2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Köppen
F: Köppen

"Ich kehre praktisch in mein Wohnzimmer zurück"

Interview: Der 49-Jährige Thomas Geist aus Neukirchen-Vluyn übernimmt zum zweiten Mal den Trainerposten des Oberligisten SV Sonsbeck

Viereinhalb Jahre nach seinem Abschied vom SV Sonsbeck kehrt Thomas Geist zum 1. Juli als Trainer zu den Rot-Weißen zurück. Der in Neukirchen-Vluyn wohnende Coach, zuletzt beim FC Meerfeld aktiv, möchte eine Mannschaft aufbauen, die mittelfristig nicht nur allein gegen den Abstieg spielt.

Herr Geist, hat sich der SV seit ihrem Weggang weiterentwickelt?

Thomas Geist Natürlich - vor allem bei der Infrastruktur, die immer weiter verfeinert wird. Eine weitere Tribüne und Kabinen entstehen, der Rasen des Hauptplatzes wird neu gemacht, es gibt Pressekonferenzen und einen neuen Platzwart. Der SV Sonsbeck ist mit seinen Aufgaben gewachsen. Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe und finde es bemerkenswert, dass der Verein mich nochmals angesprochen hat, Es ist eine gewisse Wertschätzung. Ich kehre praktisch in mein eigenes Wohnzimmer zurück. Der Kontakt zum Vorstand ist nie abgerissen.

Warum ist der Trainerstab größer geworden? Es gibt mit Andreas Hitzek nun sogar ein Koordinationstrainer.

Geist Ich möchte mit den Spielern noch individueller arbeiten, um Defizite auszugleichen oder ihre Stärken voranzubringen. Andreas Hitzek soll bei mehr als der Hälfte der Einheiten dabei sein.

Zwölf neue Spieler wurden geholt. Hinzu kommen Talente aus der eigenen A-Jugend. Ist das ein Neuanfang oder ein Umbruch?

Geist Ich möchte eher von einem Verjüngungsprozess und zwangläufigen Veränderungen sprechen, da uns einige Spieler verlassen haben. Fabian Wenten, Michel Tißen oder Bastian Grütter sind reife Zugänge, die Oberliga-Erfahrung mitbringen. Und es sind junge Leute geholt worden, die ich weiterentwickeln möchte. Mir ist zudem wichtig, dass mehr Nachwuchskräfte aus unserer eigenen Jugend ihre Chance in der ersten Mannschaft bekommen.

Worauf haben Sie bei der Zusammenstellung des neuen Kaders besonders geachtet?

Geist Die Zugänge mussten mehrere Kriterien erfüllen. Neben den fußballerischen Fähigkeiten spielten die Perspektive des Fußballers, Schnelligkeit, Disziplin und Charakterstärke eine Rolle.

Worauf liegt das Hauptaugenmerk in der Vorbereitung?

Geist Vornehmlich die Integration der neuen Spieler. Es soll schnell ein gutes Mannschaftsgefüge entstehen.

In den vergangenen Spielzeiten war nur einem Stürmer das Tore schießen vorbehalten. Danny Rankl und Jesse Weißenfels waren mit großem Abstand die treffsichersten Angreifer. Wird der SVS in der neuen Saison vorne flexibler sein?

Geist Ich gehe davon aus. Es stehen junge, aber auch erfahrene Offensivkräfte im Kader. Ich bin selber gespannt, wer sich durchsetzen wird. Es ist schön, einen Rankl oder Weißenfels im Kader zu haben. Doch jedem muss klar sein, dass sich solch außergewöhnliche Torjäger in Sonsbeck vornehmlich für höhere Aufgaben empfehlen wollen. Die Zielrichtung des Vereins liegt aber darin, eine Mannschaft aufzubauen, die möglichst lange zusammenspielt.

Wie sieht das Ziel für die nächste Saison aus?

Geist Ich möchte eine Mannschaft formen, die nicht immer nur gegen den Abstieg spielt. Wenn dann mal alle Zahnrädchen ineinandergreifen, sollte auch eine Platzierung zwischen Rang neun und elf möglich sein. In der kommenden Spielzeit ist aber allein der Klassenerhalt das vorrangige Ziel. Alles andere wäre Utopie. Der SV Sonsbeck war schließlich sportlich abgestiegen. Man sollte Demut vor der Spielklasse haben. Die Oberliga ist verdammt stark.

Aufrufe: 022.6.2014, 08:15 Uhr
Rheinische Post / René PutjusAutor