2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Zugepackt: Frankfurts Marco Graudenz (links) zupft am Trikot des Kielers Alexander Bieler. Rechts Patrick Herrmann.
Zugepackt: Frankfurts Marco Graudenz (links) zupft am Trikot des Kielers Alexander Bieler. Rechts Patrick Herrmann.

Holstein Kiel punktet in Unterzahl

0:0 beim FSV Frankfurt

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Das 0:0 war angesichts des frühen Platzverweises für Kingsley Schindler (35. Minute) für die „Störche“ ein Erfolg. „Wir haben in Unterzahl eine Schippe draufgelegt und konzentriert verteidigt“, stellte Holstein-Verteidiger Patrick Herrmann fest.

Das war auch nötig, denn in Gleichzahl war Trainer Markus Anfang mit dem Auftreten seiner Elf gar nicht zufrieden. „Das war unsere schlechteste Leistung in dieser Saison“, stellte er fest. „Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel aufzuziehen.“ Zwar wirkte auch der FSV alles andere als sattelfest. Doch während die Kieler das nicht auszunutzen wussten und bestenfalls im Mittelfeld ein paar Ballstafetten anzubieten hatten, bekamen die Gastgeber zumindest ein paar Standards serviert. „Die Frankfurter haben sich ja auch keine Chancen erspielt, wir haben ihnen durch unsere Fehler Möglichkeiten eröffnet“, erklärte Anfang.

Bedenkt man, dass ein Freistoß und ein 20-Meter-Schuss des agilen Yannick Stark (10., 29.), die Kenneth Kronholm jeweils sicher entschärfte, aber auch die einzigen beiden Torszenen vor der Pause blieben, war Holsteins Keeper durchaus beizupflichten, als er feststellte: „Ich glaube, dass wir mit elf gegen elf irgendwann ins Spiel gefunden hätten.“

Daraus jedoch wurde nichts. Schindler setzte einem Ball nach, den FSV-Keeper Sören Pirson vor ihm erwischte und sich dann fallen ließ, obwohl der Kieler auswich – Gelb. Vier Minuten später ging der Holstein-Rechtsaußen im Mittelfeld dumm mit gestrecktem Bein gegen Denis Streker zur Sache – und sah vom übereifrigen Schiedsrichter Justus Zorn Gelb-Rot. „Die zweite kann man geben, aber die erste war nichts“, ärgerte sich Herrmann. Dominick Drexler ergänzte: „Ich hatte dem Schiri kurz zuvor gerade gesagt, dass er nicht immer so schnell Gelb ziehen soll. So hat er sich dann selbst unter Druck gesetzt. Er hat sogar noch nach der Nummer geschaut, bevor er die zweite Gelbe gezogen hat.“

So war es für die restliche Stunde ein anderes Spiel. Holstein verteidigte nun in einem 4-4-1 leidenschaftlich. Dem FSV fiel kaum etwas ein. Eine einzige herausgespielte Chance, als Kronholm einen Schuss von Cagatay Kader nach einer Graudenz-Flanke hielt (57.), dazu ein Fernschuss von Kader (61.) und ein Kopfball von Marc Heitmeier nach einer Ecke (81.), ebenfalls sichere Kronholm-Beute – das war alles. So waren die Kieler dem Sieg sogar noch näher. Dominic Peitz traf mit einer Volleyabnahme nur die Latte (78.) und war zehn Minuten nach einem Zwei-gegen-zwei-Konter über Drexler schon zu ausgelaugt, um den Ball noch platziert aufs Tor zu bekommen.

Personalie: Holsteins in Frankfurt aufgewachsener Flügelspieler Milad Salem schließt sich ab sofort dem Gegner FSV Frankfurt an. Bei den Kielern hatte er aus persönlichen Gründen um eine Vertragsauflösung gebeten. Holsteins Sportchef Ralf Becker ist bereits dabei, bis zum Transferschluss am Dienstag die Lücke in der Offensive zu schließen.
Aufrufe: 028.1.2017, 18:00 Uhr
SHZAutor