2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Andreas Rundau
F: Andreas Rundau

"Ich musste mir von den Zuschauern schon einiges anhören"

Türkiyemspor Mönchengladbachs sensationelle Aufholjagd aus Sicht von Coach Halil Özpolat

Es war eine der kuriosesten Geschichten am Wochenende: Im Kreisliga-C-Spiel lag Türkiyemspor Mönchengladbach II auf eigenem Geläuf gegen die Reserve des SV Wickrathberg aussichtslos mit 0:7 hinten, doch dann startete die Mannschaft von Halil Özpolat eine spektakuläre Aufholjagd. Uns hat der Trainer den verrückten Spielverlauf aus seiner ganz eigenen Gesicht geschildert:

Wir haben erst in der Vorwoche unsere ersten drei Punkte gegen Turanspor (5:3) geholt und waren daher gut motiviert und wollten natürlich, dass es so weitergeht. Wir haben uns auf die Partie gefreut, doch die erste Halbzeit ging überhaupt nicht so los, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das hatte mehrere Gründe: Ich ließ Leistungsträger auf der Bank, weil diese nicht beim Training waren. Zudem fabrizierten wir in den ersten zehn Minuten zwei Eigentore, obwohl wir gefühlt 70 Prozent Ballbesitz hatten - dann lief einfach alles schief!

Nach 20 Minuten war ich schon am Überlegen, was ich ändern oder wie ich die Partie positiv beeinflussen könnte, aber ich entschied, erstmal so weiterzumachen. Nach Abpfiff des ersten Durchgangs stand es allerdings 1:7, und ich musste mir von den Zuschauern schon einiges anhören.

Anschließend habe ich meine Mannschaft zusammengesetzt und denen klargemacht, wo wir uns befinden und dass es so auf gar keinen Fall weitergehen kann. Mit drei Auswechslungen habe ich zudem versucht, taktisch etwas zu ändern. Die großen Lücken in der Abwehr habe ich ersetzt und mich selbst im Sturm aufgeboten, damit wir vorne mehr Druck machen konnten. Wir hatten ja eh nichts mehr zu verlieren.

Nach fünf Minuten hatten wir bereits zwei Tore gemacht und so das Ziel ausgerufen, das Spiel noch zu gewinnen, und auf einmal waren auch alle wieder motiviert. Kurz vor dem Ende glichen wir dann zum 7:7 aus und ich dachte mir: "Das ist unglaublich."

Aber dann waren wir in der Nachspielzeit… Wir ließen einen Spieler durchgehen, der in der 91. Minute dann das 8:7 für Wickrathberg gemacht hat und auf einmal war es ganz still. Wir hatten toll gekämpft und den Punkt uns verdient. Aber eine Chance habe ich dann doch noch bekommen und diese verwandelte ich. Ich war und bin unglaublich stolz auf meine Spieler und mich und habe mich bei allen bedankt.

Ein Kompliment geht auch an den sehr guten Schiedsrichter. Beide Mannschaften haben sich sehr gut verhalten und es gab nicht eine gelbe Karte.

Zur Ursprungsmeldung geht es hier: https://www.fupa.net/berichte/irre-wickrathberg-verspielt-beim-88-eine-70-fuehrung-555711.html@niederrhein

Aufrufe: 011.10.2016, 16:22 Uhr
anü/Halil ÖzpolatAutor