2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Selbstbewusst und selbstkritisch: Holsteins U17-Kapitän Malte Petersen geht mit gutem Beispiel voran.
Selbstbewusst und selbstkritisch: Holsteins U17-Kapitän Malte Petersen geht mit gutem Beispiel voran.

Holstein Kiel U17: Interview mit Kapitän Malte Petersen

"Wir wollen uns alle weiterentwickeln, als Mannschaft und auch persönlich."

Holsteins B-Junioren rocken als Aufsteiger die Bundesliga, haben sich mit einer offensiven Spielanlage zur Winterpause bis auf den fünften Tabellenrang kombiniert und ließen von Anfang an kaum einen Gedanken an Abstiegskampf aufkommen. Kurz vor dem Start in die Rückserie (Sa., 13 Uhr gegen Tennis Borussia Berlin) hatten wir die Gelegenheit, mit dem Spielführer Malte Petersen über die Ziele der Mannschaft, das Leben als Nachwuchskicker und die Atmosphäre im Team zu sprechen.

Wie hast du die bisherige Saison erlebt? War es eine große Umstellung nach der Regionalligaspielzeit, wo ihr fast außer Konkurrenz gespielt habt?
Es war natürlich schwerer als letztes Jahr. Wir haben uns aber sehr gut geschlagen. Ich persönlich hätte, genauso wie der Rest der Mannschaft, nicht unbedingt damit gerechnet, dass wir zur Winterpause so gut dastehen würden.


Was erwartest du dir nun von der Rückserie?
"Dass wir einfach so weitermachen wie bisher, uns möglichst in der oberen Tabellenregion halten können und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Außerdem wollen wir uns alle weiterentwickeln, als Mannschaft und auch persönlich.


Was siehst du bei dir denn an Verbesserungspotenzial?
Ich bin im Moment etwas auf der Suche nach meiner alten Frechheit und Leichtigkeit. Ich interpretiere die Sechserposition eigentlich so, dass man auch immer wieder in die Räume vor sich stößt und so die Offensivabteilung unterstützt. Im Moment fehlt mir in einigen Situationen die Handlungsschnelligkeit und der Mut, diese Räume vor mir zu erkennen und wahrzunehmen. Fabian Müller, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, will mit mir dieses Problem anpacken. Er hat das Gespräch mit mir und meinen Eltern gesucht und jetzt sollen diese Defizite in meinem Spiel bald in Extra-Trainingseinheiten angepackt werden. Ich bin schon sehr gespannt darauf und freue mich über diese Möglichkeit, besser zu werden.


Wie ist das Verhältnis zu deinem Trainer Finn Jaensch? Man hat von Außen das Gefühl, dass er genau das richtige Verhältnis zwischen Spaß und Ernst findet...
Genau so empfinde ich es auch. Er ist für jeden Spaß zu haben, findet aber immer wieder den richtigen Moment, um ernst zu werden und die Mannschaft perfekt zu motivieren. Er ist ein sehr professioneller Trainer.


Du bist seit dieser Spielzeit Kapitän. Was bedeutet diese Rolle für dich?

Ich fühle mich ein Stück weit für die Mannschaft verantwortlich. Wenn wir gut dastehen, ist das aber der Erfolg jedes Einzelnen. Wir hatten von Anfang an, seit ich im vorletzten Sommer von Eidertal Molfsee gekommen bin, einen tollen Teamgeist in der Truppe, auf und neben dem Rasen. Das hat uns in dieser Saison auch schon dabei geholfen, einige Spiele über Kampf und Leidenschaft zu gewinnen, in denen wir individuell vielleicht nicht die bessere Mannschaft stellten.


Ist es schwer, die Schule und den Fußball unter einen Hut zu bekommen?
Das fällt mir eigentlich überhaupt nicht schwer. Ich lebe ja in Meimersdorf, habe also keinen weiten Weg zum Training. Ich kriege es ganz gut hin, in der Schule eine ordentliche Leistung zu bringen. Um 14.15 Uhr komme ich von der Max-Planck-Schule, wo ich nächstes Jahr mein Abitur mache, nach Hause und habe dann ausreichend Zeit zum Essen und Hausaufgaben machen bevor ich bis auf Mittwoch täglich gegen 17 Uhr zum Training abgeholt werde. Da bleibt eigentlich genug Freizeit für die Freundin und meine Freunde.


Du hast zuletzt bei der U19 gegen Wolfsburg ausgeholfen. Was war das für ein Gefühl?
Ja, da habe ich die letzte Viertelstunde gespielt. Es war eine schwierige Phase, weil Wolfsburg Druck gemacht hat und wir nicht so viel vom Spiel hatten. Aber trotzdem war das ein tolles Erlebnis und ich wäre gerne bereit, in Zukunft wieder auszuhelfen.

Aufrufe: 016.2.2017, 09:00 Uhr
SHZ / Interview: Willi TichonowAutor