,,Ich will dem Verein helfen"

Herr Elgeti, sind Sie der neue Investor beim FC Hansa?

Rolf Elgeti: Ich kann bestätigen, dass wir in Gesprächen sind, aber noch alles extrem im Fluss ist. Gemeinsam mit Herrn Dahlmann (Vorstandsvorsitzender des FCH - d. Red.) und anderen Vereinsvertretern arbeiten wir schon sehr lange an einer Lösung, sind aber noch einige Schritte davon entfernt, die Ziellinie als Partner und Investor zu überschreiten.

Weshalb wollen Sie Anteile an der zukünftigen GmbH übernehmen?

Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Als kleiner Junge bin ich schon mit meinem Vater ins Stadion gegangen, später hatte ich eine Dauerkarte. Auch als ich dann nicht mehr vor Ort war, habe ich den Club nie aus den Augen verloren. Hansa ist ein wichtiger Teil von Rostock und der Region. Daher habe ich ein hohes emotionales Interesse, dass der Verein weiter besteht. Da ich nun in der Lage bin, einen Beitrag leisten zu können, werde ich es versuchen. Ich möchte mich später nicht ärgern müssen, dass ich nichts unternommen habe.

Was bringt Ihnen das Investment, welchen geschäftlichen Nutzen ziehen Sie daraus?

Für mich geht es darum, dass wir eine langfristige Lösung für die finanziellen Probleme hinbekommen. Ich möchte mein Geld natürlich auch nicht verbrennen. Es ist dem Verein nicht damit geholfen, dass er jedes halbe Jahr oder nach einer Saison wieder in eine Stresssituation kommt. Dafür stelle ich mein Geld nicht zur Verfügung. Ich denke, dass der Schritt der Ausgliederung des Profibereiches ein sinnvoller Baustein ist.

Am Sonntag findet die außerordentliche Mitgliederversammlung des FC Hansa statt, auf der erstmals über die Ausgliederung beraten wird. Mit welchen Erwartungen gehen Sie hin?

Ich werde mich den Fragen der Mitglieder stellen. Ich möchte klar sagen, dass ich mich nicht aufdränge, sondern dem Verein helfen möchte. Dafür erhoffe ich mir einen breiten Konsens.

Wie nehmen Sie den Mitgliedern die Bedenken in Bezug auf Investoren im Fußball?

Erstens möchte ich helfen. Zweitens habe ich ein großes Verständnis dafür, dass Fans ein Problem mit allem haben, das mit Kapital und Investoren zu tun hat. Daher ist eine totale Transparenz zwischen Vereinsgremien, den Mitgliedern und den Investoren notwendig. Klar ist, dass die Entscheidungsgewalt beim Verein bleiben muss. Es gibt schließlich ja auch Negativbeispiele, wo alte Männer mit großem Ego über einen Verein bestimmen wollen. Darum geht es mir nicht. Die Gespräche sind bisher alle extrem vernünftig verlaufen. Herr Dahlmann kämpft wie ein Löwe, um den Verein finanziell wieder auf gesunde Füße zu stellen.