2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Holstein Kiel überzeugt gegen Hansa Rostock

Starke Kieler rücken ganz oben heran

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Holstein Kiel ist endgültig in der Spitzengruppe der 3. Liga angekommen. Mit dem auch in der Höhe verdienten 4:1 (1:1) bei Hansa Rostock demonstrierten die „Störche“ am Sonnabend ihre fußballerische Qualität und ihr gewachsenes Selbstvertrauen. Trotz eines frühen Rückstands ließ sich Holstein nie aus der Ruhe bringen und spielte eine bärenstarke zweite Hälfte.

Holsteins Trainer Markus Anfang konnte den zuletzt von einem Magen-Darm-Infekt geschwächten Dominic Peitz an alter Wirkungsstätte wieder von Beginn an aufbieten. Im Mittelfeld musste dafür Luca Dürholtz auf die Bank. Zudem begannen Kingsley Schindler und Tim Siedschlag anstelle von Milad Salem und Mathias Fetsch. Hansa-Coach Christian Brand ersetzte Dennis Erdmann (5. Gelbe Karte und Nasenbeinbruch) durch den zuletzt gesperrten Marco Kofler. Zudem machte Melvin Platje Platz für Marcel Ziemer.

Auf schwierig bespielbarem Platz – zu zwei Dritteln noch an der Oberfläche leicht angefroren – wählten die Kieler erneut die spielerische Variante. Immer wieder versuchten sie schnell und direkt in die Spitze zu kommen, was aber regelmäßig auch mit Risiken verbunden war.

Das Direktspiel endete auch einige Male mit leichten Ballverlusten. Dennoch hatten die Kieler schon von Beginn an mehr vom Spiel. Hansa schaltete jedoch anfangs gut um und hatte die erste Chance – und die führte aus einem ruhenden Ball auch gleich zum Erfolg. Den Freistoß von Stefan Wannenwetsch erwischte Stephan Andrist am kurzen Pfosten vor seinem Bewacher Kingsley Schindler mit dem Kopf und traf zum 1:0 (8.).

Holstein reagierte nicht geschockt, kam aber in vorderster Front nur selten durch. Bei Dominick Drexler, der diesmal im Sturmzentrum begann, kamen nur wenige Bälle an. Die größte Chance leitete mit Torwart Marcel Schuhen ein Rostocker ein. Als sein Freistoß an der Mittellinie bei Schindler herunterkam, schaltete der blitzschnell um und flankte von rechts, doch der in die Hereingabe springende Drexler bugsierte den Ball knapp übers Tor (16.).

Der Ausgleich ging ebenfalls von Schindler ein. Diesmal funktionierte das Kombinationsspiel über mehrere Stationen bis in den Strafraum. Nach Schindlers Flanke stand Steven Lewerenz am langen Pfosten völlig frei und platzierte den Ball per Kopf in dir rechte Torecke zum 1:1 (30.).

Auf der Gegenseite sorgte nur Ex-Bundesliga-Spieler Timo Gebhart noch einmal für Aufregung im Kieler Strafraum. Er versetzte er den ansonsten aufmerksamen Patrick Herrmann mit einer Körpertäuschung und scheiterte an Kenneth Kronholm (28.).

Insgesamt war der 1:1-Pausenstand gerecht.Nach dem Seitenwechsel wurde die Dominanz der Kieler immer deutlicher. Gleich die erste Aktion führte auch zum Erfolg. Bei Drexlers Solo ließ Wannenwetsch im Strafraum das Bein stehen. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Tim Siedschlag souverän ins rechte obere Eck (50.).

Zwar hatten die Kieler anschließend noch einige Minuten zu überstehen, in denen ein paar kleine Nachlässigkeiten und unnötig verursachte Standards Hansa mehr Strafraumaktionen eröffneten als nötig gewesen wäre. Doch nur Andrist hatte noch eine Torchance, als Kronholm seinen Schuss aus halbrechter Position aus dem kurzen Eck holte (51.).

Spätestens mit dem 1:3 war der Deckel drauf. Alexander Bielers gar nicht so platzierte Ecke verlängerte Rafael Czichos per Kopf zu Drexler, der aus wenigen Metern einköpfte (62.). Anschließend wären sogar noch mehr Kieler Tore möglich gewesen. Doch Bieler scheiterte an Schuhen (64.), der eingewechselte Fetsch verzog nach guter Siedschlag-Vorarbeit (82.), Luca Dürholtz bekam nach Schindler-Pass keinen Druck hinter den Ball (83.). So blieb Milad Salems 1:4, als er einen katastrophalen Abspielfehler von Matthias Henn mit einem Sololauf nutzte (84.), der Schlusspunkt einer einseitigen zweiten Hälfte.
Aufrufe: 04.12.2016, 18:55 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor