2024-05-10T08:19:16.237Z

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Abgeblockt: Marlon Krause (Mitte) stellt sich der Hereingabe des Duisburgers Zlatko Janjic in den Weg. Foto: Stark
Abgeblockt: Marlon Krause (Mitte) stellt sich der Hereingabe des Duisburgers Zlatko Janjic in den Weg. Foto: Stark

Holstein mit Vorfreude in die Relegation

Niederlage gegen MSV Duisburg soll die gute Saisonleistung nicht schmälern

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Mit dem Schlusspfiff begann in der MSV-Arena die Party. Doch während auf dem Platz der Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg gefeiert wurde, holte Holsteins Trainer Karsten Neitzel in den Katakomben barsch seine Spieler in die Kabine, zerrte Tim Siedschlag sogar von der laufenden Fernsehkamera weg. ,,Wir hatten nicht die Möglichkeit, unseren Kreis auf dem Feld zu bilden", erklärte der Trainer später. ,,Ich wollte aber nicht zulassen, dass da jetzt als erstes von Enttäuschung geredet wird."

Der 47-Jährige schwor die meisten seiner Akteure in der Kabine ein, ehe dann auch mit Presse, Funk und Fernsehen gesprochen werden durfte. ,,Auch wenn wir uns kurz ärgern über zehn Minuten, in denen wir gepennt haben. Wir haben den Aufstieg nach wie vor in eigener Hand", rückte Neitzel die Situation in ein klares Licht. ,,Die tolle Saison darf jetzt nicht in den Hintergrund rücken."

Die meisten Akteure hatten das ohnehin verinnerlicht. Während der Trainer in der Kabine noch die passenden Worte dafür fand, bliesen draußen die Verantwortlichen ins gleiche Horn. ,,Wir dürfen kurz traurig sein", sagte Holstein-Präsident Roland Reime. ,,Aber hier kann man durchaus verlieren. Für und gibt es noch Möglichkeiten."

Geschäftsführer Wolfgang Schwenke sah das ähnlich. ,,Es ist zwar schade, dass wir nach dem Gegentor kurz den Faden verloren haben", sagte er. ,,Wir können aber trotzdem stolz sein auf die Mannschaft, die in dieser Saison Großartiges abliefert."

Und so sahen das dann auch die Aktiven. ,,Wer hätte denn vor der Saison gedacht, dass wir einen Spieltag vor Saisonende ganz sicher Dritter sind? Das ist doch nicht nur gut, sondern sehr gut", stellte Tim Siedschlag heraus.

Kapitän Rafael Kazior hielt sich ebenfalls nicht lange mit den ,,zehn Minuten, in denen wir das Spiel verloren haben" auf. ,,Aufgrund der zweiten Hälfte hätten wir sogar noch einen Punkt verdient gehabt", befand der Ex-Duisburger und blickte sofort in die Zukunft: ,,Jetzt freuen wir uns einfach auf die beiden Relegationsspiele. Das hätte doch in dieser Saison keiner von uns erwartet."

Der 32-Jährige, der zum Saisonende zu Werder Bremen II wechselt, musste etwas schmunzeln. ,,In den vier Jahren, seitdem ich wieder in Kiel bin, haben wir in jedem Jahr noch Endspiele: Im ersten Jahr in Wolfsburg, wo es leider nicht geklappt hat, dann durch die Oberneuland-Insolvenz um die Meisterschaft gegen Havelse und danach in Kassel, letztes Jahr gegen den Abstieg in Darmstadt", zählte er auf. ,,Jetzt haben wir eben die Relegation."

Mit Ausnahme des Wolfsburg-Spiels 2012 gingen alle diese Partien auch positiv für die ,,Störche" aus.

Youngster Hauke Wahl, beim Aufstieg in Kassel noch nicht im Team, sah auch in dieser Saison gute Ansätze für einen positiven Ausgang der Relegation. ,,Wir haben es immer geschafft, gegen gute Mannschaften auch gut auszusehen", meinte er und zählte die Heimsiege gegen die Aufsteiger Bielefeld und Duisburg (jeweils 1:0) ebenso auf wie das 2:2 bei der Arminia. ,,Und hier in Duisburg haben wir zwar verloren, aber bis auf die zehn Minuten, die wir noch mal richtig analysieren müssen, auch gezeigt, dass wir mithalten können."

Trainer Neitzel unterstrich das: ,,Wir müssen an ein paar Dingen arbeiten. Aber die möglichen Relegationsgegner spielen auch nicht auf höherem Niveau als Duisburg." Auf einen ,,Wunschgegner" wollte sich am Sonnabend übrigens kein Kieler festlegen.

,,Für uns ist es schwieriger", merkte Neitzel an. ,,Die Zweitligisten wissen genau, auf wen sie sich einzustellen haben. Wir müssen dagegen noch fünf, sechs Mannschaften im Blick haben."

Auch nach diesem Sonntag sah man bei Holstein noch nicht klarer - am letzten Spieltag ist für sechs Mannschaften vieles möglich.

Aufrufe: 021.5.2015, 08:00 Uhr
SHZ / cjeAutor