Dass der Knipser Orhan Akkurt von Bord geht, schmerzt sicher, ist aber andererseits auch verständlich. "Meine Karriere neigt sich dem Ende zu und da möchte ich noch einmal Regionalliga spielen. In Pullach ist es absehbar, dass das in den nächsten drei Jahren wohl nichts wird. Es wurde ja auch keine Ersatz-Spielstätte gefunden. Daher gehe ich zum SV Heimstetten, wo ich ja schon war und wohin der Kontakt nie abgerissen ist", erläutert Akkurt, Vater von zwei Kindern seine Beweggründe. Hinzu kommt noch eines: "Ich fahren jeden Tag an Heimstetten zur Arbeit vorbei, das liegt sozusagen für mich auf dem Weg." Akkurt, der in drei Jahren in 89 Spielen stolze 69 Tore erzielt hat, wohnt in Ottobrunn und arbeitet als Immobilienverwalter in Garching, fährt also die Autobahn A99 im Osten von München tagtäglich und muss nun eben wieder die Ausfahrt Kirchheim nehmen, um in Heimstetten Station zu machen. "Auch die Sportanlage in Heimstetten ist richtig top, was auch ein Grund ist dort noch einmal zu spielen", so Akkurt weiter.
Dass der Center mit Torgarantie begehrt ist, steht fest. So hatte sich auch der TSV Buchbach um ihn bemüht, als Ersatz für Mijo Stijepic, der zum FC Ismaning zurückkehrt. "Buchbach wäre auch okay gewesen, aber der Aufwand ist zu groß und da passt das Gesamtpaket SV Heimstetten besser." Zu spät kam die Anfrage vom VfR Garching. "Da hatte ich gerade in Heimstetten unterschrieben." Aber was passiert, wenn der SV Heimstetten aus der Regionalliga absteigen würde? "Das glaube ich nicht. Denn wenn 1860 München aus der zweiten Liga absteigt, dann wäre Heimstetten nach jetzigem Stand sogar ohne Relegation für die Regionalliga qualifiziert. Ich gehe fest davon aus, dass Heimstetten drin bleibt. Außerdem ist auf die Löwen Verlass. Sie werden wohl absteigen, auch wenn das schade wäre." Dass der SV Pullach nun auseinander brechen könnte, weil die Perspektive Regionalliga trotz des sportlichen Erfolges vorerst nicht gegeben ist: diese Befürchtung zerstreuen die Beteiligten. "Das glaube ich nicht, denn Manager Theo Liedl ist ein akribischer Arbeiter, der sich da richtig reinhängen wird. Theo ist so richtig engagiert", glaubt Akkurt, dass der SVP weiter eine gute Rolle in der Bayernliga Süd spielen wird.
Liedl indes hat seine Hausaufgaben schon gemacht und verkündet volle Stolz: "75 Prozent des Kaders haben bereits zugesagt zu bleiben. Es gibt noch zwei oder drei Spieler, bei denen es noch unsicher ist. Bisher haben wir aber nur zwei Abgänge. Dass Orhan geht ist schade, aber ich kann das verstehen und respektiere seinen Wunsch noch einmal Regionalliga spielen zu wollen", so der Pullacher Manager. Etwas schade findet Liedl, dass die Mannschaft - auch wenn die Perspektive vierte Liga nich gegeben ist - die große Chance Bayernliga-Meister zu werden vertan hat: "Das kommt so schnell nicht wieder. Aber dennoch wird Platz drei am Ende einer tollen Saison auch ein großer Erfolg sein", so Liedl weiter, der sicher ist, dass auch Trainer Frank Schmöller bleiben wird, der ja schon seine Zusage gegeben hat: "Ich pflege meine Zusagen einzuhalten. Es gehen mit Volz und Akkurt zwei Spieler und es werden dafür zwei Neue kommen", so Schmöller gegenüber FuPa. Schmöller sieht vielmehr darin eine reizvolle Aufgabe: "Wir werden jetzt jeden Stein umdrehen und schauen, wie wir das in der nächsten Saison machen. Es ist auf in jedem Fall eine spannende Aufgabe, die mich reizt in Pullach zu bleiben."