2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Fair geht vor: Auch für Harens Keeper Jan Duscynski. F: Ahrens
Fair geht vor: Auch für Harens Keeper Jan Duscynski. F: Ahrens

"Ich würde es immer wieder machen"

Das Fair-Play der Woche: Jan Duscynski

So grausam kann Fair Play sein! Am Sonntag bewies Harens Keeper Jan Duscynski, dass er ein Sportsmann ist. Eine Minute später wurde er dafür von Dohrens Lars Kronabel eiskalt bestraft. Haren verlor in der Nachspielzeit 1:2.

Ein hitziges Spiel stand in der Schlussphase. Nach einer starken ersten Halbzeit der Harener auf eigenem Boden und dem 1:0 durch Dirk Wessels (30.) hatte Dohrens Stefan Rohe direkt nach der Halbzeit ausgeglichen. Ein Spiel, das – wie man so schön sagt – keinen Sieger verdient hatte.

Doch in der 90. Minute musste Harens Schlussmann Jan Duscynski noch einmal zupacken. Im Eins-gegen-Eins wehrte er den Ball ab. „Mein Trainer sagt zwar, dass der Ball wahrscheinlich nicht reingegangen wäre, aber ich war mich da nicht so sicher. Den musste ich abwehren“, sagt Duscynski in der Nachbetrachtung. Zum Wunder aller Spieler entschied Schiedsrichter Andre Eikens auf Abstoß.

„Ich war ganz klar dran, aber der Schiedsrichter hat es irgendwie nicht gesehen“, erzählt Duscynski. Die Forderungen der Dohrener lagen auf der Hand. „Dann kam Eikens auf mich zu und fragte mich. Da war für mich sofort klar, dass ich ehrlich bin“, beweist der Keeper Sportsgeist. Und die Dohrener nutzten das gleich aus. Denn in der direkten Folge traf Lars Kronabel zum 2:1-Endstand.

Den Harener, derzeit auf dem siebten Tabellenplatz, entglitt somit ein Punkt. Doch Duscynski betont: „Ehrlich zu sein, war völlig richtig. Das erwarte ich vom Gegner und würde es deshalb immer wieder so machen.“ Im Kreise der Mannschaft wurde noch nicht über das Kuriosum gesprochen. „Die sehe ich erst heute Abend beim Training. Mal sehen, ob mich noch jemand auf die Schippe nimmt.“

Am Sonntag reist der TuS zum Derby nach Emmeln. Für den Torhüter steht fest: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, egal ob Derby oder nicht. Und jetzt wissen wir, dass ein Spiel eben über 90 Minuten geht. Vielleicht müssen wir noch etwas konstanter werden.“

Aufrufe: 06.11.2014, 08:37 Uhr
Tobias AhrensAutor