26-Jährigen zu denken geben sollte.

Mit seiner Joker-Rolle angefreundet hat sich Angreifer Serdar Özkaya. Zwölf Spiele, zwölfmal eingewechselt, gegen die Stuttgarter Kickers zum dritten Mal getroffen und nach dem 0:1-Rückstand durch Daniel Lang (74.) seinem Team mit seinem Treffer in der 89. Minute wenigstens einen Punkt gerettet - so lautet die bisherige Saisonbilanz des 23-Jährigen. "Die Jokerrolle hat sich seit der Saisonvorbereitung so ergeben. Ich habe kein Problem damit, solange ich meine Einsätze bekomme", sagt Özkaya. Meist löst er, wie auch am Samstag, den oft glücklos agierenden David Braig ab. "David arbeitet im Spiel unheimlich viel, reibt sich für die Mannschaft auf. Wenn ich komme, ernte ich die Früchte seiner Arbeit", erkennt Özkaya durchaus auch die Vorteile dieses Job-Sharings.

Als Teilzeit-Arbeiter erwies sich in den letzten beiden Spielen auch Max Bachl-Staudinger. Beim 1:0 gegen Freiberg sah er in der 84. Minute Gelb-Rot, gegen die Kickers II flog er in der 35. Minute mit der Roten Karte vom Platz. "Das war ein Signal, das wir überhaupt nicht gebraucht haben. Er hat der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen", haderte Baierl mit seinem Spielmacher, den er am Mittwoch noch in Schutz genommen hatte.

Den Ulmern merkte man den Substanzverlust nach der intensiven Mittwochs-Begegnung gegen Freiberg deutlich an. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt bis auf den trainingsfreien Sonntag nicht. Am Mittwoch (19 Uhr) sind die fünftplatzierten Spatzen Gast beim Tabellennachbarn TSG Balingen, die mit 23 Punkten zwei Zähler mehr als die Ulmer aufzuweisen hat. Am Samstag geht die Reise zum Freiburger FC. "Jetzt müssen unsere Physiotherapeuten uns aufpäppeln", sagt Bastian Heidecker, der gegen die Kickers gemeinsam mit Stefan Hess und Elias Weichler noch den besten Eindruck hinterließ.

Aufrufe: 027.10.2014, 08:19 Uhr
GEROLD KNEHR | SWPAutor