2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Geballte Fachkompetenz: Das FVM-Präsidium um Stephan Osnabrügge (l.) und Alfred Vianden (Zweiter v. r) mit den Vereinsvertretern, Foto: Kühlborn
Geballte Fachkompetenz: Das FVM-Präsidium um Stephan Osnabrügge (l.) und Alfred Vianden (Zweiter v. r) mit den Vereinsvertretern, Foto: Kühlborn

Im Dialog den Sport weiterentwickeln

Das Forum des Verbandes in der Sportschule Hennef stößt auf große starke Resonanz unter den Vereinsvertretern am Mittelrhein und führt zu konstruktiven Diskussionen

Hennef. Insgesamt 106 Vereinsvertreter aus dem gesamten Verbandsgebiet waren der Einladung des Fußball-Verbands Mittelrhein (FVM) in die Sportschule Hennef gefolgt. Unter dem Motto „Fußball spielen? und der Ball bleibt rund” fand das FVM-Forum zur Verbesserung des Spielbetriebs im Senioren- und Juniorenfußball statt, an dem auch die Vertreter von zehn Vereinen aus dem Fußballkreis Rhein-Erft teilnahmen.

„Wir haben im Rahmen unseres Masterplans zur Unterstützung und Förderung des Amateurfußballs den Dialog in den Mittelpunkt gestellt. Denn nur wenn wir uns austauschen, können wir Dinge verbessern und den Sport zur Zufriedenheit unserer Mitglieder weiterentwickeln”, sagte FVM-Präsident Alfred Vianden, der die Teilnehmer mit DFB-Direktor Willi Hink begrüßte. „95 Prozent des Fußballs in Deutschland findet auf Kreisebene statt. Hier müssen Modernisierung und Flexibilisierung angepackt werden. Das gelingt nur, wenn man auf Augenhöhe miteinander spricht”, erklärte der Gast aus Frankfurt. Grundlage für die Zusammenkunft war ein Fragebogen zum Spielbetrieb. Dieser war im Oktober an über 850 Vereine verschickt worden. Knapp die Hälfte aller angeschriebenen Klubs nahm an der Befragung teil, deren Ergebnisse FVM-Vizepräsident Dr. Stephan Osnabrügge vorstellte.

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer in Workshops über Organisation, Regeln, Angebote und Zukunftschancen des Fußballs im Senioren- und Juniorenbereich bei Männern und Frauen. Die Vereinsvertreter sprachen sich im Austausch mit Delegierten des Verbandes und der Kreise dafür aus, dass in Zeiten von Online-Spielberichten, Gebühren für Verwaltungsaufwand der Vergangenheit angehören sollten.

Die Abschaffung der Wechselperiode in der Winterpause wurde ebenso lebhaft diskutiert, wie die Ablösung der Gelb-Roten Karte durch Zeitstrafen.

„Wir nehmen die Anregungen sehr ernst und werden das Format der FVM-Foren in jedem Fall beibehalten”, sagte Osnabrügge, der versprach, die gesammelten Ergebnisse in den entsprechenden Ausschüssen vorzubringen und realistisch umsetzbare Ansätze weiter verfolgen zu wollen. Über den Vorschlag, ein Mal pro Spiel ein Time-Out für jeden Trainer, aber auch den Schiedsrichter zuzulassen, wurde, neben der Änderung der Ballgröße im Juniorenbereich oder der flexibleren Gestaltung des Frauen-Spielbetriebs, diskutiert.

„Wenn die Vereine vom Verband wirklich ernst genommen werden und gemeinsam ein Weg gefunden wird, den Fußball zu stärken, dann sind solche Dialoge Gold wert. Es zeigt sich aber auch, dass in vielen Kreisen unterschiedlich gearbeitet wird”, zog Frank Schniske, Geschäftsführer des Landesligisten Spielvereinigung Frechen 20, ein verhalten optimistisches Fazit.

Ulrich Michaelis und Susanne Mainzer vom SV Blatzheim freuten sich über die Möglichkeit des Austausches: „Es ist toll, dass kleine und große Vereine an einem Tisch sitzen. Das sorgt für Verständnis und hilft, Vorurteile abzubauen. Jetzt müssen die hier gewonnenen Ergebnisse weiter umgesetzt werden”, fordern die Vertreter des Kerpener Kreisligisten.

Eine Sorge konnte der FVM den Klubs nicht nehmen: Die zunehmende Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags, den die Deutsche Fußball-Liga anpeilt, um mehr Fernseheinnahmen zu erzielen, sehen viele als Katastrophe und fordern: Der Sonntag muss dem Amateurfußball gehören.

Aufrufe: 022.2.2015, 14:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Stefan KühlbornAutor