2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bemitleidenswert: Holstein-Keeper Yannik Wuttke, der in dieser Szene gegen den Berliner Leon Jensen klärt, musste ganze zehn Mal hinter sich greifen. Foto: Stieh
Bemitleidenswert: Holstein-Keeper Yannik Wuttke, der in dieser Szene gegen den Berliner Leon Jensen klärt, musste ganze zehn Mal hinter sich greifen. Foto: Stieh

Holsteins U19 geht gegen Hertha BSC unter

Kieler Jungspunde chancenlos beim 0:10 gegen technisch versierte Berliner

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Nach der unglücklichen Auswärtsniederlage bei Hansa Rostock stand am Samstagnachmittag für die U19 Holstein Kiels ein Heimspiel auf dem Plan. Wie schon vor zwei Wochen ging es auch diesmal gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel.

Da man Wolfsburg gut in Schach gehalten hatte und verdientermaßen einen Punkt erkämpft hatte, konnte man sich auch gegen die Herthaner etwas erhoffen. In der dritten Minute machte sich allerdings bereits Ernüchterung breit. Mit einem Schlenzer aus circa 25 Metern erzielte Damir Bektic die frühe Führung für die Berliner. Drei Minuten später wurde aus der Ernüchterung ein kleiner Schreck, als Farid Abderrahmane nach einer tollen Kombination durch die Mitte KSV-Keeper Yannik Wuttke umspielte und zum 0:2 einschob.


Als dann noch in der achten Minute das 0:3 folgte, zeichnete sich bereits eine Blamage ab. Shawn Kauter hatte den Ball mit viel Übersicht auf den rechts mitgelaufenen Nils Blumberg gespielt. Der verwandelte von der Strafraumkante. Während die Kieler Jungstörche noch nicht auf dem Feld angekommen schienen, spielten sich die Gäste mit traumwandlerischer Sicherheit die Bälle zu. ,,Wenn du eine solche Mannschaft spielen lässt, nimmt sie dich auseinander", kommentierte Kiels Trainer Franks Drews nach der Begegnung.


Nach einer Viertelstunde fiel der nächste Gegentreffer. Im Anschluss an einen Ballverlust im Spielaufbau der KSV schloss Hertha-Angreifer Mike Brömer trocken ins lange Eck ab. Die Brust der Hauptstädter wuchs immer weiter, während sich die Kieler selbst in zunehmende Verlegenheit brachten. In der 23. Minute konnte Wuttke einen Schuss von Tahsin Cakmak nicht festhalten und Blumberg staubte zum 0:5 ab. Was die Gäste in dieser Phase auf den Kunstrasen zauberten, war nahe der technischen Perfektion.


Kiel hingegen verlor seine Bälle viel zu schnell und fand keinen rechten Weg in die Zweikämpfe. Auch Wuttke ließ sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken und verlor in der 31. Spielminute einen bereits abgefangenen Steilpass wieder aus den Händen. Den Umstand nutzte Kauter und erzielte das 0:6. In der 37. Minute fand die Zählbarkeit der ersten Halbzeit endlich ein Ende: Cakmak erzielte einen Treffer aus etwa 18 Metern.Eine unglaublich einseitige erste Hälfte war - aus Sicht der Kieler - endlich vorbei.

,,Da griff ein Kettenglied ins andere", charakterisierte Drews den negativen Domino-Effekt in seinem Team. ,,Wir sind nicht mit der nötigen Spannung ins Spiel gegangen."


So konnte es in der zweiten Halbzeit nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Zunächst nahm der Spielverlauf den aus der ersten Hälfte gewohnten Lauf. Mit einem feinen Querpass wurde der erst zur Halbzeit eingewechselte Dominik Pelivan am Elfmeterpunkt freigespielt und schloss flach zum 0:8 ab. Nach diesem Tor ließen die Gäste etwas locker und schalteten einige Gänge runter. Nun gab es auch ein paar offensive Lebenszeichen von Holstein zu sehen. In der 57. Minute hatte Max Stolzenburg die Gelegenheit für einen Ehrentreffer. Sein Kopfball nach einer Ecke wurde aber auf der Linie geklärt.


Auch in dieser Phase waren die Gäste stets Herr über das Geschehen und zeigten ihre technische Überlegenheit und ihr feines Passspiel. In der 70. und 80. Minute der Begegnung schnürte der Außenspieler Marcel Rausch einen Doppelpack und beendete passenderweise den rauschhaften Torreigen der Alten Dame.


,,Da gibt's heute wirklich gar nichts schönzureden. Ich dachte, wir wären mittlerweile auf einem qualitativen Level, auf dem solche Spiele nicht mehr möglich sind. Wir sind ängstlich ins Spiel gegangen und haben uns dann auch noch immer mehr versteckt. Daraus lässt sich lernen, dass wir ohne hundertprozentige Leidenschaft in dieser Liga nicht bestehen können", fasste Kiels konsternierter Trainer nach dem Schlusspfiff die Leistung seines Teams zusammen.


Holstein Kiel: Wuttke - Gündogan, M. Mohr, Tanovic (24. Balat), Sicker (46. Limani) - Stolzenburg, Mandel, Klimmek, Bruns (68. Celik) - Abrahamyan, Kirschner (46. Bajraktaraj).


Hertha BSC Berlin: Aulig - Tezel, Beyer, Torunarigha, Rausch - Blumberg (66. Konrad), Kauter (46. Pelivan), Bektic, Abderrahmane (61. Hass) - Cakmak, Brömer (71. Jensen).


SR: Rath (Bremen).Zuschauer: 50.


Tore: 0:1 Bektic (3.), 0:2 Abderrahmane (6.), 0:3 Blumberg (8.), 0:4 Brömer (15.), 0:5 Blumberg (23.), 0:6 Kauter (31.), 0:7 Cakmak (37.), 0:8 Pelivan (47.), 0:9 Rausch (70.), 0:10 Rausch (80.).

Aufrufe: 011.11.2014, 10:40 Uhr
SHZ / Wilhelm TichonowAutor