2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Neuzugang bei Holstein Kiel: Dominik Schmidt vor den Bildern aus Holsteins Historie in der Geschäftsstelle in Projensdorf.
Neuzugang bei Holstein Kiel: Dominik Schmidt vor den Bildern aus Holsteins Historie in der Geschäftsstelle in Projensdorf.

Holsteins Neuzugang Schmidt im Interview

"Ich will wie ein Krieger spielen"

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Am Donnerstagvormittag setzte der 27-jährige Innenverteidiger Dominik Schmidt seine Unterschrift unter einen Zwei-Jahres-Vertrag bei der KSV Holstein. Zuletzt trug Schmidt drei Jahre lang das Trikot von Preußen Münster und war dort unumstrittener Stammspieler. Doch nach 80 Drittliga-Einsätzen (10 Tore) für die Westfalen wurde Schmidt suspendiert. Schuld sollen Aussagen gegenüber Fans gewesen sein, die ihn auf der Münsteraner Kirmes verbal attackiert hatten.

Insgesamt bestritt der 27-Jährige für Münster und Werder Bremen II 140 Drittliga-Spiele, seine sportlichen Fähigkeiten sind unbestritten. Natürlich ist auch Cheftrainer Karsten Neitzel von Schmidt überzeugt. ,,Nach den Abgängen von zwei gelernten Innenverteidigern haben wir mit Dominik Schmidt einen Spezialisten auf dieser Position hinzugewonnen, der auch schon in anderen Spielklassen unter Beweis gestellt hat, dass er die Qualität einer Mannschaft anheben kann." Holsteins Sportlicher Leiter Ralf Heskamp meinte: ,,Dominik Schmidt wird uns in der Innenverteidigung noch flexibler machen. Wir freuen uns, dass wir ihn von unserem Weg überzeugen konnten."


Zwölf Bundesliga- und zwei Champions-League-Einsätze für Werder Bremen sowie ein Zweitliga-Spiel für Eintracht Frankfurt stehen in Schmidts Vita. Und so ließ sich ein KSV-Fan nach der offiziellen Verkündung des Wechsels zu dem Urteil ,,Königstransfer" hinreißen. Wir sprachen mit dem achten Kieler Neuzugang über seine sportlichen Ambitionen.



Herr Schmidt, die ,,Störche" haben knapp den Zweitliga-Aufstieg verpasst. Was wussten Sie vor Ihrem Wechsel an die Förde von Ihrem neuen Verein?

Kiel hat eine überragende Saison hinter sich. Leider wurde die nicht mit dem Zweitligaaufstieg belohnt. Das war schon bitter, so spät besiegt zu werden. Ich habe eigentlich nicht die besten Erinnerungen an Holstein. In den vier Partien, die ich mit Preußen gegen Kiel gespielt habe, kassierten wir drei Niederlagen, nur einmal reichte es zum Punktgewinn. Holstein ist immer unangenehm zu spielen. Das Team ist laufstark, zweikampfstark und spielt ein extremes Pressing. Das Kieler Kollektiv ist für jede Mannschaft unangenehm. Ich habe immer sehr ungern gegen Kiel gespielt und bin nun einigermaßen froh bin, nicht mehr gegen Holstein antreten zu müssen.


Welche Erwartungen haben Sie für die kommende Zeit?
Ich freue mich erst einmal sehr auf die neue Aufgabe, denn ich hatte sehr gute Gespräche mit Karsten Neitzel und Ralf Heskamp. Holstein hat ein tolles Umfeld und eine gute Mannschaft. Die Störche kommen über ihren Teamgeist, da möchte ich mich richtig gut einbringen. Ich stelle vor allem auch große Erwartungen an mich. Ich will versuchen, in Spiel und Training mein Maximum zu bringen. Denn nur wer hart arbeitet, der kann weit kommen. Meine Stationen, vor allem Bremen und Frankfurt, haben mich reifen lassen. Ich weiß ziemlich gut, was zu tun ist. Und jetzt in der Vorbereitung legen wir gerade den Grundstein für den Erfolg.


Sie sind bekannt dafür, eine Mannschaft packen zu können. Wie würden Sie Ihre Spielphilosophie beschreiben?
Ich versuche wie ein Krieger zu agieren, meine Teamkollegen zu unterstützen und zu schützen. Ich komme über Zweikämpfe und meinen Willen.


Der Pokalgegner VfB Stuttgart steht bereits fest. Wie sehen Sie die Chancen der Störche für eine Überraschung?
Ich glaube, dass es für uns ein Plus ist, dass wir am Tag des Pokalspiels schon voll im Saft stehen und bereits den Saisonstart hinter uns haben werden. Und an den DFB-Pokal habe ich grundsätzlich gute Erinnerungen. Mit Münster konnten wir Werder Bremen und St. Pauli raushauen. Und ich denke, dass wir im Holstein-Stadion gegen den VfB Stuttgart nicht chancenlos sein werden. Vor allem freue ich mich auch darüber, meine beiden ehemaligen Mitspieler Martin Harnik und Philip Heise wiederzutreffen.


Wie gestaltet sich Ihr Privatleben nach dem Wechsel nach Kiel?
Ich hatte in Münster auch einen Freundeskreis außerhalb des Fußballs. Die sind sicherlich nicht glücklich über meinen Wechsel. Aber für mich war es ein wichtiger und richtiger Schritt. Mein Hund freut sich sehr auf den Strand. Und meine Freundin wird im Dezember nachkommen. Jetzt möchte ich aber erstmal eine Bleibe finden und mich voll auf den Fußball konzentrieren.

Aufrufe: 04.7.2015, 07:00 Uhr
SHZAutor