2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Stephan Loboue (rechts) musste nach drei Spielen auf die Ersatzbank.  Foto: Archiv
Stephan Loboue (rechts) musste nach drei Spielen auf die Ersatzbank. Foto: Archiv

Im Jahn-Kasten wird munter gewechselt

Loboue ist nun erstmal raus, dafür Bergdorf drin +++ Beim Regensburger Drittligisten geben sich seit zwei Jahren die Keeper die Klinke in die Hand.

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Als Stephan Loboue in diesem Sommer zum SSV Jahn kam, ist er dort mit offenen Armen empfangen worden. Beim Regensburger Drittligisten herrschte große Freude darüber, dass mit ihm ein erfahrener Torwart verpflichtet werden konnte. In der Spielzeit zuvor stand der 32-Jährige in 35 von 38 Punktspielen beim SV Wacker Burghausen zwischen den Pfosten und wurde trotz des Abstiegs der Oberbayern als einer der besten Keeper der 3. Liga gepriesen, was er auch in den beiden Spielen (1:1, 2:2) gegen den Jahn unter Beweis stellen konnte.

Der 1,92-Meter-Mann hat im Fußball überhaupt schon eine Menge erlebt. Vier Länderspiele bestritt er für die Elfenbeinküste bestritten, 81 Mal stand er in der 2. Liga im Tor. Er weiß, um was es geht und wie es geht. Deshalb wurde der Schlussmann vom Jahn auch als Führungskraft geholt, der Ruhe im Tor ausstrahlen und die Vorderleute dirigieren soll. Indes ist bislang alles noch nicht so gekommen, wie es sich Loboue und der Jahn wohl vorgestellt haben. Denn nach drei Punktspielen und durchwachsenen Leistungen ist der erfahrene Keeper von dem erst 21-jährigen Dominik Bergdorf abgelöst worden, der beim 1:5 gegen Dortmund zu seinem ersten Einsatz kam.

,,Sehr guter Spielaufbau"
Das sei aber keine Entscheidung gegen Loboue, sagt Jahn-Trainer Alexander Schmidt. ,,Bergdorf hat durch seine gute Ausbildung in Freiburg einen sehr guten Spielaufbau", begründet der Coach den Torhüterwechsel vom vierten Spieltag und glaubt, ,,dass Loboue die Pause gut getan hat. Vielleicht ist ihm damit der Druck genommen worden, den er sich selbst auferlegt hat, weil er die junge Mannschaft führen soll. Er trainiert sehr gut". Loboue selbst will mit seiner Situation nach eigener Aussage professionell umgehen: ,,Natürlich war das eine harte Entscheidung, weil ich ordentlich gespielt hatte. Profisein bedeutet aber auch, nach solchen Entscheidungen keine schlechte Stimmung zu machen." Aufstecken will er ohnehin nicht. Für ihn gebe es jetzt nur eins: ,,Mund halten, Gas geben und den Platz im Tor zurückerobern."

2. Liga: Hofmann, Wiegers und Ochs
Das Torwart-wechsle-Dich-Spiel ist beim Jahn ohnehin nichts Neues und nun schon seit zwei Jahren im Gange. In die Zweitliga-Saison 2012/13 starteten die Rot-Weißen mit Michael Hofmann als Stammkeeper. Für den Routinier, der inzwischen den oberbayerischen Landesligisten SC Kirchheim trainiert, war nach zwölf Einsätzen und einigen spielentscheidenden Fehlern sowie einer Verletzung vorzeitig Schluss. Abgelöst wurde er vom damals 22-jährigen Patrick Wiegers. Das Jahn-Eigengewächs machte unter Franz Gerber, damals Sportchef und Interimscoach in Personalunion, seine Sache recht ordentlich und avancierte zu einem starken Rückhalt, ehe er sich nach sieben Spielen hintereinander trotzdem wieder auf die Ersatzbank setzen musste, weil in der Winterpause mit Timo Ochs - wie Hofmann ebenfalls ein Ex-Sechziger - eine neue Nummer eins verpflichtet wurde.Zu der Zeit hatte der Jahn mit Bernhard Hendl auch noch einen vierten Keeper geholt, obwohl der vorher bei der U23 des VfB Stuttgart keine Einsatzzeiten hatte. Diese bekam der junge Österreicher ausreichend in der vergangenen Drittligaspielzeit. Hendl, der jetzt für die U23 des FSV Mainz 05 hält, machte 24 von 38 Saisonspielen. In den ersten 14 Partien stand seinerzeit Patrick Wiegers noch zwischen den Pfosten im Jahn-Tor. Doch spielte er einige unglückliche Runden mit vermeidbaren Gegentoren, was zu seiner Ablösung geführt und wohl auch zu dem Umstand geführt hatte, dass sein Vertrag trotz sechsjähriger Vereinszugehörigkeit nicht mehr verlängert wurde.

Aufrufe: 019.8.2014, 09:30 Uhr
Von Heinz Reichenwallner, MZAutor