2024-05-02T16:12:49.858Z

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Holsteins Neuling Christopher Lenz spielt den Ball an Patrick Herrmann vorbei.
Holsteins Neuling Christopher Lenz spielt den Ball an Patrick Herrmann vorbei.

Holstein Kiel: Neuzugang Lenz will sich ins Team spielen

„Ich bin ein Verteidiger, der gerne mit nach vorne geht"

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Manchmal geht es in der Laufbahn eines Fußballers einen Schritt zurück, ehe es wieder nach vorne geht. Christopher Lenz, bisher einziger Neuling von Holstein Kiel, der durch das geöffnete Winter-Transferfester in das Haus der Störche flog, hat diesen Weg bewusst gewählt. Der linke Außenverteidiger kam vom Zweitligisten 1. FC Union an die Förde und absolviert nun sein erstes Trainingslager in Cambrils an der Costa Brava mit dem Drittligisten.

Zunächst ist der 22-Jährige, der von Union den Auftrag bekam, Spielpraxis im ersten Halbjahr 2017 zu sammeln, bis zum kommenden Sommer auf Leihbasis beim Drittligisten. „Zwei Wochen vor Weihnachten haben mich Ralf Becker (Geschäftsführers Sport, d. Red.) und Trainer Markus Anfang angesprochen. Ich habe mich dann ziemlich schnell entschieden“, sagte Lenz. Irgendwie verständlich.

Der gebürtige Berliner, der seine gesamte Jugendzeit bei Hertha BSC verbrachte und über die U23 von Borussia Mönchengladbach in die Hauptstadt zurückkehrte, stand nur 29 Minuten für die Eisernen auf dem Platz. Er wurde für Michael Parensen beim Stand von 0:0 eingewechselt und siegte gegen Hannover 96 II mit 2:1. Obwohl der Mitspieler im Anschluss verletzt mit einem Mittelfußbruch ausfiel, bekam der Däne Kristian Pedersen von Trainer Jens Keller hinten links den Vorzug. „Ich bin Fußballer durch und durch und will erst einmal spielen“, sagte Lenz. Verpflichtet hatte ihn noch zur Gladbacher Zeit Trainer Sascha Lewandowski, der später freiwillig aus dem Leben schied.

Zusammen mit Holstein-Trainer Anfang sah er sich beim ersten Treffen in Kiel einige Videos an und stellte fest: „Wie Holsten Fußball spielt, das hat mir sehr gefallen.“ Die Erfahrungen auf der eisernen Ersatzbank oder gar der Tribüne haben ihn gestählt. „Nur, wenn du spielst, kannst du dich empfehlen“, sagte Lenz. Die Kieler Bemühungen um eine Verpflichtung hätten zudem den Entscheidungsprozess beschleunigt, obwohl es andere Angebote gab. Dass sei ein Zeichen gewesen, dass Holstein es ernst meine. Zur Zukunft befragt, meinte der 1,80 große Akteur, dass Holstein wirklich noch viel erreichen kann.

Er möchte seinen Part dazu beitragen und sieht sich auf dem Platz nicht nur als jemand, der wartet, dass die 90 Minuten zu Ende gehen. „Ich bin ein Verteidiger, der gerne mit nach vorne geht und an Torchancen beteiligt ist. Natürlich möchte ich auch selbst treffen.“ Allerdings räumt er ein, dass er in seinem Alter noch nicht soweit sei, dass alles über das Stellungsspiel gelöst werden könne. „Meinen rechten Fuß kann ich auch noch trainieren, obwohl ich ihn schon benutzen kann.“ Immerhin absolvierte Lenz unter der Ägide von Trainer Christian Ziege zehn U19-Länderspiele und sammelte sogar zarte internationale Erfahrungen.
Aufrufe: 011.1.2017, 17:00 Uhr
SHZ / örAutor